Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat sein Heimdebüt in der 3. Liga deutlich verloren. Zu deutlich - denn der Spielverlauf gab ein 26:35 eigentlich nicht her.
Der VfL Gladbeck konnte auch im zweiten Saisonspiel der 3. Liga West keinen Bonuspunkt holen. Gegen die HSG Krefeld Niederrhein, einen der Topfavoriten auf den Aufstieg, verloren die Rot-Weißen mit 26:35 (11:15). „Das war am Ende zu hoch“, sagte VfL-Trainer Sven Deffte. Und: „Wenn wir gegen so einen Gegner etwas holen wollen, muss bei uns schon alles passen.“
Handball-Gladbeck ist heiß auf die 3. Liga. Die Riesener-Halle war proppevoll, die Stimmung selbst nach dem Ende des Spiels noch gut. „Dafür“, sagte VfL-Abteilungsleiter Tim Deffte, „hat unsere Mannschaft über weite Strecken mit einer guten Leistung gesorgt.“
Die Rot-Weißen waren skeptisch gewesen, weil gleich nebenan ja das Revierderby zwischen dem FC Schalke und dem VfL Bochum stattfand. An der Schützenstraße war davon jedoch überhaupt nichts zu merken. Tim Deffte: „Ich habe, weil es auf der Empore so voll war, zwischendurch nichts sehen können, deshalb habe ich mir einen Platz hinter unserer Bank gesucht.“
Kruth erzielt für den VfL Gladbeck das 7:3
Der Außenseiter kam richtig gut ins Spiel. Als Zugang Jan-Bernd Kruth in der 13. Minute sein erstes Pflichtspieltor für die Gladbecker erzielte, war das der Treffer zum 7:3. Dass es derart rund lief, lag auch an Patrick Spierau im Tor, der etliche Schüsse der Krefelder parierte. „Patti“, lobte Sven Deffte, „hat in der ersten Halbzeit überragend gehalten.“
Handball 3. Liga- VfL Gladbeck – HSG Krefeld Niederrhein
Auch in der Folge hielten die Gastgeber die HSG Krefeld Niederrhein, bei der der Ex-VfLer Christopher Klasmann zu seinem ersten Einsatz kam, auf Distanz. In der 18. Minute hieß es 9:6, in der 22. noch 10:8.
Doch dann passierte den Rot-Weißen das, was am ersten Spieltag in Spenge zu Beginn der zweiten Halbzeit passiert war. Sie wurden hektisch und sie erlaubten sich einige Flüchtigkeitsfehler - der Gast nutzte diese Phase eiskalt aus. In der 23. Minute glückte der HSG das 10:10, in der 26. das 12:11. Nach 30 Minuten stand es schließlich 15:11 für Krefeld.
VfL Gladbeck startet eine Aufholjagd
Das Spiel schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch da machte der VfL Gladbeck zunächst nicht mit. Angeführt von seinem Kapitän Max Krönung, für den am Ende 14 Treffer zu Buche standen, und lautstark angetrieben von der Roten Wand holte das Team Tor um Tor auf.
Krönung traf zum 15:19 und 16:19, Jan Schmiemann zum 17:19 und 18:19 und schließlich wieder Krönung zum 19:19 (39. Minute). Der VfL war wieder da.
Anders aber als die Gladbecker konnten die Krefelder mit Top-Qualität von der Bank nachlegen. „Die HSG hat eine breitere Bank“, sagte später Max Krönung, „die können ab der 45. Minute noch mal einen Krings bringen.“ Und besagter Merten Krings, Bruder des Ex-VfLers Lukas, zählt nun einmal zu den besten Rückraumspielern der 3. Liga West.
VfL-Linksaußen Prüßner klagt über Kreislaufprobleme
Und so nahm das Schicksal doch seinen Lauf. Am Ende stand eine deutliche Niederlage für den VfL Gladbeck. „Das Ergebnis“, urteilte Trainer Sven Deffte, „spiegelt den Spielverlauf nicht ganz wider.“ Er trauerte auch den vielen vergebenen Chancen hinterher. „Wir haben bestimmt zehn Hundertprozentige verschossen, so etwas rächt sich in dieser Liga“, sagte der Coach.
Der musste zudem schon frühzeitig auf einen seiner wenigen in der 3. Liga erprobten Spieler verzichten. Leon Prüßner hatte nämlich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Die Folge: Der Linksaußen, der nach seinem Wechsel zum VfL in der Aufstiegssaison ja viele wichtige Tore erzielt hat, musste raus und kehrte auch nicht mehr auf die Platte zurück.
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Im nächsten Spiel wartet nun die vermeintlich stärkste Mannschaft der 3. Liga West auf den VfL Gladbeck. Am Samstag, 17. September, geht es nämlich zu Absteiger TV Emsdetten, der mit aller Macht sofort zurück in die 2. Liga möchte. Nur zur Erinnerung: Im Aufgebot der Münsterländer stehen in Tobias Reichmann und Mateusz Piechowski zwei in der Champions League erprobte Akteure. Der Erstgenannte ist deutscher, Piechowski polnischer Nationalspieler.
Die Aufstellung, die Torschützen und der Spielverlauf
VfL Gladbeck: Spierau (1. - 48.), Beckmann (48. - 60. und bei zwei Siebenmetern) - Arens, Winkelmann (4), Kalhöfer, Krönung (14/4), Bach, Dervisevic, Luggenhölscher, Prüßner (1), Schmiemann (3), Blißenbach (1), Kruth (3), Schulte-Lünzum.
Spielverlauf: 3:3 (8.), 7:3 (13.), 9:6 (18.), 10:8 (22.), 10:10 (23.), 11:11 (25.), 11:15 (29.). 12:16 (32.) 14:19 (35.), 19:19 (39.). 19:21 (43.), 20:21 (44.), 20:24 (46.), 21:27 (49.), 23:28 (52.), 25:29 (53.), 26:30 (54.), 26:35 (60.).
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