Gladbeck. Die Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck sind Derbysieger. Beim 3:1 über Herten trumpfte der TVG-Talentschuppen auf, und nicht nur der.
Mareet Maidhof, Ellen Plonowski, Wiebke Putzmann. Diese drei Namen stehen stellvertretend für den TV Gladbeck Volleyball 2020. Diese jungen und ganz jungen Spielerinnen gehörten im Regionalliga-Derby gegen den TuS Herten nicht nur dem Aufgebot der Blau-Weißen an. Nein, sie waren entscheidend daran beteiligt, dass der Neuling den Aufstiegs-Topfavoriten völlig unerwartet und hochverdient mit 3:1 (25:19, 22:25, 25:17, 25:22) bezwingen konnte.
Gladbecks Trainer Zaleski lobt das Kollektiv
Marvin Hansmann, der Hertener Trainer, wählte, als das Ruhrgebiets-Duell beendet war, Mareet Maidhof zur wertvollsten Spielerin der Partie. Zur Erinnerung: Die Gladbeckerin, die ja auch eine erfolgreiche Beacherin ist, ist gerade einmal 15 Jahre jung. Seit August besucht Maidhof, um sich noch besser entwickeln zu können, das Sport-Internat in Münster. Ungeachtet dessen spielt weiterhin für die Blau-Weißen und außerdem für den VC Olympia Münster.
Waldemar Zaleski hatte am Sonntagabend in der Artur-Schirrmacher-Halle sichtlich Spaß an seinem Talentschuppen. „Dass die Jugend das Geschehen bestimmt, ist eine tolle Sache“, so der erfahrene Trainer, der aber nicht nur Maidhof, Plonowski und Putzmann lobte, sondern das Kollektiv. „Der Sieg gehört der ganzen Truppe“, betonte Zaleski.
TV Gladbeck spielt und kämpft mit Herz und Hingabe
Und dazu zählt er auch die Fans und das Team hinter dem Team. „Unsere Fans“, so der Coach, „haben uns sehr stark unterstützt, sie haben die Mädels befeuert.“ Und die Gruppe um Geschäftsführer Andreas Packeisen habe das Derby, das ja unter Corona-Bedingungen ausgetragen wurde, perfekt organisiert.
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Dieses Zusammenspiel der Kräfte ergab am Sonntag schließlich einen Volleyballabend, wie ihn die Artur-Schirrmacher-Halle schon lange nicht mehr erlebt hat. Auf dem Feld kämpfte und spielte der gastgebende Außenseiter mit Herz und Hingabe und sorgte so dafür, dass der Funke sofort auf die Ränge übersprang. Zaleski: „Spätestens im dritten Satz war für mich klar, dass wir dieses Spiel nicht abgeben werden.“
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Gladbecks Trainer Zaleski und Bleichrot können reagieren
Enorm wichtig: Zaleski und sein Co Johann Bleichrot konnten in Phasen, in denen es knifflig wurde, reagieren. „Wir haben“, so der Trainer, „anders als in den vergangenen beiden Jahren jetzt Spielsteuerungsmöglichkeiten von der Bank.“ Nur ein Beispiel: Im vierten Satz hatte Zaleski beim Zwischenstand von 15:15 den Eindruck, sein Team brauche etwas frischen Wind. Er wechselte daher für Ellen Plonowski die erfahrene Zuspielerin Julia Frohleiks ein. Ein erfolgreicher Schachzug.
Zuvor schon hatte er Mirka Holthausen und Mareet Maidhof Atempausen gönnen können - und für sie Josephine Magga und Wiebke Putzmann gebracht. Das Spielniveau des TV Gladbeck litt darunter nicht. Und so stand am Ende ein ebenso unerwarteter wie hochverdienter Erfolg des Neulings über den Aufstiegs-Topfavoriten aus Herten.