Gladbeck/Gelsenkirchen. Nutzen der SV Zweckel und Hansa Scholven künftig die Anlage an der Baulandstraße gemeinsam? Entschieden ist nichts, nun ist die Politik am Zug.

Die Stadt Gladbeck und die Stadt Gelsenkirchen wollen einen neuen Weg gehen: Nach ihren Vorstellungen sollen die Vereine SV Zweckel und Hansa Scholven zukünftig die Sportanlage an der Baulandstraße in Gelsenkirchen-Scholven gemeinsam nutzen. Dabei soll ein neuer Kunstrasenplatz entstehen. „Es ist aber noch nichts in Stein gemeißelt“, betonte anlässlich der Vorstellung der Pläne Rainer Weichelt, 1. Beigeordneter und Sportdezernent der Stadt Gladbeck.

Sportausschüsse in Gladbeck und Gelsenkirchen tagen am 17. Juni

Bislang sind nur Sondierungsgespräche geführt worden. Die sind aber so vielversprechend verlaufen, dass sich nun am Mittwoch, 17. Juni, die Sportausschüsse der beiden Städte mit dem Projekt befassen werden. Die Politik soll Grünes Licht geben für die Aufnahme offizieller Gespräche. „Wir möchten“, sagte Annette Berg, Sportdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, „für die Vereine Hansa Scholven und SV Zweckel sehr sehr gute Lösungen entwickeln.“

Da geht’s lang: Auf dem Sportplatz an der Baulandstraße in Gelsenkirchen-Scholven soll der SV Zweckel eine neue Heimat finden.
Da geht’s lang: Auf dem Sportplatz an der Baulandstraße in Gelsenkirchen-Scholven soll der SV Zweckel eine neue Heimat finden. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Initiative zu dieser ungewöhnlichen interkommunalen Zusammenarbeit ging von der Stadt Gladbeck aus. Weichelt: „Der Platz an der Dorstener Straße ist in die Jahre gekommen und eine zeitgemäße Weiterentwicklung aus lärmschutztechnischen Gründen in Zweckel leider nicht mehr möglich.“ Daher habe man sich eine Reihe alternativer Spielstätten angeschaut - und sei dabei auf die Anlage an der Baulandstraße gekommen. Die liegt, das sei angemerkt, ja nur einen verunglückten Abstoß weit von der Dorstener Straße entfernt.

An der Baulandstraße soll ein Kunstrasenplatz entstehen

Vor knapp zwei Jahren schloss sich Weichelt erstmals mit seiner Gelsenkirchener Kollegin kurz. Die zeigte sich sofort gesprächsbereit. „Die Stadt Gelsenkirchen“, betonte Annette Berg, „hat immer ein Interesse daran, Sportflächen attraktiver zu gestalten.“ Wenn die Anlage an der Baulandstraße aufgewertet werde, habe das auch Effekte für den Ortsteil und die Stadt. Rainer Weichelt unterstrich: „Das gilt natürlich auch für Zweckel und Gladbeck-Ost.“

Die Sportanlage an der Baulandstraße verfügt über drei Großspielfelder inklusive Flutlicht. Eines davon soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Der Gladbecker Bürgermeister Ulrich Roland begrüßt die Maßnahme ausdrücklich: „Mit diesem Stadtgrenzen übergreifenden Projekt zeichnet sich eine Lösung ab, die für alle Beteiligten, vor allem aber für die Sportvereine, ein Gewinn ist.“

Beim SV Hansa Scholven muss offenbar noch Überzeugungsarbeit geleistet werden

Dafür muss beim SV Hansa Scholven aber offenbar noch einige Überzeugungsarbeit geleistet werden. Bei der Vorstellung der Pläne tauchte nämlich plötzlich die Hansa-Vorsitzende Barbara Kochmann auf und zeigte sich überrascht über das Treffen in „ihrem“ Vereinsheim: „Es wäre respektvoll gewesen, wenn man uns über das Gespräch informiert hätte“, so Barbara Kochmann.

Marco Baron, Geschäftsführer von Gelsensport, wies diesen Vorwurf zurück. Er habe am vergangenen Mittwoch noch mit Vertretern von Hansa Scholven gesprochen und sie über den Stand der Dinge informiert.