Gladbeck. Es war das erhoffte spektakuläre Duell. Der Tabellenzweite Loxten nahm zwar die Punkte mit – der darf aber stolz auf sein junges Team sein.

Der Hallensprecher in der Riesenerhalle kam kaum hinterher: Oft hatte er die Durchsage eines Treffers für den VfL Gladbeck noch nicht fertig, da jubelten schon wieder die Gegner von den Sportfreunden Loxten. Und sie jubelten auch am Ende des wilden Handball-Oberliga-Spiels in Gladbeck. Es war ein Kampf zweier Schwergewichte, die sich einen heftigen (und sehr fairen) Schlagabtausch lieferten – und die Gladbecker hatten trotz der Niederlage keinen Grund, enttäuscht zu sein.

Thorben Mollenhauer, der erneut Sven Deffte vertrat, ärgerte sich zwar nachher über einige Szenen, vor allem Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden. Unterm Strich aber sagte er: „Wir haben mit so einer jungen Mannschaft gut gespielt – da kann man dem Team überhaupt keinen Vorwurf machen.“

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Max Krönung musste kurzfristig absagen

Der VfL musste gegen den Tabellenzweiten Loxten (vor dem Spiel 20:4 Punkte) nämlich kurzfristig auch noch auf seinen Haupttorschützen Max Krönung verzichten. Mit einer mannschaftlich starken Leistung konnten die Gladbecker das lang ausgleichen.

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Das Spiel begann gleich mit einem Highlight: Kreisläufer Sebastian Janus traf nach 30 Sekunden im Rückwärtsfallen, von da ging es hin und her. Beide Mannschaften gönnten sich keine Pause, rannten mit viel Tempo und teil auch sehr hektisch nach vorne, suchten immer wieder schnelle Abschlüsse.

Büttner und Janus überzeugen beim VfL Gladbeck besonders

Selbst wenn sich beide Teams mal auf zwei oder drei Tore absetzen konnten – es fühlte sich immer so an, als würde diese Partie erst mit der Schlusssirene entschieden.

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Beim VfL begann Dustin Dalian auf Halblinks statt Krönung, im Laufe des Spiels war es dann vor allem Youngster Fabian Büttner, der das Spiel an sich riss und eine richtig starke Leistung zeigte.

Dazu war Janus eiskalt von der Siebenmetermarke, beendete das Spiel mit 8/5 Toren als bester VfL-Werfer. Unglücklich: In der 30. Minute scheiterte Felix Käsler bei einem Gegenstoß, das wäre das 17:13 gewesen, stattdessen ging es mit 16:14 in die Halbzeitpause.

Loxtens rasante Gegenstöße stellen Gladbeck vor Probleme

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Am Ende war es vielleicht doch die fehlende Erfahrung, die das Spiel zugunsten der Loxtener entschied. Immer, wenn die Gladbecker es schafften, auf zwei oder drei Tore wegzuziehen, verpassten sie, Ruhe ins Spiel zu bringen. Dabei stand die Deckung eigentlich gut.

Loxten war zwar mit seinen rasanten Gegenstößen immer wieder erfolgreich, sobald sich die Gladbecker 6:0-Deckung um Janus und Dalian aber formiert hatte, ging wenig für den Tabellenzweiten.

Innerhalb von zwei Minuten drehen die Gäste das Spiel komplett

Eine solche Phase nutzten die Gladbecker Anfang der zweiten Hälfte, um auf 21:18 und 22:19 wegzuziehen, in sieben Minuten gelang den Gästen nur ein Tor. Doch nach dem 22:19 durch Brockmann kippte das Spiel. Über die schnelle Mitte traf Loxten zum 22:20. Zwei Minuten später stand es 22:23, alle dieser vier Serientreffer erzielten die Gäste innerhalb von weniger als zehn Sekunden nach Ballgewinn.

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Das waren Wirkungstreffer. Janus und Fabian Büttner, die beiden besten beim VfL, konnten noch zweimal ausgleichen. Dann trafen die Gladbecker aber von der 50. bis zur 57. Minute das Tor nicht – dem jungen Gladbecker Team gingen die Kräfte aus.

Winkelmanns Doppelschlag ändert an der Niederlage nichts mehr

Beim 24:27 (57.) war Loxten erstmals drei Tore vorn. Mollenhauer brachte mit Linkshänder Chris Winkelmann noch seine Spezialwaffe, der tatsächlich zum 27:28 noch zweimal zuschlug. Loxten ließ sich den Ball aber nicht mehr abnehmen, spielte die Partie im Gegenteil ganz abgezockt herunter und traf mit der Sirene sogar noch zum 27:30-Endstand.

„Die Jungs haben toll geackert und gut gedeckt“, meinte Thorben Mollenhauer – den Applaus vom Publikum hatte sich das Team verdient. Ohne Max Krönung spielte der VfL fast als U23-Team gegen den Tabellenzweiten auf Augenhöhe.

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So haben sie gespielt: VfL Gladbeck - Spfr. Loxten 27:30 (16:14)

Spielfilm: 1:1 (2.), 4:3 (7.), 5:6 (11.), 6:8 (15.), 9:8 (17.), 11:10 (19.), 14:11 (24.), 14:13 (26.), 16:14 (Hz.) – 18:16 (35.), 21:18 (43.), 22:19 (44.), 22:23 (46.), 24:24 (50.), 24:27 (56.), 27:28 (59.), 27:30 (60.).

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VfL: S. Büttner (1. - 60.), Spierau (n.e.) - Arens, Brockmann (2), Sankalla (5), Winkelmann (2), Käsler (2), Dalian (1), Janus (8/5), Schmiemann, Blißenbach (1), F. Büttner (3), Rolf (2), Kalhöfer (1).