Gladbeck. Die DFB-Elf hat Portugal bezwungen. Daniel Thiele, Ex-Trainer von SG Preußen Gladbeck, kann sich aber keinen Reim auf „die Mannschaft“ machen.
Der 4:2-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über Portugal ist heute unser Thema. Gesprochen haben wir wieder mit Daniel Thiele, den Ex-Coach von SG Preußen Gladbeck. Er ist immer noch unsicher, wie weit es für die DFB-Elf gehen kann bei dieser Europameisterschaft.
Daniel Thiele, ein 4:2 gegen Portugal nach einer schwachen Leistung gegen Frankreich. Nun ist für die deutsche Nationalmannschaft bei der EM sogar der Gruppensieg drin. Haben Sie mit einem solch klaren Ergebnis gegen Portugal gerechnet?
Das ist ja das Schöne am Fußball, dass jedes Spiel anders ist. Für die Aufstellung im Spiel gegen Frankreich wurde unser Bundestrainer kritisiert. Er geht mit der gleichen Aufstellung ins nächste Spiel. Aber, dass man mit einem einfachen taktischen Kniff, die Außenverteidiger höher zu stellen, das System so verbessert, ist schon gut. Es war viel mehr Druck da. Und die Spieler sind viel einfacher hinter die Ketten gekommen.
Daniel Thiele hebt die Leistung von Robin Gosens
Das und die Einstellung waren die Mittel zum Sieg, denn nach dem 0:1 haben sie weiter an sich selber geglaubt. Ich habe mit so einen klaren Ergebnis nicht gerechnet, auch wenn wir gegen Portugal immer gut aussahen. Die Tore sind erzwungen worden und man hat viel besseren Fußball gesehen. Vor allem muss man da die Leistung von Robin Gosens hervorheben. Das war schon stark.
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Trauen Sie der Mannschaft nun mehr zu als das Achtelfinale, weil man als möglicher Gruppenerster oder -zweiter nicht unbedingt auf einen Gruppensieger trifft?
Puh, trau ich denen mehr zu? Das weiß ich nicht. Ganz so sattelfest ist die Defensive nicht und da kommen dann auch andere Kaliber als ein 38-jähriger Pepe. Ehrlich gesagt bin ich immer noch nicht zuversichtlich. Wenn man auf ‘nen Gruppendritten trifft, ist die Wahrscheinlichkeit, ins Viertelfinale zu kommen natürlich höher. Mit Glück, dabei bleibe ich, kann es einen Halbfinaleinzug geben. Aber es kommt jetzt drauf an, auf wen man in der nächsten Runde trifft.
Daniel Thiele hat vor dem Turnierbeginn auf Frankreich getippt
Wer ist für Sie, jetzt wo zwei Spieltage um sind, der Favorit auf den Titel und warum?
Wer Favorit ist, ist immer schwer zu sagen. Ich habe mich bei Kicktipp vor Beginn des Turnieres auf Frankreich festgelegt. Im Topf sind aber auch Belgien und Italien. Die muss man immer auf der Rechnung haben. Diesen klaren Favoriten gibt es nicht. Einige, wie England oder Frankreich im zweiten Spiel, haben noch keine gute Form gezeigt, wenn man sich die letzten Turniere aber anschaut, gab es diesen einen Favoriten in den letzten Jahren nie.
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Gegen Algerien wären wir 2014 fast rausgeflogen, wenn Neuer nicht so gut gewesen wäre und Libero gespielt hätte. Fußball ist einfach verrückt. Deutschland hat nach einem schwachem Spiel gegen Weltmeister Frankreich, den amtierenden Europameister geschlagen. Das ist zum Beispiel auch mal eine Ansage.
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