Ehemaliger Schalke-Profi löst an der Dorstener Straße Peter Seemann als Trainer ab.Traditionsverein aus dem Gladbecker Norden rangiert augenblicklich auf einem Abstiegsplatz

0012062723-0050077418.JPG
© WAZ

FUSSBALL BEZIRKSLIGAFußball-Bezirksligist SV Zweckel hat sich von Trainer Peter Seemann getrennt und der Mannschaft bereits dessen Nachfolger präsentiert. Der ehemalige Schalker Bundesligaprofi Miguel Pereira soll den Traditionsverein aus dem Gladbecker Norden vor dem abermaligen Abstieg in die Kreisliga A bewahren.

Nach zwölf Spieltagen rangiert der SVZ , der am vergangenen Sonntag in Schermbeck böse unter die Räder kam (3:6), mit acht Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz. "Diese sportliche Misere ist der Grund dafür, dass wir gehandelt haben", sagte Zweckels Geschäftsführer Werner Gloddeck. "Der Vorstand hatte den Eindruck", so Gloddeck weiter, "dass Peter nicht mehr an die Mannschaft herankam."

Seemanns Nachfolger Miguel Pereira wurde dem Team des SVZ bereits am Dienstagabend vorgestellt. Im Anschluss leitete der 32-jährige ehemalige Berufsfußballer, der für Schalke 04 in der Bundesliga und für den FC St. Pauli in der Zweiten Liga aktiv war, die erste Übungseinheit.

Als Trainer auf sich aufmerksam gemacht hatte Pereira durch seinen jüngsten Erfolg mit der Zweckeler A-Jugend. Obwohl vor der Saison völlig neu zusammengestellt, eilte die Mannschaft in der Kreisliga B und im Pokal von Erfolg zu Erfolg. "Wir waren erstaunt", sagte Gloddeck, "welchen Zug er in das Team hineingebracht hat." In diesem Zusammenhang erwähnte der SVZ-Geschäftsführer Jugendleiter Manfred Lahrmann, der wesentlichen Anteil daran hatte, dass Pereira sich dazu bereit erklärte, den Trainerposten an der Dorstener Straße zu übernehmen.

Zukünftig wird der aus Angola stammende Pereira für die sportlichen Geschicke der ersten Mannschaft wie der A-Junioren verantwortlich zeichnen. "Wir hoffen, dass Miguel unsere sportliche Talfahrt stoppen kann", so Geschäftsführer Gloddeck.

In Peter Seemann hat sich der Verein von einem Zweckeler Urgestein getrennt. Seit der E-Jugend ist Seemann Mitglied im SVZ. "Daran", so der geschasste Trainer am Mittwoch zur WAZ, "wird sich auch nichts ändern." Zuletzt war er zweieinhalb Jahre lang Trainer der ersten Mannschaft. Und es war bestimmt nicht die schlechteste Zeit für die Nummer zwei in Fußball.-Gladbeck: Im vergangenen Sommer feierte Zweckel die Rückkehr in die Bezirksliga, dreimal in Folge setzte sich der Verein unter Seemanns Regie bei den Stadtmeisterschaften durch.

Der Rauswurf kam für Seemann indes nicht überraschend. Bereits in der vergangenen Woche hatte nämlich der Zweckeler Vorstand ein Gespräch mit dem Trainer geführt. "Darin wurde mir erklärt, dass man es mir nicht mehr zutraut, mit der Mannschaft da unten herauszukommen", sagte Seemann. Und: "Ich hätte schon etwas mehr Rückendeckung erwartet." Dass es nicht so lief wie gewünscht, sei auf viele Ursachen zurückzuführen. "Ich habe alles in meiner Macht stehende getan", betonte Seemann, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte: "Sie will und kann in der Bezirksliga mithalten. Sie hat das Niveau für diese Klasse."

Was zu beweisen wäre, z. B. am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenfünften TSV Marl-Hüls (14.15 Uhr).