Gladbeck. Marcel Lehmann, Trainer vom BV Rentfort, war bei der Niederlage gegen SuS Waltrop mit seiner Abwehr unzufrieden. So will er die Probleme lösen.

Die Partie des BV Rentfort in der Bezirksliga gegen Teutonia SuS Waltrop hatte einiges zu bieten: sieben Tore und drei Gelb-Rote Karten in der zweiten Halbzeit. „Unsere Spiele sind für den neutralen Zuschauer sehr gut anzusehen“, sagte BVR-Coach Marcel Lehmann schmunzelnd nach der 3:4-Heimniederlage vom Wochenende.

Aus Trainersicht sind solch wilde Spiele aber alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. „Wir können nicht immer fünf Tore schießen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Eine sattelfeste Abwehr sieht anders aus“, meint Lehmann zu den vier Gegentoren, die teilweise zu einfach fielen.

BV Rentfort präsentiert sich gegen SuS Waltrop defensiv anfällig

Nachdem die Rentforter in Führung gingen, konnte der Gegner durch einen direkt verwandelten Freistoß nahe der Strafraumgrenze ausgleichen. „Ich war früher selbst Torwart. Der Ball schlägt im Torwarteck ein - da sieht man immer unglücklich aus“, spricht Lehmann seinen Schlussmann Justin Kirstein nicht komplett frei. Der Schuss unter die Latte sei aber auch sehr stramm gewesen, schiebt er nach.

Deutlicher fiel seine Kritik zu den beiden folgenden Gegentoren aus. Die Gastgeber liefen beim 1:2 nach einem eigenen Freistoß, der von den Waltropern geklärt werden konnte, in einen Konter. Den Treffer habe Waltrop zwar gut herausgespielt, aber Lehmann bemängelte das Verhalten seines Teams in der Rückwärtsbewegung: „In dieser Situation waren wir in Überzahl.“

Mit langen Bällen hinter die eigene Abwehr hatte Dominik Stukator und seine Mitspieler einige Probleme. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services
Mit langen Bällen hinter die eigene Abwehr hatte Dominik Stukator und seine Mitspieler einige Probleme. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services

Torchancen für den Gegner entstehen nach dem gleichen Muster

Beim 2:3 war der BVR bei einem langen Ball aus der Waltroper Hälfte hinter die Abwehrkette nicht aufmerksam. Nikolas Poslednik startete durch, nahm den Pass mit der Brust an und lupfte das Leder über BVR-Keeper Kirstein ins Tor. „Da haben wir uns ungeschickt angestellt. Es war immer wieder der gleiche Ball, der uns Probleme bereitet hat“, resümiert Lehmann. Gerade in der ersten Halbzeit zeigte sich seine Hintermannschaft bei diesen langen Schlägen wacklig.

Beim vierten Gegentreffer steuerte der Waltroper Lutz Hamann alleine aufs Tor zu und vollstreckte. Nach der Partie kam Lehmann zu dem Schluss: „Wir waren defensiv einfach zu anfällig.“ An der Spielweise des Gastes lag die Instabilität in der Defensive nicht, betont Lehmann: „Wir hatten damit gerechnet, dass sie früh attackieren.“ Seine Spieler seien damit in der Anfangsphase auch gut zurechtgekommen. Mit hohen Diagonalbällen auf die Flügel konnte sich der BVR meist aus der Umklammerung befreien.

Marcel Lehmann kehrt vielleicht zur Fünferkette zurück

Vor den vier Einschlägen gegen Waltrop gab es drei Gegentore im Derby gegen Zweckel. In diese Serie schließt er auch noch das 3:3 gegen den VfB Hüls ein. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir an dieser Schwäche im Training arbeiten. Denn das nächste Spiel ist bei einem echten Topteam der Liga“, berichtet Lehmann mit Blick auf den derzeitigen Tabellendritten SV Vestia Disteln.

Der Trainer denkt auch daran, zur Defensivformation vom Saisonbeginn zurückzukehren: „Die Fünferkette könnte gegen Disteln eine Option sein.“ Um nach zwei Niederlage in Folge wieder etwas Zählbares mitzunehmen.