Gelsenkirchen. Guido Naumann lernte beim SV Hessler 06 das Fußballspielen. Nun braucht der SV Zweckel wichtige Punkte. Ein Jugendspieler könnte debütieren.

Der SV Zweckel ist nach solidem Saisonstart durch die zwei Niederlagen in den vergangenen Spielen in die untere Tabellenhälfte abgerutscht. Daher ist das Gastspiel am Sonntag (15 Uhr) beim direkten Konkurrenten SV Gelsenkirchen Hessler 06 wegweisend. Mit einem Sieg könnten sich die Zweckeler etwas Puffer zur Abstiegszone schaffen. „Das Spiel ist ganz wichtig. Wir müssen unbedingt punkten“, so SVZ-Trainer Guido Naumann.

Für ihn ist das Spiel eine Reise in die Vergangenheit. Der Ex-Profi erlernte in Hessler das Fußballspielen und war bis zur D-Jugend bei den Blau-Weißen aktiv. Noch heute betitelt er sich selber als „Heßleraner Junge“. Trotzdem wird er seinem Heimatverein am Sonntag nichts schenken und betont angesichts der tabellarischen Situation die Wichtigkeit dieser Partie.

Sowohl der SV Zweckel als auch der SV Hessler haben bisher nur vier Punkte geholt und stehen im Tabellenkeller. Die Gastgeber belegen im Vergleich zum SVZ lediglich aufgrund des schwächeren Torverhältnisses den ersten Abstiegsplatz.

SV Zweckel wartet seit dem Erfolg gegen Kirchhellen am ersten Spieltag auf einen Treffer

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Nicht nur der Punktestand weist Gemeinsamkeiten auf, sondern auch im bisherigen Saisonverlauf sind Parallelen zwischen den beiden Teams zu erkennen. Die zwei kommenden Gegner holten jeweils ihren einzigen Sieg gegen den VfB Kirchhellen. Des Weiteren sorgten sie mit Remis gegen die Topfavoriten TSG Dülmen (SV Zweckel) und FC Marl (Hessler) für Aufsehen.

Allerdings unterscheiden sie sich in ihrer Spielphilosophie. Während Hessler die Flucht nach vorne sucht und daher die Defensive vernachlässigt, versuchen die Gladbecker zunächst in der Defensive sicher zu stehen. Dies bestätigt auch der Blick auf das Torverhältnis. Die Naumann-Elf erzielte bislang lediglich drei Treffer und wartet nun schon seit 367 Minuten auf ein Tor. Sie freuten sich zum letzten Mal am ersten Spieltag über einen Treffer. Auf der Gegenseite haben die Heßleraner zwar bereits neun Tore erzielt, aber gehören mit 15 Gegentoren auch zu den schwächsten Defensiven der Liga.

Guido Naumann muss im Vergleich zur Vorwoche vier weitere Ausfälle verkraften

Dennoch stand beim Sieg in der Vorwoche gegen Kirchhellen erstmalig hinten die Null. Darauf wollen die Gelsenkirchener auch gegen den SV Zweckel aufbauen und die nächsten drei Punkte einfahren, um aus der Abstiegszone zu kommen. „Es ist nicht schön, vor dem Namen des eigenen Vereins einen Balken mit den Abstiegsplätzen zu sehen“, sagt Hessler-Coach Holger Siska.

Der Trainer ist gezwungen, seine Mannschaft nach dem ersten Saisonsieg mindestens auf zwei Positionen umzustellen: Ruben Emilio Occhiuzzo und Bastian Lübeck fehlen aus beruflichen Gründen. Zusätzlich wird Muharrem Mekoli aufgrund einer Rotsperre weiterhin fehlen.

Julius Wloch (links) wird beim SV Zweckel am Wochenende im Kader gegen Lippramsdorf stehen.
Julius Wloch (links) wird beim SV Zweckel am Wochenende im Kader gegen Lippramsdorf stehen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Diese personelle Situation hätte Guido Naumann sicherlich auch gerne. Doch der Zweckeler Übungsleiter beklagt bereits seit dem Saisonbeginn zahlreiche Ausfälle. Auch beim Gastspiel in Gelsenkirchen ist er erneut zur Improvisation gezwungen. Zusätzlich zu den Langzeitverletzten wie Alexander Tschalumjan, fehlen dem SVZ-Coach mit Mehmet Önata, Fabian Brom, Robin Dettmer und Sebastian Waldner im Vergleich zur Vorwoche vier weitere Akteure.

A-Jugendspieler Julius Wloch steht vor seinem Debüt in der ersten Mannschaft

Dafür rücken Leistungsträger Mucahit Yavuzaslan (nach abgelaufener Sperre) und der A-Jugendspieler Julius Wloch in den Kader. Letzterer könnte sein Debüt für die erste Mannschaft geben. „Er ist in dieser Woche zum Senior erklärt worden und hat auch schon eine Trainingseinheit bei uns absolviert. Der Junge kann kicken und hat gute Ansätze gezeigt“, sagt der 53-Jährige.

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