Gladbeck. Von der bitteren Niederlage und der damit verpassten Teilnahme an der Aufstiegsrunde will sich das Team nicht runterziehen lassen. Borken wartet.
So ganz weggesteckt haben die Volleyballerinnen des TV Gladbeck ihre Niederlage gegen Telekom Post SV Bielefeld auch zwei Tage später noch nicht. Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten der Regionalliga patzte das Team von Trainer Trainer Waldemar Zaleski. Mit 1:3 mussten sich die Gladbeckerinnen geschlagen geben und verspielten dabei nicht nur die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, sondern auch der womöglich sicher geglaubte Klassenerhalt könnte für den Aufsteiger wieder in Gefahr geraten. Statt Play-Offs heißt es nämlich jetzt: Play-Downs.
Gegen vier Teams der zweiten Regionalliga-Staffel muss das Zaleski-Team zukünftig um den Liga-Verbleib kämpfen.
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Aber wie konnte es dazu kommen? Das Zaleski-Team spielt eigentlich eine ziemlich starke Gruppenphase, in der die Volleyballerinnen des TV Gladbeck als Aufsteigerinnen auch den stärksten Teams der Liga Paroli bieten konnten und auch überraschend klare, wichtige Sieg eingefahren haben. Wie zum Beispiel einen Tag vor der bitteren Niederlage gegen Bielefeld, als dem TVG im Derby mit dem TuS Herten ein souveräner 3:0-Sieg gelang und Tabellenplatz drei in greifbarer Nähe schien.
„Tja, das ist eine gute Frage“, rätselt auch Zaleski noch zwei Tage nach Spiel. „Man muss aber auch sagen, dass wir den dritten Platz nicht nur im Bielefeld-Spiel verdaddelt haben, sondern auch mit unsere unnötige Niederlage gegen Lüdinghausen.“
Probleme mit der Favoritenrolle
Offenbar schaffen es die Gladbeckerinnen nicht, ihrer Rolle gerecht zu werden, wenn sie als Favoritinnen ins Spiel gehen. Als Aufsteigerinnen konnten sie in dieser Saison bisher zumeist frei aufspielen, hatten nicht viel zu verlieren und machten ihre Sache meist sehr gut.
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„Vielleicht liegt es daran, dass wir noch relativ viele junge Spielerinnen im Team haben. Unser Altersdurchschnitt beträgt etwa 22 Jahre. Das ist im Regionalliga-Vergleich tatsächlich eher jung“, weiß Zaleski, der allerdings auch einige erfahrene Spielerinnen in den eigenen Reihen hat.
„Sie haben es aber auch nicht geschafft, die nötige Abgeklärtheit an den Tag zu legen und in den entscheidenden Phasen die nötige Ruhe und das Selbstvertrauen ins Team zu bringen“, sagt Zaleski aber keines Falls mit einem Vorwurf behaftet.
Dass seine Mannschaft nach der Enttäuschung jetzt den Kopf in den Sand steckt, davon geht es nicht aus. „Nein, auf keinen Fall“, betont er. Schließlich stünden jetzt weitere wichtige Spiele an. Als Regionalligaaufsteiger die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga nur knapp zu verpassen ist zudem alles andere als ein Beinbruch.
Mehr Bedenken bereiten könnte dem Trainer und der Mannschaft die Tatsche, dass jetzt plötzlich der Druck, wichtige Punkte einfahren zu müssen, in jedem Spiel da ist. Als Viert- oder Fünftplatzierte gehen die Gladbeckerinnen nämlich in die Play-Downs mit den vier verbliebenen Teams der zweiten Siebener-Staffel, die den Einzug in die Aufstiegsrund ebenfalls verpasst haben.
Fokus auf Borken-Spiel
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Eine Favoritenrolle in den meisten der anstehenden Begegnungen will der TVG-Coach seinem Team aber nicht zuschreiben. „Dafür gibt es gar keine Grundlage. Wir kennen die meisten Mannschaften der anderen Staffel gar nicht. Können also auch ihre Leistungsstärke überhaupt nicht einschätzen und wissen auch nicht, wie die Platzierungen in der Gruppenphase zustande gekommen sind“, betont Zaleski, der den Fokus mit seiner Mannschaft zunächst aber auf die anstehende Partie am Wochenende richtet.
Das letzte Gruppenspiel in der Regionalliga 2 bestreitet der TV Gladbeck am Samstag, 15. Januar, beim Tabellenführer RS Borken Hoxfeld II. „Die Punkte aus der Gruppenphase werden mit in die Play-Downs genommen. Es zählt also jeder Punkt und wir fahren nach Borken, um dort welche zu holen“, zeigt sich Waldemar Zaleski kämpferisch. Warum auch nicht? In der Außenseiter-Rolle konnte sein Team ja immer wieder überzeugen.