Gladbeck. Der zweijährige Jannes ist an Leukämie erkrankt. Deshalb wird die Rivalität der Gladbecker Klubs zur Nebensache. Sie ziehen nun an einem Strang.
„In den Farben getrennt, in der Sache vereint“ – Der Amateurfußball in Gladbeck hält zusammen und wirbt für die DKMS, die deutsche Knochenmarkspenderdatei, und hofft auf viele neue Registrierungen für eben diese.
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Der Grund: Der zweijährige Jannes aus Gladbeck lacht viel, liebt es mit Mama und Papa im Garten zu spielen und entdeckt die Natur jeden Tag aufs Neue. Er ist ein glücklicher kleiner Junge, dem die ganze Welt offenstehen sollte. Eine Diagnose stellt nun aber für ihn und seine Familie alles auf den Kopf: Leukämie! Statt in seiner gewohnten Umgebung, muss er seinen 2. Geburtstag im Krankenhaus feiern. Und deshalb sagt Daniel Griese, Trainer vom BV Rentfort III und Initiator der Bewegung: „Lasst uns zeigen, dass wir Gladbecker Fußballer zusammenstehen und zusammen gegen einen Gegner kämpfen, der keine Regeln kennt!“
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Die Nachricht des kleinen Jannes traf ihn vor einigen Wochen wie ein Schlag. Viele Jahre kennt er den Vater des Kleinen, spielte mit ihm in Gladbeck Fußball, verbrachte Wochenenden gemeinsam. Zusammen mit seinem BV Rentfort III überlegte Griese, wie man helfen kann. „Direkt helfen können wir leider nicht, aber wir können uns alle für die Datei registrieren lassen“, sagt Griese und erklärt: „Bei uns im Team waren schon viele registriert, der Rest hat sich nun ein Set nach Hause schicken lassen.“ Das reichte Griese aber nicht: „Wir wollen helfen, wir wollen Helden sein und deshalb habe ich alle anderen Gladbecker Vereine kontaktiert, ob sie nicht mitmachen wollen.“ Und die Resonanz ist groß: Alle sind dabei.
Alle Vereine haben sofort Unterstützung zugesagt
„Gerade Adler Ellinghorst hat uns dabei richtig unterstützt und Grafiken vorbereitet. Aber alle anderen Vereine haben auch sofort Ihre Unterstützung zugesagt und das ist ein gutes Zeichen“, sagt Griese und erläutert: „Klar, die Rivalität auf dem Platz ist groß. Und leider gab es in der Vergangenheit auch viele negative Schlagzeilen über den Gladbecker Amateurfußball, aber jetzt können wir zeigen, dass wir zusammenhalten und nicht nur die pöbelnden Proleten vom Fußballplatz sind.“
Griese selbst war noch nicht bei der Knochenmarkspenderdatei registriert. „Ich musste fast 40 Jahre alt werden und leider ein guter Freund von mir betroffen sein, bevor es bei mir Klick gemacht hat. Aber besser spät als nie“, erklärt er und hofft, dass sich weiterhin viele Leute registrieren lassen. Seit Mittwoch ist die Registrierungsseite nun online, 160 Sets mit jeweils drei Wattestäbchen für einen Wangenabstrich sind auf dem Weg in die verschiedensten Haushalte in Gladbeck und Umgebung.
160 Sets sind bereits unterwegs
Ein Set ging auch an André Marcussen, den Trainer von Adler Ellinghorst. Er sagt: „Bei uns in der Mannschaft waren schon über 80 Prozent registriert und ich gehe jetzt mit gutem Beispiel voran und bin auch dabei. Ich bin selber Vater von zwei Kindern und kann der Familie nur das Allerbeste wünschen.“
Und Daniel Griese hofft, dass es nicht bei den 160 Sets bleibt, sondern dass es noch viel mehr werden: „Durch Corona ist es leider gerade nicht anders möglich, als in den sozialen Medien und Zeitungen dafür zu werben, aber ich hoffe, dass wir viele Leute erreichen können, die sich nun auch registrieren lassen, denn so kann man Leben retten.“
Zur Registrierung geht es hier lang.
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