Gladbeck. Bei vier der sieben Klubs arbeitet ein anderer Coach als zu Saisonbeginn. Dreht sich das Trainerkarussell in Gladbeck schneller als anderswo?
So viele Trainerwechsel wie in der laufenden Saison hat es im Gladbecker Fußball schon lange nicht mehr gegeben. Bei vier der sieben Erstmannschaften steht inzwischen ein anderer Coach in der Verantwortung als noch zu Beginn der Meisterschaftsrunde im vergangenen Sommer. Und am Saisonende ist für Mike Theis bei Schwarz-Blau Gladbeck Schluss. Da stellt sich die Frage: Dreht sich das Trainerkarussell zwischen Zweckel und Brauck, zwischen Rentfort und Butendorf eigentlich schneller als andernorts?
Nein, das kann wirklich nicht behauptet werden. Tatsache ist, dass Karsten Quante (BV Rentfort), Karl Englich (SG Preußen Gladbeck) und Andre Marcussen (Adler Ellinghorst) in den vergangenen Wochen und Monaten aus je eigenen Gründen das Handtuch selbst geworfen haben. Und bei Wacker Gladbeck haben sich im November 2021 Trainer und Klub in beiderseitigem Einvernehmen und ohne jeden Misston voneinander getrennt.
Andre Marcussen wollte in Ellinghorst offenbar mehr als das Team
Karsten Quante trat in Rentfort zurück, obwohl er mit dem Team erfolgreich war und es zum Zeitpunkt seiner Entscheidung in der Bezirksliga 14 den vierten Platz belegte. Der als sehr ehrgeizig bekannte Coach war jedoch mit der Trainingsbeteiligung nicht mehr zufrieden - und auch mit der Punkteausbeute nicht.
Auch Andre Marcussen hatte in Ellinghorst mehr gewollt. Bezeichnend: Nach dessen Rücktritt im September des vergangenen Jahres war Adler-Chef Jörg Waschkewitz überrascht gewesen und hatte von einer „Blitzentscheidung“ des Trainers gesprochen. Und er hatte vielleicht sogar gehofft, Marcussen zum Rücktritt vom Rücktritt bewegen zu können.
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Karl Englich hatte verschiedene Gründen für seinen Rücktritt
Karl Englich führte Ende Januar private, berufliche und gesundheitliche Gründe für seinen vorzeitigen Weggang von SG Preußen Gladbeck an. Er betonte damals in einem Gespräch mit der WAZ: „Das hat mit der Mannschaft und dem Verein nichts zu tun.“ Und weiter: „Ich habe selten so einen guten Vorstand gehabt.“
In Butendorf schließlich machte nach einer schier endlosen Niederlagenserie auch der Trainer den ersten Schritt. Dennis Wroblewski sah, wie er selbst betont hatte, bei Wacker Gladbeck „einfach kein Licht am Ende des Tunnels“.
Beim SV Zweckel sitzt Guido Naumann fest im Sattel
Vielleicht beispielhaft für den Gladbecker Fußball und auf jeden Fall beispielhaft für den SV Zweckel ist die Tatsache, dass es bei den Verantwortlichen der Schwarz-Grünen, obwohl ihnen der Abstieg aus der Bezirksliga droht, keine Trainerdiskussion gibt, Guido Naumann also fest im Sattel sitzt.
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Noch am Rande des Spiels gegen die SG Suderwich am vergangenen Sonntag hatte SVZ-Chef Uli Wloch erklärt, dass man sich erstens „im Amateurbereich“ befinde und zweitens der Grund für die sportliche Misere im kleinen Kader und in der schwachen Trainingsbeteiligung infolge von beruflichen Verpflichtungen und gesundheitlichen (Corona, Verletzungen) Problemen zu finden sei.
SV Zweckel hat sich 2007 von Peter Seemann getrennt
Uli Wloch hat in den vergangenen Jahren immer zu „seinen“ Trainern gestanden. Letztmals von einem Coach getrennt hat sich der SV Zweckel, als Peter Seemann gehen musste und Miguel Pereira übernahm. Das war anno 2007!
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