Berlin. Der VfL Gladbeck feiert zwei Deutsche Meisterinnen, Mareike Ehring holt einen Juniorinnentitel. Jessica Steiger dagegen überrascht sich selber.

Die Stimmung war sichtlich gut auf dem Podest der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Berlin bei der Siegerehrung über die 100 Meter Freistil. Siegerin Annika Bruhn kam zu Jessica Steiger, die auf dem dritten Platz stand, zwei Sätze, ein Lachen, eine Umarmung – und dann durfte Steiger ganz nach oben. Nicht nur bei der Siegerehrung, auch im Becken war sie am Donnerstag zweimal direkt nacheinander dran.

Innerhalb von zehn Minuten bestritt die Schwimmerin des VfL Gladbeck zwei Finals um die Deutsche Meisterschaft und belohnte sich mit zwei Podestplätzen: Sie holte erst Rang drei über 100 Meter Freistil in 53,42 Sekunden, über 100 Meter Brust gewann sie in 1:06,22 Minuten den Titel – es war schon der Zweite für den VfL.

Mareike Ehring ist die schnellste Juniorin

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Bereits am Donnerstagmorgen hatte sich Mareike Ehring den ersten Platz in der Juniorinnenwertung gesichert: In 2:14,89 Minuten sicherte sie sich über 200 Meter Schmetterling als Sechstschnellste den Platz im A-Finale, keine Juniorin war schneller als sie.

Im Finale legte sie noch acht Zehntel drauf, wurde Siebte in 2:14,08 Minuten – ein bemerkenswerter Erfolg für Ehring, die in diesem Herbst ein Studium begonnen und deshalb zuletzt deutlich weniger trainiert hatte. Und kurz nach diesem Finale kam Jessica Steiger – und zwar gleich zweimal.

Über 100 Meter Freistil lag sie nach drei Bahnen überraschend sogar vorne, auf der letzten Bahn zogen dann noch Annika Bruhn und Lisa Höpink vorbei, obwohl Steiger persönliche Bestzeit schwamm.

Mareike Ehring ist die schnellste Juniorin

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„Ich bin es etwas schnell angegangen, die letzte Bahn war hart, aber es war ein echtes Herzschlagfinale und mit den beiden verstehe ich mich supergut und es war für uns alle ein tolles Rennen“, sagte Steiger, die danach den gelben Rennanzug direkt anließ, nur wenige Minuten Pause hatte.

„Ich bin ein bisschen locker geschwommen, habe drei Züge Brust gemacht und gemerkt: Oh, das wird hart. Die letzte Bahn war einfach nur noch kämpfen und irgendwie ankommen und ich habe mich wirklich gefreut über den Sieg“, so Steiger nach dem zweiten Finale, das sie unter den Anfeuerungsrufen der VfL-Delegation auf der Tribüne mit 14 Hundertsteln Vorsprung gewann.

Sie sei total überrascht, meinte Steiger, die ohne Wettkampfvorbereitung direkt aus dem Höhentrainingslager nach Berlin gereist war.

Steiger wollte ein Finale eigentlich absagen

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Das Kraul-Finale wollte die 27-Jährige dann eigentlich auch absagen, doch Trainer Harry Schulz ordnete zwei Starts an – zum Glück, im Nachhinein. „Er hat gesagt, das ist für uns ein Trainingswettkampf und ich muss Stehvermögen beweisen. Im Endeffekt bin ich froh, dass ich das so gemacht habe.“

Am Freitag steht für Steiger eine Premiere an, erstmals startet sie bei einer Kurzbahn-DM über die 200 Meter Freistil, insgesamt sechs bis sieben Wettbewerbe stehen bei diesen Deutschen Meisterschaften für sie an.

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Marina Koop belegt Platz 24

Als dritte VfLerin war am Freitag Marina Koop im Wasser: Über 100 Meter Brust war sie nach 75 Metern noch gut im Rennen, verpasste aber die Finals und belegte mit der Saisonbestzeit von 1:11,65 Minuten den 24. Rang.

Koop hat bis Sonntag Pause, neben Steiger ist aber auch Mareike Ehring für den VfL im Einsatz, sie startet über 50 Meter Schmetterling.