Gladbeck. Der VfL ehrt Mitglieder für Treue und sportliche Leistungen. Sportler des Jahres ist Handballer Büttner – nur neben dem Feld ein ruhiger Typ.

Eigentlich ist Sebastian Büttner ein ruhiger und ausgeglichener Typ. In der Riesenerhalle ändert sich das jedoch schlagartig: „Die Zuschauer geben uns extrem viel Rückenwind bei Heimspielen. Da fällt es auch jemandem wie mir nicht schwer, den Schalter umzulegen und aus der Haut zu gehen.“ Bei den Fans genießt Büttner wegen seiner teils spektakulären Paraden schon länger ein hohes Ansehen – jetzt wurde er auch vom Verein dafür belohnt. Der Torwart der Gladbecker Oberliga-Handballer wurde vom VfL als Sportler des Jahres ausgezeichnet.

Bei der Feierstunde in der Awo Brauck erhielt Büttner die Ehrung, mitsamt kurzer Laudatio des Vorsitzenden Siegbert Busch. „Das ist absolut verdient“, sagt auch Tim Deffte. Der Sportliche Leiter ergänzt, dass Büttner schon seit seinem Wechsel im Jahr 2016 vom Bergischen HC sehr gute Leistungen auf einem hohen Niveau abliefert. Büttner selbst ist definitiv stolz.

Büttner ist stolz auf seine Auszeichnung

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„So etwas erhält ja nicht jeder.“ Die bisherige Zeit im Verein zähle absolut zu seinen schönsten Jahren als Handballer, sagt er: „Ich kann mir – ohne etwas zu versprechen – vorstellen, noch das ein oder andere Jahr für den VfL zu spielen. Es ist alles sehr familiär hier und auch die sportliche Perspektive stimmte von Anfang an, obwohl wir den Aufstieg in die dritte Liga verpasst haben.“

Tim Deffte, selbst ehemaliger Klasse-Torwart, attestiert Büttner drei große Stärken: „Athletik, Größe und Beweglichkeit.“ Das sei für einen Handballtorhüter eine seltene Kombination. Dadurch sei er in der Lage, selbst hochprozentige Chancen des Gegners zu entschärfen.

Büttner ist stolz auf seine Auszeichnung

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Am Ende seiner Entwicklung sieht sich Büttner allerdings noch lange nicht. „Ich will bei Fernwürfen und im Stellungsspiel besser werden sowie die Abstimmung mit der Verteidigung optimieren“, erzählt der 23-Jährige.

Tim Deffte sieht in VfL-Torwarttrainer Paul Sontowski einen wichtigen Schlüssel für die Entwicklung Büttners. „Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Sie treffen sich manchmal auch an Tagen, an denen kein Training ist, um zusammen zu arbeiten“, berichtet Deffte.

Handballer: „Ein lachendes und ein weinendes Auge“

Angesprochen auf diese Aussage kann Büttner nur lachen. „Das stimmt absolut. Paul kümmert sich in Form von harten Übungen sehr liebevoll um uns Torhüter. Er ist ein super Trainer und Ansprechpartner für mich. Er gibt sich sehr viel Mühe“, betont das bei Tusem Essen ausgebildete Talent.

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Dass Büttner ausgezeichnet wurde, obwohl er in der Rückrunde im Frühjahr einige Spiele verpasste, schlug sich auch im sportlichen Fazit von Siegbert Busch nieder. Büttner wurde vermisst.

„Die Handballer sehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, erinnert sich Busch an die Negativserie im Frühjahr, als der VfL sogar zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr zu geraten drohte. Daneben war das sportliche Fazit aber positiv.

Schwimmerinnen Koop und Steiger ausgezeichnet

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Wir sind ja ein Verein, der Breitensport und Leistungssport gleichermaßen betriebt“, so Busch, und differenziert: „Für den Breitsport war es ein erfolgreiches Jahr. Wir haben zum Beispiel die Angebote im Bereich Rehasport gut entwickelt, genau wie die Kindersportschule.“

Im Leistungsbereich schaute er neben den Handballern noch auf die Schwimmer – beziehungsweise besonders auf eine: Jessica Steiger. „Ihre Deutsche Meisterschaft ist natürlich ein Bombenerfolg“, so Busch. Mit Marina Koop wurde eine weitere Schwimmerin als Nachwuchssportlerin des Jahres geehrt. Leichtathlet Julian Winking ist VfL- Nachwuchssportler des Jahres.

Hoffnung auf Olympia 2020

Aber zurück zu Steiger – in die setzt der VfL und auch die Stadt besondere Hoffnung, wie Bürgermeister Ulrich Roland in seinem Grußwort betonte. Er stieg mit einer Erinnerung an die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles ein, wo Sandra Steiger (Dahlmann) und Dirk Korthals starteten.

Das ist 25 Jahre her, 2020 hofft Roland wieder auf eine Olympionikin aus Gladbeck: „Wir alle drücken Jessica Steiger von Herzen die Daumen, damit sie den VfL Gladbeck in Tokio vertritt.“

Der VfL Gladbeck ehrte für

- 65 Jahre Mitgliedschaft: Elke Gaul und Martin Pocha.
- 55 Jahre Mitgliedschaft: Gerd Meuer.
- 40 Jahre Mitgliedschaft: Michael Danowski, Hans Orzepowski, Birgit Overbeck, Renate Rohde, Renate Schumacher, Thomas Seidler und Thomas Zimmermann.
- 25 Jahre Mitgliedschaft:
Michaela Brandes, Ingrid Brückmann, Ulrich Delbert, Anneliese Dromann, Heike Kanja, Ulrich Kinner, Sigrid Kramer, Nina Krüger, Horst Kudla, Uta Lackmann, Ines Lampatz, Angelika La Placa, Sigrid Mollenhauer, Thorben Mollenhauer, Petra Neumann, Heidemarie Schneider und Manuel Wieck.

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