Gladbeck. Das Smartphone als Co-Trainer? In der Jugendabteilung des BV Rentfort ist das jetzt Wirklichkeit geworden. Was der U19-Coach Zocher davon hält.
Stefan Zocher, der Trainer der Fußball-A-Jugend des BV Rentfort, kommt kurz vor Beginn der Übungseinheit auf die Platzanlage an der Hegestraße. Sein Assistent Jens Bremershenke hat Bälle und Hütchen schon bereit gestellt. Zur Vorbereitung auf das Training brauchen die beiden Verantwortlichen nicht viel Zeit. Denn sie haben eine App auf dem Smartphone, die ihnen die passenden Übungen anzeigt. Ihr Name: Fussballetics.
Seit diesem Sommer setzen die Rentforter um Jugendleiter Dirk Kemper auch auf digitale Unterstützung für ihre Trainer. Kemper war es auch, der auf die Idee kam, die App auszuprobieren und anzuschaffen.
„Nachdem ich es intern mal gehört hatte, habe ich mich richtig damit beschäftigt“ erzählt er. Er las sich in Fussballetics ein und setzte sich schließlich auch mit den Gründern der Software zusammen, die ihm die App vorstellten.
Jugendleiter des BV Rentfort hat sich schlau gemacht
In einer Videokonferenz wurden später auch Stefan Zocher und Co. über die Möglichkeiten des Programms unterrichtet und eingeweiht. Insgesamt habe der Prozess bis zu der Entscheidung, das Ganze beim BVR einzuführen, ein halbes Jahr gedauert, so Dirk Kemper.
Stefan Zocher hat vor Trainingsbeginn die Möglichkeit auszuwählen, was für eine Übung ausgeführt werden soll. Dabei lassen sich verschiedene Parameter konkretisieren: die Altersklasse der Jugendlichen, die Phase, in der sich die Mannschaft befindet (in diesem Fall Saisonvorbereitung), aber auch die Art des Trainings, sprich ob ein Zirkeltraining, Passübungen, reine Ausdauereinheiten oder etwas für die Verletzungsprävention absolviert oder getan werden soll. Jede Übung besteht zudem aus mehreren Teilen, sprich einer Vorbereitung, einem Hauptteil und einer Nachbereitung.
An diesem Abend wird Zocher die „Passform zur Aktivierung“ vorgeschlagen, eine Passübung, verbunden mit einer Lauf-und Koordinationsübung. Der Trainer sieht anhand eines Schaubilds und einer Ablaufbeschreibung genau, welche Materialien er dafür braucht, in welchem Abstand die Hütchen zu einander zu stehen haben und wie lange seine Spieler das Ganze ausführen sollen.
BVR-U19-Trainer Stefan Zocher ist von der App überzeugt
„Für mich als Trainer ist das Gold wert“, sagt Stefan Zocher, „denn die App ist von Profis konzipiert und super vorbereitet.“
Als Ehrenamtlicher, wie es alle Jugendcoaches beim BV Rentfort sind, bleibe bei normaler Berufstätigkeit einfach nicht immer die Zeit, um ein Training vernünftig vor- und nachzubereiten, sagt Zocher. Da leiste das Programm Abhilfe.
„Und das mit guten Übungen, die man schnell aufbauen und anmoderieren kann“, erklärt der Rentforter Übungsleiter.
Zum Teil sind You-Tube-Videos angebunden
Bei Fussballetics werden zumeist auch kleine Animationen angezeigt, wie die Abläufe funktionieren. Selbst You-Tube-Videos sind teilweise angebunden.
Für den Service, der die Ausbildung der Nachwuchskicker fördern soll, wird monatlich eine Pauschale an Fussballetics fällig. Dafür verspricht die App und deren Gründer, das Unternehmen hat seinen Firmensitz übrigens in Köln, auf der eigenen Internetseite „qualifiziertes Athletiktraining für alle Leistungsklassen, sodass Trainer:innen ohne Vorkenntnisse im Athletik Bereich, ein ganzheitliches Training durchführen können“.
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Das kann Stefan Zocher bestätigen. Er spricht von einem „anderen Level“, wenn es um das Training für seine Spieler geht, die in der neuen Saison ja in der Kreisjugendliga A um Punkte spielen werden. Und obwohl er als auch Jens Bremershenke die C-Trainer-Lizenz besitzen, wollen die beiden Coaches zukünftig 70 bis 80 Prozent mit der Handyanwendung arbeiten.
Auch die B- und C-Jugend wollen das Programm nutzen
Wie bei den A-Junioren soll das Programm nach und nach auch in der B- und C Jugend des BV Rentfort integriert werden. Die Digitalisierung hält, zumindest beim BVR, nun Einzug in den Amateur- und Jugendfußball.
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