Elversberg/Gladbeck. Dieter Guder ist Fan von Borussia Mönchengladbach. So hat es der Gladbecker geschafft, beim DFB-Pokalspiel ins Stadion zu kommen.

Der Gladbecker Dieter Guder ist seit 43 Jahren Anhänger des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Und wie alle Fans leidet der 50-Jährige darunter, wegen Corona nicht ins Stadion zu dürfen, um seine Mannschaft zu unterstützen. Am Jahresende durfte er aber doch dabei sein, beim Pokalspiel in Elversberg. Und das kam so.

SV Elversberg verkauft Geistertickets für das Pokalspiel

Die Gladbacher waren in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu Gast beim saarländischen Regionalligisten SV Elversberg. Und der Viertligist dachte sich im Vorfeld eine besondere Aktion aus und verkaufte Geistertickets, damit wenigstens ein paar Euro in die Kasse kamen. Jeder, der für 2,50 Euro ein Ticket kaufte, konnte zudem etwas gewinnen.

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Es gab unterschriebene Gladbach-Trikots, exklusiv für das Pokalspiel erstellte Fanschals, Testfahrten mit Rennfahrer und Weltmeister Timo Bernhard oder eine Trainingseinheit mit Deutschlands bestem Darts-Spieler Gabriel Clemens zu gewinnen. Der Hauptpreis war ein Platz im Stadion und das exklusive Live-Erlebnis im DFB-Pokal.

Dieter Guder gewinnt Job als Assistent der Stadionregie

6000 Tickets wurden verkauft, Dieter Guder kaufte fünf Stück. Der Butendorfer staunte nicht schlecht, als er vier Tage vor dem Spiel eine Mail von der Sportvereinigung Elversberg bekam. „Ich hatte tatsächlich den Platz im Stadion gewonnen. Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. Das letzte Spiel sah ich im Februar live im Stadion“, so der Gladbach-Fan.

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Weil auch der Gewinnspiel-Fan im Stadion nicht zugelassen war, war Dieter Guder am Spieltag offiziell Assistent der Stadionregie. „Ich habe noch bis 16 Uhr gearbeitet und bin dann mit dem Auto direkt los ins Saarland. Ich habe vier Stunden gebraucht. Ich kam gut durch und die ganze Zeit war ich voller Vorfreude“, berichtet der gelernte Kabelmonteur.

Guder wird sogar bezahlt - 19,70 Euro pro Stunde

Im Stadion musste Dieter Guder die Gelben Karten, Platzverweise, Eckbälle und Auswechslungen statistisch erfassen. Er hatte einen eigenen Tisch, die Getränke und Essen waren umsonst und er wurde sogar bezahlt.

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19,70 bekam er pro Stunde von der SVE, angelehnt an das Elversberger Gründungsjahr 1907. „Ich wurde für drei Stunden bezahlt. Ich habe ja auf eine Verlängerung mit Elfmeterschießen gehofft, dann hätte es noch mehr gegeben“, sagt Dieter Guder und muss lachen.

Dieter Guder hütet beim TB Beckhausen das Handballtor

„Nein ernsthaft – ich habe mich riesig gefreut, die Jungs auf dem Platz mal wieder zu sehen. Sie haben gut gespielt und verdient 5:0 gewonnen. Die Elversberger taten mir ein bisschen Leid, sie hatten schon nach 30 Minuten einen Platzverweis, den ich natürlich notiert habe“, erzählt der 50-Jährige.

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In seiner Freizeit ist er neben Fußballfan auch noch Torhüter beim Handballverein TB Beckhausen. Sein Vater und sein Bruder sind Fans des FC Schalke 04. „Ich habe als Siebenjähriger die Borussia im TV gesehen und sie haben mir sehr gut gefallen. Seitdem bin ich Fan. Es ist einfach passiert“, erklärt er seine Leidenschaft für die Gladbacher.

Den Blick hinter die Kulissen findet Guder spannend

Nach dem Spiel schaute er sich noch an, wie die Spieler und Trainer zu den Interviews kamen. Guder betont: „Es war auch wirklich mal spannend, hinter die Kulissen zu schauen und zu sehen, was für eine Arbeit hinter einem solchen Spiel steckt. Selbst wenn du, wie ich, nur Notizen machst, musst du dich konzentrieren und bist nicht einfach nur Fan. Es war ein tolles Erlebnis im Saarland, auch wenn ich mit Fußballspielen ohne Zuschauer einfach nicht warm werde."

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