Gladbeck. Das U18-Turnier um den Van der Van Junior Cup bot in Gladbeck Jugendtennis der Spitzenklasse. Auch einen deutschen Sieg gab es in Wittringen.
Mehr als 600 Liter Wasser haben die Talente getrunken, die am Van der Valk Junior Cup teilnahmen. Rund 250 Schläger mussten besaitet und 700 Bälle ausgegeben werden. Hauke Wesselmann, der neue Direktor des U18-Weltranglistenturniers, fasste den Wittringer Tennismarathon, der nach sechs Tagen am Samstag (18. Juni) zu Ende gegangen ist, in einem Satz kurz und kompakt zusammen: „Das war ein sehr intensives Turnier.“
Nachwuchscracks aus mehr als 30 Nationen gingen auf der Anlage im Schatten des Wasserschlosses an den Start. Die fünfte Auflage des Turniers war, legt man die Meldeliste zugrunde, so gut besetzt wie noch nie. „Entsprechend viele enge Matches haben wir gesehen“, so Hauke Wesselmann. Und das bedeutete lange Tage, die letzten Partien gingen kaum vor 21 Uhr zu Ende.
Deutsches Mädchendoppel gewinnt in Wittringen das Finale
In die Gewinnerlisten trugen sich dieses Mal Luciana Moyano (Argentinien), Gianluca Ballotta (Peru), Josy Daems/Tea Lukic (Deutschland) und Jan Kobierski (Österreich)/Rei Sakamoto (Japan) ein. „Sie, aber auch viele andere haben auf einem sehr guten Niveau gespielt“, urteilte Ion Geanta. Der frühere Direktor des Turniers und Trainer des TC Haus Wittringen, der eigens aus Bukarest nach Gladbeck angereist war, um bei „seiner“ Veranstaltung dabei zu sein, wagte dann noch diese Prognose: „Einige von ihnen werden wir in einigen Jahren auf der Tour sehen.“
Der Finaltag bot den Zuschauerinnen und Zuschauern Jugendtennis der Spitzenklasse. Im Endspiel der Mädchen etwa musste die top-gesetzte Argentinierin Luciana Moyano bei hochsommerlichen Temperaturen über die volle Distanz gehen, um die Kasachin Aruzhan Sagandikova niederzuringen. Mit 4:6, 6:3 und 6:3 setzte sich die Favoritin, die leicht angeschlagen in die entscheidende Partie gegangen war, letztlich aber doch verdient durch.
Die Deutschen Daems/Lukic feiern schwer erkämpfen Drei-Satz-Sieg
Nur zwei Durchgänge benötige im Finale der Jungs dagegen Gianluca Ballotta. Der Peruaner, an Nummer vier ins Turnier gegangen, bezwang Peter Buldorini aus Italien auf dem Wittringer Centre Court mit 6:3 und 6:3.
Der deutsche Nachwuchs kam dieses Mal in den Einzeln nicht allzu weit. Immerhin erreichten im Mädchendoppel Josy Daems und Tea Lukic das Endspiel. Und das konnten die für den TV Sparta 87 Nordhorn und TC Grün-Weiß Gifhorn aktiven Talente schließlich auch nach großem Kampf zu ihren Gunsten entscheiden. Mit 6:3, 3:6 und 10:7 rangen sie das kasachische Doppel Sandugash Kenzhibayeva/Zhanel Rustemova nieder.
Deutscher Nachwuchs kann mit der Spitze nicht mithalten
Den Doppel-Wettbewerb der Jungen gewannen der Österreicher Jan Kobierski und Rei Sakamoto aus Japan. Im Finale feierten sie einen glatten 6:2- und 6:2-Erfolg über Max Batyutenko (Kasachstan) und Illya Maksymchuk (Ukraine). In der Vorschlussrunde hatten Kobierski/Sakamoto Ron Ellouk (Israel) und Marc Majdandzic (Deutschland) mit 6:4 und 7:6 bezwungen.
Dass der deutsche Nachwuchs in den Einzel-Wettbewerben nicht mithalten konnte, war für Hauke Wesselmann keine Überraschung. „Im Ausland wird auch privat viel mehr investiert. Bei uns werden die Talente zwar auch gefördert, insgesamt aber hat der Leistungssport in Deutschland nicht den Stellenwert, den er in anderen Ländern genießt.“ Dabei sei der Abstand der deutschen Jungs zur Spitze größer als bei den Mädchen.
Bürgermeisterin Bettina Weist lobt das Turnier
Ungeachtet dessen war Hauke Wesselmann mit dem Verlauf der fünften Auflage des Van der Valk Junior Cups sehr zufrieden: „Die Resonanz ist positiv, wir haben für das Turnier viel Lob erhalten.“
Eine, die lobende Worte fand, war Bürgermeisterin Bettina Weist, die am Finaltag begeistert die Spiele verfolgte und schließlich auch die Siegerehrungen vornahm. „Die Sportstadt Gladbeck“, schrieb auf ihrer Facebookseite Bettina Weist, die früher ja Vorsitzende des gastgebenden TC Haus Wittringen war und die dem Club nach wie vor angehört, „hat sich wieder einmal hervorragend präsentiert.“
Sportmacherinnen und Sportmacher treffen sich in Wittringen
Das Turnier um den Junior Cup hat sich überdies zu einem Treffpunkt Gladbecker Sportmacherinnnen und -macher etabliert. So schaute beispielsweise Siegbert Busch, der Vorsitzende des VfL, ebenso an der Burgstraße vorbei wie der Sportausschuss-Vorsitzende Andreas Schwarz (SPD) oder auch Marcus Steiner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gladbeck, die den lokalen Sport ja in vielfältiger Weise unterstützt. Ebenfalls erneut vor Ort war Gerti Straub, Vizepräsidentin Nachwuchsleistungssport im Westfälischen Tennis-Verband.
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