Budapest/Gladbeck. Jessica Steiger startet bei der EM in Budapest. Die letzten Wochen waren jedoch alles andere als leicht für die Top-Schwimmerin des VfL Gladbeck.

Die Saison hatte Jessica Steiger natürlich ganz anders geplant. Doch weil sich die Topschwimmerin des VfL Gladbeck nicht für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren konnte, startet sie nun als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Budapest. Ein Trostpflaster? Die 28-Jährige widerspricht ganz energisch.

„Ich liebe internationale Wettkämpfe“, so Jessica Steiger kurz vor ihrer Abreise im Gespräch mit der WAZ. Sie betont: „Das ist eine Europameisterschaft. Darauf habe ich einfach Bock.“

Steiger stellt sich zunächst über 50 Meter Freistil der Konkurrenz

Los geht es für die Gladbeckerin mit dem Vorlauf über 50 Meter Freistil am Montag, 17. Mai. An den folgenden Tagen stehen des Weiteren Rennen über 100 Meter Brust, 100 Meter Freistil und schließlich noch über 50 Meter Brust auf ihrem Programm.

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Die letzten fünf, sechs Wochen waren alles andere als leicht. Jessica Steiger hatte schließlich alles dafür getan, um für die Olympia-Qualifikationsphase in Form zu kommen und um sich ihren großen sportlichen Traum zu erfüllen. Doch sie schaffe es weder in Antwerpen noch in Eindhoven oder in Berlin eine Norm für Tokio zu erfüllen.

Steiger muss immer wieder an die verpasste Olympia-Quali denken

Die Enttäuschung war natürlich riesengroß. Ungeachtet dessen und auch ungeachtet der Tatsache, dass die Zeit zwischen der Qualiphase und den Europameisterschaften sehr kurz ausfiel, sagte Steiger sofort zu, in Budapest an den Start zu gehen. „Es war“, bekennt sie, „mental schwierig, das umzusetzen.“ Sie müsse immer wieder an die verpasste Quali denken: „Das kommt immer wieder hoch.“

Für die Mannschaft des VfL Gladbeck wird Jessica Steiger (li.) auf jeden Fall weiter da sein. Das Bild zeigt sie bei einem Training in Vor-Corona-Zeiten mit ihren Teamkolleginnen Marina Koop, Mareike Ehring und Lisa Ortberg.
Für die Mannschaft des VfL Gladbeck wird Jessica Steiger (li.) auf jeden Fall weiter da sein. Das Bild zeigt sie bei einem Training in Vor-Corona-Zeiten mit ihren Teamkolleginnen Marina Koop, Mareike Ehring und Lisa Ortberg. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Wie es nach der EM mit dem Leistungsschwimmen weitergehen wird, hat Jessica Steiger endgültig noch nicht entschieden. Für die Mannschaft des VfL werde sie auf jeden Fall noch da sein, betont sie. Und weiter: „Kurzbahn-WM in Doha hört sich auch gut an.“ Die soll im Dezember stattfinden . . .

Im September beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Jessica Steiger

Erst einmal werde sie eine kleine Pause einlegen, kündigt Jessica Steiger an. Unter anderem plant sie einen Kurzurlaub mit Ehemann Marco und dem neuen Hund in den Niederlanden. Außerdem möchte sie in Hamburg eine Freundin besuchen.

Und im September beginnt sowieso ein neuer Lebensabschnitt. „Dann fange ich an zu arbeiten“, so die VfLerin, die bei der Stadt Gladbeck im Allgemeinen Sozialen Dienst tätig werden wird. „Ich freue mich total darauf“, sagt Jessica Steiger.

In Budapest möchte Jessia Steiger „gute Zeiten“ schwimmen

Zur Vorbereitung auf den Job hat sie bereits einige Online-Schulungen absolviert. Eine weitere findet in dieser Woche statt. Steiger nimmt aus Budapest daran teil. Das ist auch deshalb möglich, weil an diesem Tag kein Rennen für sie auf dem Programm steht.

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Welche Ziele setzt sie sich für Budapest? Wird Jessica Steiger, wie in einem Post auf ihrer Facebookseite angekündigt, mit einem Lächeln an den Start gehen? Ja, antwortet sie, das will sie. Und außerdem will sie „gute Zeiten schwimmen“.

Die Konkurrenz bei der Europameisterschaft hat es in sich

Die Konkurrenz hat es jedenfalls in sich. Etliche Topschwimmerinnen und Topschwimmer starten bei der EM - weil die kontinentalen Titelkämpfe in einigen Ländern als Olympia-Qualifikation gelten. Nicht so für den Deutschen Schwimm-Verband, der neben Jessica Steiger und Jenny Mensing vor allem Talente nach Ungarn geschickt hat.

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