Gladbeck. Ein prominenter Handballer mit Zweitliga-Erfahrung hat sich Landesliga-Spitzenreiter VfL Gladbeck II angeschlossen. So kam der Coup zustande.
Beim Spiel des VfL Gladbeck II gegen den VfL Kamen saß er bereits auf der Ersatzbank. Zum Einsatz kam er aber noch nicht. Marcel Giesbert, der viele Jahre lang für die Rot-Weißen in der 3. Liga und in der Oberliga und zudem für den OSC Rheinhausen sowie TV Emsdetten in der 2. Liga aktiv war, ist heimlich, still und leise nach Gladbeck zurückgekehrt. Fortan wird der 33-jährige Rechtsaußen die zweite Mannschaft in der Landesliga verstärken.
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„Das hier“, sagte nach der Begegnung mit Kamen Marcel Giesbert und deutete auf die Platte in der Riesener-Halle, „ist mein Zuhause.“ Er wolle wieder Spaß am Handball haben. Und er betonte im Gespräch mit der WAZ: „Ich will niemandem in der Mannschaft einen Platz wegnehmen.“
Bei der ETG Recklinghausen hat Marcel Giesbert kaum gespielt
Vor der laufenden Saison war Giesbert vom VfL Gladbeck zum Bezirksligisten ETG Recklinghausen gewechselt. Dort absolvierte er aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen - der Feuerwehrmann war zwischenzeitlich verletzt - aber nur vier Spiele.
Kürzlich griff er zum Handy und rief seinen ehemaligen A-Jugendtrainer Martin Blißenbach an, um nachzufragen, ob in der zweiten Mannschaft des VfL Gladbeck noch ein Plätzchen für ihn frei sei oder nicht. Marcel Giesbert spielte natürlich mit offenen Karten und verschwieg nicht, dass er wegen seines Jobs nicht immer zu den Trainingseinheiten und auch nicht immer zu den Spielen kommen könne.
Marcel Giesbert ist bereits für den VfL Gladbeck spielberechtigt
„Ich war über den Anruf überrascht“, so Martin Blißenbach, der Marcel Giesbert zum Training einlud. In der Zwischenzeit hatte sich der Rechtsaußen auch noch mit VfL-Handballchef Tim Deffte kurzgeschlossen. Danach ging alles ganz schnell, Giesbert absolvierte in der vergangenen Woche zwei Übungseinheiten in der Riesener-Halle („die haben mir super gut gefallen“) und ist bereits für den VfL Gladbeck wieder spielberechtigt.
Vorzustellen brauchte Blißenbach seinem Team den neuen Akteur nicht: „Die meisten meiner Jungs haben Giesi ja früher bei den Heimspielen der Ersten angefeuert.“ Und Giesbert betonte: „95 Prozent der Mannschaft kenne ich.“ Das sei eine tolle Truppe. Die verpasste dem Neuen übrigens sofort den Spitznamen „Onkel Marcel“.
Marcel Giebert hat die Entwicklung des VfL Gladbeck II verfolgt
Der sagt: „Ich habe die Entwicklung der Zweiten verfolgt. Früher hat sie immer gegen den Abstieg gespielt, nun ist sie Tabellenführer und steht vor dem Aufstieg in die Verbandsliga.“ Das sei auch ein Verdienst des Trainergespanns Martin Blißenbach und Maik Neugebauer.
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Würde Marcel Giesbert im Fall der Fälle eigentlich auch noch einmal in der ersten Mannschaft einspringen? „Darüber“, sagte der Rechtsaußen und lachte, „habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.“ Jede Wette, er würde helfen.
Das hat Marcel Giesbert vor drei Jahren bei seinem Abschied gesagt
Wie hat Marcel Giesbert bei seinem zweiten Abschied vom VfL Gladbeck vor knapp drei Jahren auf eine entsprechende Frage der WAZ geantwortet? „Tim und Sven Deffte dürfen immer anrufen. Und sollte Not am Mann sein, würde ich natürlich helfen, die notwendige Fitness einmal vorausgesetzt. Ich bin schließlich seit der A-Jugend beim VfL und mit vielen Spielern befreundet, die würde ich doch nicht hängen lassen.“
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