Gladbeck/Prag. Leon Prüßner (VfL Gladbeck) hat sich mit den deutschen Beachhandballern für die EM qualifiziert. Warum Fritz-Walter-Wetter nichts für ihn ist.
Ende der nächsten Woche wird Leon Prüßner beim Handball-Drittligisten VfL Gladbeck wieder ins Training einsteigen. Der Linksaußen des Aufsteigers dürfte in bester Stimmung und hochmotiviert an der Schützenstraße aufschlagen. Schließlich hat er gerade mit der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft bei der EHF Championship in Prag den ersten Platz belegt und das Ticket für die Europameisterschaften 2023 in Portugal gelöst.
„Wir wollen uns zeigen und zeigen, dass Deutschland im Beachhandball dabei ist“, so Leon Prüßner in einem Interview mit handball-world.news, nachdem das Eliteteam des Deutschen Handball-Bundes (DHB) sich in der tschechischen Hauptstadt für die EM und das Halbfinale qualifiziert hatte. Genau das tat die schwarz-rot-goldene Auswahl dann auch im weiteren Turnierverlauf.
Leon Prüßner & Co gewinnen das Endspiel gegen Ungarn mit 2:1
Die Deutschen bezwangen nämlich in der Runde der letzten Vier im Shoot Out die Ukraine (Prüßner: „Erst einmal Respekt davor, dass sie trotz ihrer Situation hier dabei sind und ihr Land vertreten. Da kann man nur den Hut ziehen. Trotzdem wollen wir auch das Spiel gewinnen“) und trafen schließlich im Finale auf die ungarische Auswahl.
Auch diesen Vergleich entschieden Leon Prüßner & Co denkbar knapp mit 2:1 zu ihren Gunsten. Mit dem letzten Ball sicherten sie sich den Turniersieg. „Wir sind super stolz, ausgerechnet im Finale haben wir unser bestes Spiel abgeliefert“, lobte Bundestrainer Marten Franke seine Mannschaft.
Die hatte den ersten Satz knapp und unglücklich mit 22:25 verloren und stand daher unter Zugzwang. Das DHB-Team bewies aber Nervenstärke und entschied den zweiten Durchgang mit 28:25 zu seinen Gunsten. Im Shoot Out parierte schließlich Torwart Moritz Ebert den letzten Versuch der Ungarn und hielt damit den deutschen Sieg fest.
Fritz-Walter-Wetter ist nichts für Leon Prüßner
Bundestrainer Franke sagte: „Man muss das natürlich einordnen, es war nur die EM-Qualifikation. Aber es war trotzdem ein packendes Finale mit vielen Zuschauern und einer tollen Atmosphäre.“
Im kompletten Turnierverlauf kassierte die DHB-Auswahl nur ein einzige Niederlage. In der Gruppenphase gab es ein 1:2 (23:24, 18:16, 8:10) gegen Schweden. Davor und danach setzten sich die Deutschen gegen Gastgeber Tschechien (21:18, 20:14), Rumänien (28:21, 22:18), die Türkei (18:14, 26:25) und Polen (15:10, 17:16) durch.
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Der Vergleich mit Polen war übrigens eine reine Regenschlacht. Kommentar Leon Prüßner: „Gegen Polen herrschte Fritz-Walter-Wetter. Für Deutschland ist das ja immer gut - nur für mich nicht, weil ich nicht so große Hände habe.“ Am Ende sei es kein Beachhandball mehr gewesen. „Wir wollten“, so der Linksaußen des VfL Gladbeck, „das Ding nur irgendwie nach Hause holen. Wir haben gekämpft und am Ende glücklich, aber dennoch verdient gewonnen.“
Auf den VfL Gladbeck wartet ein Hammerprogramm zum Auftakt
Jetzt stehen für Prüßner, der kürzlich erst seinen Vertrag mit dem VfL Gladbeck um drei Jahre verlängert hat, ein paar Tage Regeneration auf dem Programm. Und dann nimmt er bei den Rot-Weißen die Vorbereitungen auf die Anfang September beginnende Drittligasaison auf. Auf die VfLer wartet bekanntlich ein Hammerprogramm zum Auftakt mit Spielen bei Prüßners Ex-Verein TuS Spenge, gegen die HSG Krefeld Niederrhein und bei Zweitligaabsteiger TV Emsdetten, der zuletzt mit der Verpflichtung von Nationalspieler Tobias Reichmann bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat.
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