Gladbeck. Null Punkte nach neun Spielen - schlimmer geht’s nicht. Danach verlor das Team aber nicht mehr - und ist somit Gladbecks Mannschaft der Stunde.

Was ist denn bei euch passiert? Diese Frage wird den Verantwortlichen von Adler Ellinghorst in letzter Zeit immer wieder gestellt. Jörg Waschkewitz, der Chef der Adler, und Geschäftsführer Marcus Jacobi antworten immer kurz und knapp. Und lächeln dabei.

„Wir haben uns in Geduld geübt“, sagt Jacobi. Jörg Waschkewitz äußert sich ganz ähnlich: „Wir haben der Mannschaft Zeit gegeben.“ Viel Zeit, um ganz genau zu sein. Nach neun Spieltagen in der Kreisliga A1 standen für die neu formierte Ellinghorster Formation neun mehr oder weniger heftige Pleiten (0:10 gegen den VfL Grafenwald, jeweils 0:9 gegen Erle 19 und FSM Gladbeck) zu Buche. Null Punkte, 6:60 Tore, der Absteiger in die Kreisliga B schien bereits festzustehen.

Adler Ellinghorst hat am 6. Oktober letztmals verloren

Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende von Adler Ellinghorst. Er lobt Trainer und Team.
Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende von Adler Ellinghorst. Er lobt Trainer und Team. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Inzwischen ist die Lage eine völlig andere. Die letzte Niederlage kassierte Adler Ellinghorst am 6. Oktober. Seitdem haben Alexander Konradi & Co. in jedem Spiel gepunktet, zuletzt am Sonntag beim schwer erkämpften 4:4 gegen den VfL Grafenwald. Das war Zähler Nummer elf - das rettende Ufer ist längst wieder in Sichtweite.

„Unser Trainer“, sagt Waschkewitz über den erst im Sommer verpflichteten Andre Marcussen, „hat großen Anteil daran. Er passt genau zum Team und hat mit ihm immer hart gearbeitet.“ Die Bezeichnung Team hat sich die Ellinghorster Mannschaft seit dem Saisonstart verdientermaßen erarbeitet. Das jedenfalls findet Marcus Jacobi: „Andere Mannschaften wären nach den hohen Klatschen zu Saisonbeginn auseinander gefallen, unsere Mannschaft ist dadurch noch mehr zusammengewachsen.“

Adler Ellinghorst kämpft so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift

Was auf dem traditionell schwer bespielbaren Platz an der Ellinghorster Straße tatsächlich zu sehen ist. Beim Training, wo sich regelmäßig 15, 16 Akteure tummeln. Und in den Partien, in denen die Adler so lange kämpfen, bis der Schiedsrichter abpfeift. Mit Erfolg: Gegen Grafenwald fiel das 4:4 durch Carl Conzen in der dritten Minute der Nachspielzeit. Beim 2:2 gegen Eintracht Erle schlug Felix Waschkewitz in der 90. zu, beim 3:3 gegen YEG Hassel II ebenfalls Waschkewitz in der 86. Minute.

Im Kröger Park blicken sie dem weiteren Verlauf der Saison daher nun zuversichtlich entgegen. Zumal die Mannschaft in der Winterpause noch verstärkt werden soll. Jörg Waschkewitz: „Wir sind an Leuten dran, die müssen aber auch charakterlich zu uns passen.“