Gladbeck/Dortmund. Der Handballverband Westfalen hat jetzt einen Plan zum Re-Start der Oberliga vorgelegt. Der VfL Gladbeck unterstützt diesen - mit einer Ausnahme.
„Der Handball muss präsent bleiben.“ Das ist die Botschaft, die vom jüngsten Staffeltag der Handball-Oberliga Westfalen ausgeht und die vom VfL Gladbeck voll und ganz unterstützt wird. Noch ist nicht entschieden, wie es weitergehen soll in der höchsten Spielklasse des Handballverbandes Westfalen (HVW) , die Verantwortlichen des HVW wollen voraussichtlich im Dezember die Vereine dazu befragen.
HVW listet Gründe auf, die gegen einen Saisonabbruch zum jetzigen Zeitpunkt sprechen
„Der Handball muss präsent bleiben.“ Das zentrale Anliegen des Verbandes ist auch das des VfL Gladbeck. Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL, predigt seit Beginn der Corona-Pandemie nichts anderes.
Der HVW fasste jetzt noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen, die gegen einen abermaligen Saisonabbruch sprechen. In der Oberliga, so der Verband, werde Leistungshandball gespielt, mit Kaderspielern und jungen Talenten, die den Sprung in höhere Klassen schaffen wollten. Insofern drohten bei einem Verzicht auf die Fortsetzung des Spielbetriebs langfristige negative Auswirkungen. Außerdem drohten Sponsoren abzuspringen und zudem Unverständnis bei den Fans und ein Glaubwürdigkeitsverlust in der Öffentlichkeit .
VfL Gladbeck hat sich frühzeitig mit Geisterspielen beschäftigt
Der HVW hat in diesem Zusammenhang anlässlich des Staffeltags diese drei Fragen aufgeworfen: „Ist ein Re-Start ohne Testkonzept für die Spieler und Beteiligten überhaupt möglich? Wenn nein, wie kann so ein Testkonzept aussehen? Sind Spiele ohne Zuschauer möglich? “
Die letzte Frage beantwortet Tim Deffte im Gespräch mit der WAZ mit einem klaren Ja : „Das war ja fast schon so. Diese Kröte würde ich schlucken, auch wenn Spiele ohne Fans natürlich finanzielle Auswirkungen haben.“ Der VfL hat sich bekanntlich schon im Sommer mit dem Thema Geisterspiele befasst und wird daher in Kooperation mit seinem Hauptsponsor ELE sowie dem Online-Sender sportdeutschland.tv seine Heimspiele live und kostenlos im Netz übertragen .
Die Saison soll laut Plan des HVW Ende Januar fortgesetzt werden
Dem Thema Testkonzept steht der Handball-Chef der Rot-Weißen hingegen skeptisch gegenüber. „Ich“, so Tim Deffte, „sehe das als einen Gedanken an, der in die Runde geworfen wurde. Wir haben das zur Kenntnis genommen.“
Der HVW hat außerdem einen Zeitrahmen vorgegeben für die Fortsetzung der Runde 2020/2021. Weitergespielt werden soll danach ab Ende Januar mit dem Ziel, die Hinrunde im April zu beenden . Ausgefallene Spieltage sollen an die Saison angehängt und außerdem Nachholspieltage eingeplant werden.
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VfL Gladbeck wird einen anderen Modus zur Ermittlung des Aufsteigers vorschlagen
Danach könnte die Saison laut HVW in zwei Varianten fortgesetzt und zu Ende gebracht werden. Variante eins sieht vor, dass die beiden Erstplatzierten der Hinrundengruppen im Modus „Best of 3“ bzw. mit Hin-/Rückspiel den Aufsteiger ausspielen. Die Teams, die Rang fünf bis acht belegen, ermitteln die vier Absteiger (Platz 5 gegen 8, Platz 6 gegen 7, „Best of 3“ bzw. Hin-/Rückspiel). Variante zwei sieht vor, dass die Erst- und Zweitplatzierten der einen Staffel gegen die der anderen Gruppe den Aufsteiger ausspielen. Die Teams, die Rang fünf bis acht belegen, spielen die vier Absteiger aus.
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Der VfL Gladbeck wird sich bei der Befragung durch den HVW für einen anderen Modus zur Ermittlung des Aufsteigers aussprechen. Tim Deffte: „Bei den vorgestellten Varianten ist die Saison für die Dritt- und Viertplatzierten der beiden Staffeln schon nach der Hinrunde beendet. Wir schlagen vor, dass die vier erstplatzierten Mannschaften Spiele mit Play-Off-Charakter austragen.“ Das sei sehr attraktiv und verspreche, falls im Mai vielleicht sogar wieder möglich, volle Hallen.
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