Gladbeck. Paratriathlet Björn Maas vom SV Gladbeck 13 will im neuen Jahr in die Top-10 der Weltrangliste. So will der 45-Jährige dieses Ziel erreichen.

Björn Maas, Paratriathlet des SV Gladbeck 13, will es im nächsten Jahr wissen. 2022 war für den aus Kirchhellen stammenden Sportler ein Jahr der Findung und Neuorientierung. Der 45-Jährige betont: „Für 2023 gibt es einen richtigen Plan.“ Sein Ziel: eine Top-10-Platzierung in der Weltrangliste.

Ein ganz kurzer Rückblick: Björn Maas startete bisher hauptsächlich auf der Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen). Anno 2021 wurde er Para-Weltmeister auf der Challenge Tour (das ist ein ähnlich starker Triathlonausrichter wie die Ironman-Marke).

Von der Mitteldistanz wird der 13er nun auf die Olympische Distanz der Paratriathleten (0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) umsteigen, die unter dem Dach der DTU/WT (Deutsche Triathlon Union/World Triathlon) stattfindet. Begründung? „Die Herausforderung ist größer, da ich es hier mit mehr Konkurrenz zu tun haben werde“, so Maas zu seinem „Projekt 2023“.

Mitglied des SV Gladbeck 13 ist Mitglied der Nationalmannschaft

Er betont: „Ich möchte in der Weltrangliste weiter aufsteigen. Zuletzt habe ich es in der Rangliste von 14 auf zwölf geschafft.“ Dass der 13er Mitglied der Para-Nationalmannschaft ist, ergibt sich aus seinen Erfolgen.

Ähnlich wie bei den Profis musste er „nur noch“ die teurere Elite-Lizenz kaufen. In den Karten spielt ihm seit einiger Zeit, dass es nun auch im Para-Triathlon unterschiedlich Klassen gibt: „Bis vor einiger Zeit starteten alle Paratriathleten in einer Klasse. Dies ist nun geändert. Der Start findet nun in sieben Klassen, ähnlich wie in der Leichtathletik, statt. Dies ist gerechter.“

Björn Maas, der mit den Auswirkungen seiner Multiplen Sklerose der „stehenden Klasse“ zugeordnet wird, hat sich dann ebenso wie jeder olympische Sportler der Nationalmannschaft zu verhalten. Dies bedeutet: Lizenzgebühren zu zahlen, die Anti-Doping-Regeln zu akzeptieren, sich regelmäßig sportmedizinisch untersuchen zu lassen, sein Rennrad vom Verband genehmigen zu lassen und bei internationalen Starts das Nationaltrikot zu tragen.

Björn Maas hat eine neue Schwimmtrainerin engagiert

Welche Änderungen stehen trainingstechnisch bei dem 13er oben auf dem Plan? „Auf jeden Fall muss ich mehr an meiner Schwimmleistung arbeiten, da auf der Olympischen Distanz das Schwimmen eine entscheidendere Auswirkung hat.“

In Aktion: Björn Maas, Paratriathlet des SV Gladbeck 13.
In Aktion: Björn Maas, Paratriathlet des SV Gladbeck 13. © Fremdbild | Fremdbild

Und weiter: „Ich muss vorne mit aus dem Wasser kommen, denn auf dem Rad kann ich hier einen Rückstand nur schwer gut machen, da der prozentuale Anteil des Schwimmens auf der Sprintstrecke wesentlich höher ist als auf der Mitteldistanz.“

Damit dieser Rückstand zu der Spitze möglichst gering bleibt, steht er mit dem Bundestrainerteam in Kontakt, das den Trainingsrahmen ausgibt. Darüber hinaus hat Maas eine neue Schwimmtrainerin engagiert.

Björn Maas testet seine Frühform in Australien

Das spezielle Konzept fokussiert sich nun auf die Schwimmtechnik, die Körperstabilität und die jeweiligen Wechsel vom Schwimmen auf das Rad und vom Rad zum Laufen: „Hier kann bei den Paras anders als bei den anderen Triathleten richtig Zeit gut gemacht werden, da der Zeitaufwand durch die Behinderungen schon das Drei- bis Vierfache höher ist.“

Selbstverständlich wird weiterhin an den Rad- und Laufeinheiten gearbeitet: „Klar, im Winter wird noch stärker Rolle zu Hause gefahren.“

Die Frühform wird erstmalig im australischen Devenport getestet - und zwar am 18. März 2023. In diesem Rennen versucht Björn Maas sich im Weltranking von Platz zwölf weiter nach vorne zu schieben, damit er für die folgenden Wettkämpfe der Weltserie gesetzt ist.

Björn Maas freut sich schon auf die WM in Spanien

„Dies bedeutet“, sagt das Mitglied des SV Gladbeck 13, „wenn ich unter den ersten Zehn der Weltrangliste bin, habe ich immer ein Startrecht bei den Wettkämpfen. Dies hat den Vorteil, dass ich mich sogar kurzfristig zu internationalen Wettkämpfen anmelden kann. Dies würde mich in der Planung einiges flexibler machen.“

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Für die weiteren Rennen der World Triathlon Para Tour stehen weitere Orte bereits fest. „Auf die Wettkämpfe in Montreal/Kanada und die Weltmeisterschaft im spanischen Ponte Vedra freue ich mich jetzt schon“, sagt Björn Maas.

Moralische Unterstützung erhält der 45-jährige Kirchhellener von seinen Kindern und seiner Ehefrau. „Finanziell könnte ich durchaus Unterstützung gebrauchen“, sagt Björn Maas. Der hauptberufliche SAP-Berater sucht übrigens noch Sponsoren.

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