Gladbeck. . Andreas Packeisen (TV Gladbeck) hat nach der U14-Volleyball-DM Bilanz gezogen. Was das Mitglied des Orga-Teams im WAZ-Interview gesagt hat.
Die Volleyball-Abteilung des TV Gladbeck blickt auf arbeitsintensive Wochen zurück. Die Blau-Weißen haben jüngst die Deutschen Meisterschaften der weiblichen U14 ausgerichtet, am vergangenen Wochenende waren sie beim Austausch mit Marcq-en-Barœul aktiv. Grund genug für die WAZ, bei Andreas Packeisen, Mitarbeiter im DM-Orga-Team, mal nachzuhören, was beim TVG als nächstes auf der Agenda steht.
Der TV Gladbeck hat bewiesen, dass er auch eine DM kann. Worauf dürfen sich Sportfans nun freuen?
Andreas Packeisen: Wir haben in den vergangenen Jahren zwei Juniorinnen-Länderspiele ausgetragen, 2014 den Städtevergleich mit Marcq-en-Barœul, vor einem Jahr die Westdeutsche U13- und nun die Deutsche U14-Meisterschaft. Viel ist nun nicht mehr möglich. Der Bundespokal Nord fällt mir ein. Das ist ein Jugendturnier mit bundesweiter Strahlkraft, bei dem die Landeskader gegeneinander antreten. Warum sollten wir uns nicht darum mal bemühen? Wir könnten uns auch stärker im Beachvolleyball engagieren. Bislang haben wir ‘nur’ eine Kreismeisterschaft ausgerichtet. Oder wir könnten auch unsere U14 weiter zu Hause begleiten. Aber das ist nicht die beste Idee, die Mädels müssen auch mal in die Welt hinaus. Sie sehen schon: Wenn man wollte, könnte man weitere schöne Highlights nach Gladbeck holen.
Großveranstaltungen sind ein finanzielles Risiko
Stellt sich die Frage, ob der TV Gladbeck das will?
Die Taktung darf nicht zu hoch sein. Man darf nicht vergessen, dass die Organisation der DM unsere Personalressourcen in erheblichem Maß strapaziert hat. Gleiches gilt für unsere Sponsoren und Partner, sie dürfen nicht überstrapaziert werden. Der Volleyball zählt in Gladbeck zu den Paradesportarten und wir erfahren vielfältige Unterstützung. Gleichwohl haben wir die Erfahrung gemacht, dass die DM schwieriger zu vermarkten war als die Westdeutsche. Die Ausrichtung derartiger Großveranstaltungen bleibt immer ein finanzielles Risiko. Das liegt übrigens auch an der Mentalität der teilnehmenden Teams.
Was meinen Sie damit?
Wir haben bei der DM die Erfahrung gemacht, dass ganze Teams von ihren Angehörigen mit Essen und Trinken versorgt worden sind. Da sind Brötchen geschmiert worden, obwohl wir 20 Meter weiter Brötchen zu zivilen Preisen angeboten haben. Das Catering ist eigentlich eine zentrale Einnahmequelle. Wir richten eine DM doch nicht aus Selbstlosigkeit aus, sondern auch in der Hoffnung, einen Ertrag zu erwirtschaften, um ihn in die Jugendarbeit zu reinvestieren. Wir möchten weiterhin gute Jugendarbeit leisten - und die ist nun einmal kostenintensiv. Ich möchte jetzt nicht schimpfen oder Vorwürfe machen, wohl aber die Frage stellen, ob die Verbände eine Idee haben, wie sie nachweisliche Topausrichter unterstützen können. Sollte es nämlich nicht gelingen, das finanzielle Risiko abzumildern, dürfte es zukünftig immer schwieriger werden, Ausrichter zu finden.
Packeisen spricht von tollen Jugendveranstaltungen
Abschlussfrage: Wie fällt ihr DM-Fazit aus?
Wir haben uns, und das sage ich ganz selbstbewusst, gut positioniert. Wir haben in 2016 und 2017 mit zwei tollen Jugendveranstaltungen Marken gesetzt und für einen Imagegewinn unseres Sports, des TV Gladbeck und der Stadt gesorgt. Das hat nur im Zusammenspiel von Stadt, Sponsoren, teilnehmenden Teams, Fans und unermüdlichen und ehrenamtlichen Helfern geklappt.