Gladbeck. Zum Maradona von Butendorf, sagt Matthias Düing, hat es nicht gereicht. Ungeachtet dessen ist er seit vielem Jahren im Gladbecker Fußball tätig.

Ihren Wert lernt man zumeist dann schätzen, wenn sie nicht mehr da sind – spätestens. Gewohnte Abläufe kommen ins Stocken, laufen nicht mehr rund, zur Routine geronnene Vorgänge geraten mehr und mehr in den Zuständigkeitsbereich von Genosse Zufall. In solchen Momenten merken die meisten, welch wertvolle Dienste doch der treue Helfer geleistet hat. Die Rede ist von den dienstbaren Geistern, die in den Sportvereinen dafür sorgen, dass alles läuft.

Einer von ihnen ist Matthias Düing, der inzwischen bei SuS Schwarz-Blau Gladbeck aktiv ist. Trainer Daniel Kregar weiß das zu schätzen. „Matthias“, betont der neue Coach der Braucker, „ist unser wichtigster Zugang.“

Aktiv in Sachen Fußball ist der 36-jährige Düing, der seine Brötchen als Gärtner auf dem Friedhof verdient, schon seit früher Kindheit. „Ich habe in der Jugend von Wacker Gladbeck angefangen, habe dann mal bei Erle 08 und auch beim FC Gladbeck gespielt“, erinnert sich der Butendorfer.

Allzu viele Fußballspiele hat Matthias Düing nicht absolviert

Doch dass Leidenschaft und Begabung zur Sportart Nummer eins nicht immer eine geglückte Liaison bilden, wurde ihm recht schnell klar. „Ich konnte wohl das Leder von links nach rechts schießen, auch umgekehrt war´s möglich, aber ansonsten hielten sich meine fußballerischen Fähigkeiten in engen Grenzen.“ Sein augenzwinkerndes Fazit: „Zum Maradona von Butendorf fehlte mir so ziemlich alles.“

Ein Punktspiel für Wacker, einige Einsätze in der von Carlos Gomes in Leben gerufene und trainierte FC-Drittvertretung ließ die Zahl von Düings Einsätze höchst überschaubar bleiben.. Umso ausgeprägter wurde deutlich, dass sich Matthias Düing in Sachen Hilfsbereitschaft, Einsatzfreude und Zuverlässigkeit von kaum jemanden übertreffen ließ.

Daniel Kregar (re.), der Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck, lotste Matthias Düing an die Roßheidestraße nach Brauck. Er sagt über den Betreuer: „Matthias ist unser wichtigster Zugang.“
Daniel Kregar (re.), der Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck, lotste Matthias Düing an die Roßheidestraße nach Brauck. Er sagt über den Betreuer: „Matthias ist unser wichtigster Zugang.“ © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Als dann 2006 der damalige Wacker-Trainer Karl Englich nachfragte, ob er sich vorstellen könne, als „rechte Hand“ oder „Mädchen für alles“ tätig zu sein, sagte Düing sofort zu. Dass die Butendorfer seinerzeit mit einer tollen Truppe – unter anderem mit Thomas Dernovsek, Cevat Telli, Marc Oepping, Andreas Hövel, Uwe Mantel, die Heimann-Brüder Tim und Michael - direkt in die Bezirksliga aufstiegen, freute den rastlosen Mann an der Seitenlinie ganz besonders.

Matthias Düing hat viele Jahre Karl Englich den Rücken frei gehalten

Ob saubere Trikots im Koffer, genügend Getränke, vorbereitete Spielberichte und so manches andere mehr – er hatte und hat alles im Blick. Auch der Medizinkoffer steht stets griffbereit an seiner Seite, wenngleich er hier seine Grenzen kennt. „Tapen war und ist nicht mein Ding, aber Eiswasser und Pflaster habe ich immer zur Hand. Bei schwerwiegenden Verletzungen musste der Spieler dann halt zum Arzt oder ins Krankenhaus.“

Bei seinem Stammverein Wacker ging er noch denn Trainern Sascha Reimann, Carlos Gomez und Michael Kawohl zur Hand, beim SV Zweckel assistierte er Sören Schürer. Und dann folgte er seinem Mentor Karl Englich und hielt ihm bei der SpVgg Middelich-Resse, beim SV Zweckel und bei SG Preußen Gladbeck den Rücken frei.

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„Als Daniel Kregar signalisierte, dass er bald Trainer von Schwarz-Blau werde, habe ich sofort zugesagt, ihm dorthin zu folgen“, so Düing. Dass seine neue Wirkungsstätte die schönste Sportanlage weit und breit sein wird, freut ihn besonders, eine Anlage wie den Mottbruch-Sportpark wird man im Kreisliga-Fußball südlich des Nordkaps lange suchen müssen.

Matthias Düing ist stolzer Besitzer einer Schalke-Dauerkarte

„Ich freue mich, wieder aktiv zu sein. Die acht bis zehn Stunden, die ich wöchentlich am Platz bin, sind ein sinnvoller Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit.“ Die Dauerkarte für die Heimspiele seiner „Königsblauen“ kann er weiter nutzen. „Ein Leben lang blau-weiß, ist ja das Motto der Schalke-Fans und damit auch meins.“

Dazu gesellt sich nun noch die Farbkombination schwarz-blau . . .

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