Gladbeck. Der Tod eines Essener Handballspielers hat den VfL Gladbeck tief betroffen gemacht. Im VfL-Lager flossen nach der Partie in Mennighüffen Tränen.

Die Rückfahrt aus Mennighüffen verlief ganz anders als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Es war still im Mannschaftsbus und es flossen Tränen. Unmittelbar nach dem Ende ihrer Oberligapartie hatten die Handballer des VfL Gladbeck erfahren, dass Lars K., Spieler der SG Überruhr, gestorben war. „Wir waren und sind immer noch schockiert“, sagte Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL.

Die Gladbecker verzichteten nach dem Sieg in Mennighüffen darauf, auf ihrer Facebookseite das eigentlich obligatorische Kabinenselfie zu posten. „Handball“, schrieb vielmehr am Sonntagabend Tim Deffte, „ist gerade kaum von Bedeutung. In Gedanken sind wir bei Lars von der SG Überruhr, der gestern bei einem Spiel zusammenbrach und heute leider verstorben ist.“

Viele Spieler des VfL Gladbeck stammen aus Essen und/oder waren in Essen aktiv

Tim Deffte ist der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck.
Tim Deffte ist der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Im Aufgebot des VfL Gladbeck stehen bekanntlich etliche Akteure, die aus Essen stammen und/oder die für Vereine wie Tusem Essen oder die SG Überruhr aktiv gewesen sind. Sie alle kannten Lars K., einige waren mit ihm befreundet. Bereits bei der Abfahrt der Rot-Weißen nach Ostwestfalen am Sonntagmittag war bekannt gewesen, dass der 32-Jährige bei einem Spiel zusammengebrochen war und in der Uniklinik um sein Leben kämpfte.

„Man hofft“, so Tim Deffte, „natürlich immer, dass so etwas nie passiert. Und man wird automatisch nachdenklicher.“ Was auch für seinen Bruder Sven gilt, der bekanntlich Trainer der Oberligamannschaft des VfL Gladbeck ist.

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VfL Gladbeck will sich noch stärker als bisher mit dem Thema Gesundheit befassen

Für Tim und Sven Deffte und damit für die Handballer des VfL Gladbeck steht fest: Sie wollen sich noch stärker als bisher mit dem „Thema Gesundheit befassen“. Ansprechpartner der Rot-Weißen ist die in Essen beheimatete Contilia Gruppe, die seit August des vergangenen Jahres Gesundheitspartner der Handballabteilung ist. „Wir sind ja bereits durch den medizinischen Notfall bei uns in der Halle vor ein paar Wochen aufgerüttelt worden“, sagte Tim Deffte.

Zur Erinnerung: Beim Heimspiel des VfL Gladbeck gegen die Sportfreunde Loxten war in der Halbzeitpause Dieter Grochtdreis, ein treuer Fan des Vereins, kollabiert und reanimiert worden. Ende Oktober hatte sich anlässlich der Heimpartie gegen den TuS 09 Möllbergen dessen Tochter Bettina Weist bei den Ersthelfern, Anhängern und Aktiven bedankt. „Unserem Vater geht es gut, er wird in den kommenden Tagen die Reha antreten“, so Bettina Weist unter tosendem Applaus.

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SG Überruhr möchte die Familie des verstorbenen Handballers unterstützen

Die SG Überruhr hat, um die Familie von Lars K. zu unterstützen, ein Spendenkonto eingerichtet. IBAN: DE 27 36060488 0102046800, Stichwort „Lars“, Kontoinhaber ist der Förderverein der SG Überruhr.