Gladbeck. Sven Deffte war in den vergangenen Tagen fleißig. Der Trainer des Oberligisten VfL Gladbeck hat auch Testspiele gegen Drittligisten vereinbart.
Sven Deffte war in den vergangenen Tagen fleißig. „Ich habe“, sagt der Übungsleiter der Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck, „unseren Trainings- und Testspielplan zusammengestellt, falls wir im Juli in die Saisonvorbereitung starten dürfen.“ Spielpraxis sollen seine Rot-Weißen unter anderem gegen den Hagener Drittligisten TuS Volmetal und Westfalenmeister ASV Hamm-Westfalen II sammeln.
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„Alle Wochenenden bis zum vermeintlichen Saisonauftakt sind vollgepackt“, betont Sven Deffte. Sollte die Punkterunde 2020/21 wegen der Coronakrise allerdings erst später als üblicherweise beginnen, müssten alle Termine verschoben werden. „Es geht ja dann allen so“, sagt der 41-jährige VfL-Trainer. Und er fährt, wohl auch im Namen seiner Spieler, fort: „Es nervt, weil man nicht weiß, wie und wann es weitergeht.“
Siege gegen Meister ASV Hamm-Westfalen II und bei der TSG A-H Bielefeld
Sprechen wir über Fakten, sprechen wir über die abgebrochene Spielzeit 2019/20. Hinter den drei wohl finanzstärksten Klubs der Oberliga Westfalen, der Reserve des Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen (34:4 Punkte), den Sportfreunden Loxten (31:5) und der TSG A-H Bielefeld (30:6), beendete der VfL Gladbeck die Runde mit 25:13 Zählern auf dem vierten Tabellenplatz. 100-prozentig zufrieden ist Sven Deffte mit diesem Abschneiden jedoch nicht. „Klar“, sagt der einstige Abwehrchef der Rot-Weißen, „zum einen haben wir uns im Vergleich zur vergangenen Saison enorm steigert. Zum anderen jedoch wäre mehr möglich gewesen.“ Seine Mannschaft habe immerhin einmal den ASV Hamm-Westfalen II (31:30) bezwungen und sei auch bei der TSG A-H Bielefeld (24:23) erfolgreich gewesen.
Die Ostwestfalen haben bekanntlich auch für die kommende Saison schon wieder enorm aufgerüstet und unter anderem den ehemaligen Bundesliga-Torwart Nils Dresrüsse (TSV GWD Minden und TBV Lemgo) verpflichtet, den zweimaligen Nationalspieler, der 2011 Junioren-Weltmeister gewesen ist.
Eine Konstante in der abgelaufenen Saison ist das Verletzungspech gewesen
Dass nicht mehr für den VfL Gladbeck herausgesprungen ist, führt Sven Deffte zum einen auf den verpatzten Saisonstart zurück (0:4 Punkte). „Man darf ja nicht vergessen, dass wir bereits in der Runde davor eine Niederlagen-Serie hinnehmen mussten. Insofern haben die Jungs Charakter gezeigt.“ Zum anderen und vor allem habe die Konstanz gefehlt, was angesichts der Altersstruktur der Mannschaft für Sven Deffte jedoch nicht überraschend war: „Wir haben ja regelmäßig mit 17- und 18-Jährigen gespielt.“ Wie fällt sein Urteil aus? Wie haben sich die Jungen und die jungen Neuen aus Sicht des Trainers geschlagen? „Alle“, sagt Sven Deffte, „wirklich alle haben sich gut entwickelt.“
Sven Deffte findet für sein Team nur lobende Worte
Sven Deffte, der Trainer des VfL Gladbeck, findet für das Verhalten seiner Spieler in der Corona-Krise nur lobende Worte.
„Die Jungs sind alle fleißig. Der eine oder andere hat sich sogar noch Geräte angeschafft, weil ja auch die Muckibuden geschlossen sind“, sagt der 41-Jährige. Ungeachtet dessen sorgt sich Sven Deffte um die Moral in der Truppe: „Es stellt sich natürlich schon die Frage: Wie lange halten meine Spieler die Motivation hoch?!“
Eine Konstante in der abgelaufenen Saison war – mal wieder – das Verletzungspech. „Uns ist praktisch eine komplette Oberliga-Mannschaft ausgefallen“, sagt der VfL-Trainer. Resid Dervisevic, Thorben Mollenhauer, Pascal Kunze, Florian Bach und auch Dustin Dalian mussten lange ersetzt werden oder standen gar nicht zur Verfügung.