Gladbeck. Badmintonspielerin Finja Rosendahl (Gladbecker Federball-Club) ist für die Deaflympics in Brasilien nominiert worden. Was es damit auf sich hat.
Für Finja Rosendahl geht in Kürze ein großer sportlicher Traum in Erfüllung. Die 18 Jahre junge Badmintonspielerin des Gladbecker FC ist nämlich vom Deutschen Gehörlosen-Sportverband für die Deaflympics in Brasilien nominiert worden. Dabei handelt es sich um die Olympischen Spiele der Gehörlosen und Menschen mit Hörminderung. „Darauf freue ich mich riesig“, sagt Finja Rosendahl.
Am 1. Mai geht ihr Flieger, bis zum 15. Mai werden die Deaflympics in Caxias do Sul, einer von italienischen Einwanderern gegründeten Stadt im Süden Brasiliens, ausgetragen. Welche Chancen rechnet sich Rosendahl aus? Diese Frage kann sie nicht beantworten, weil sie nicht weiß, wer antreten wird.
Finja Rosendahl spielt für den Gladbecker FC in der Oberliga
„Außerdem kommt es auch auf die Auslosung an“, sagt das aus Mülheim stammende Talent, das seit zwei Jahren für den Gladbecker FC aktiv ist - und zwar in der Zweitvertretung, die in der Oberliga um Punkte spielt. „Ich werde alles geben“, verspricht Finja Rosendahl, die betont, bei den Spielen in Brasilien auch „Spaß haben“ zu wollen.
In einer Pressemitteilung des Deutschen Gehörlosen-Verbandes wird Finja Rosendahl als „das vielversprechende Nachwuchstalent in der Badminton Riege des Verbandes“ bezeichnet. Sie müsse sich ohne Setzplatz in einem „sicher prominent besetzten Teilnehmerfeld“ durchsetzen.
Finja Rosendahl ist international schon sehr erfolgreich gewesen
Auch wenn die GFC-Aktive noch jung an Jahren ist, verfügt sie doch schon über einige internationale Erfahrung. So nahm Finja Rosendahl vor vier Jahren an den Gehörlosen-Europameisterschaften der Jugend teil und ein Jahr später an den Gehörlosen-Weltmeisterschaften der Jugend. Dabei war sie sehr erfolgreich, bei der EM holte die Mülheimerin den Titel, bei der WM landete sie auf dem zweiten Platz.
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Auch im Badmintonsport gilt: Von nichts kommt nichts. Und deshalb trainiert Finja Rosendahl seit Jahren hart und häufig, regelmäßig auch schon vor Schulbeginn. Das ist möglich, weil sie in Mülheim die Luisenschule besucht, ein städtisches Gymnasium, das 2016 zur nordrhein-westfälischen Sportschule ernannt wurde. Außerdem darf die GFC-Spielerin auch am Mülheimer Badminton-Leistungszentrum trainieren.
Bei den Deaflympics startet Rosendahl im Einzel und Mixed
Derzeit gilt ihr Augenmerk natürlich den Deaflympics. Finja Rosendahl wird im brasilianischen Caxias do Sul die deutschen Farben nicht nur im Einzel vertreten, sondern auch im Mixed. Das wird die 18-Jährige mit dem Routinier Oliver Witte (SG EBT Berlin) bilden, der erstmals in Rom anno 2001 an Deaflympics teilgenommen hat. Witte hat zudem bei Welt- und Europameisterschaften schon mehrere Medaillen im Herren-Doppel und Mixed gewonnen.
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