Innsbruck (A). Drazek (TV Gladbeck) und Jamanka sind die besten am Start und in der Bahn. Nach dem Sieg in Innsbruck-Igls geben sie ein vielsagendes Interview.
Sie wollten einiges „geraderücken“, wie Trainer Heiner Preute vorher gesagt hatte – und das haben sie getan. Beim Bob-Weltcup in Innsbruck erfüllten Mariama Jamanka und die Gladbeckerin Annika Drazek die Ansprüche mit einem starken Auftritt. Wie wichtig das war, ließen die beiden nach dem Rennen durchblicken.
Es herrschte vor allem Erleichterung statt Jubel: „Ich hatte mir natürlich in der Saison mehr erhofft, es lief nicht so gut. Gerade nach La Plagne bin ich froh, dass wir zwei gute Läufe heruntergebracht haben und vorne geblieben sind“, meinte Jamanka nachher im ZDF-Interview. Das zeigt, wie sehr die (gemessen an der vergangenen Saison) mäßigen Ergebnisse dem Duo zu schaffen gemacht haben, wie groß der (auch selbstgemachte) Druck war.
„Wir haben uns Gedanken gemacht. Und das war unsere Antwort darauf“
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Und Drazek fügte an: „Wir sind absolut zufrieden. Nach letzter Woche haben wir uns natürlich auch Gedanken gemacht und gedacht: Es kann nur besser werden. Und das war unsere kleine Antwort darauf.“ Die war gar nicht soo klein.
Jamanka hatte in dieser Saison noch keines der vier Rennen gewonnen, war dabei sogar weder mit Kira Lipperheide (ebenfalls TV Gladbeck) noch mit Drazek als schnellster deutscher Schlitten im Ziel gewesen. Innsbruck war nun ein Signal vor allem an die nationale Konkurrenz.
An Drazeks Power am Start kommt niemand heran
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Die beiden besten Läufe des Tages fuhren beide Jamanka/Drazek, in der Addition hatten sie 19 Hundertstel Vorsprung auf Laura und Erline Nolte auf Rang zwei. Für Anschieberin Drazek bemerkenswert: An die 5,51 Sekunden am Start, die sie mit Jamanka in beiden Durchgängen schaffte, kam keins der anderen Teams heran – obwohl Jamanka nicht die Power anderer Pilotinnen wie Laura Nolte oder Stephanie Schneider hat.
Aber Drazek macht das mit ihrer Klasse wett und gerade in Innsbruck ist das der Schlüssel zu Erfolg. Drazek gewann jetzt zum dritten Mal in Folge in Innsbruck.
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Dritter Sieg in Innsbruck mit der dritten Pilotin
2016 wurde sie mit Anja Schneiderheinze Weltmeisterin (Startbestzeit in drei von vier Läufen). 2017 gewann sie hier mit Stephanie Schneider Weltcup und Europameisterschaft (zweimal Startbestzeit). Und jetzt 2020 mit Jamanka.
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Die besten am Start, die besten in der Bahn – Jamanka und Drazek haben in Innsbruck wieder die hohen Standards erfüllt, die sie in der vergangenen Saison gesetzt haben. Dem Druck der vergangenen Wochen haben die beiden standgehalten und in ihren ersten Saisonsieg umgewandelt.
Drei Weltcups und die WM in Altenberg folgen jetzt, um diese Position zu untermauern.