Königssee. . Die Gladbecker Anschieberin und Mariama Jamanka sind am Königssee wieder nicht zu schlagen. Die exzellente Pilotin macht den Unterschied.

Gegen diesen Schlitten ist derzeit nichts zu machen: Nach zweimal Gold und einmal Silber in den ersten drei Rennen der Saison haben Mariama Jamanka und die Rentforterin Annika Drazek auch das vierte Bob-Weltcuprennen in der Eisarena Königssee gewonnen. Damit schnappten sie sich auch den Europameistertitel – für Drazek war es der vierte in Folge.

Unmittelbar nach der Einfahrt ins Ziel war Drazek der Titel sogar wichtiger als der Weltcupsieg: „Ich hab den verteidigt, zum vierten Mal in Folge gewonnen. Das ist mir persönlich sehr, sehr wichtig gewesen“, sagte sie beim Deutschen Bob- und Schlittenverband. „Jetzt wieder mit Mariama freut es mich umso mehr. Dass es gleichzeitig ein Weltcupsieg ist, setzt noch einen oben drauf. Ich freue mich mega.“

2016 hatte sie die EM mit Anja Schneiderheinze gewonnen, danach einmal mit Mariama Jamanka und vergangene Saison mit Stephanie Schneider – nun schob sie wieder Jamanka zum Titel.

Die meisten Pilotinnen tun sich am Königssee schwer

Die beiden schnellsten (Bob-)Frauen der Welt: Mariama Jamanka sind drezeit weder am Start noch im Eiskanal zu schlagen.
Die beiden schnellsten (Bob-)Frauen der Welt: Mariama Jamanka sind drezeit weder am Start noch im Eiskanal zu schlagen. © Tobias Hase/dpa

Am Königssee machte diesmal die überragende Pilotin den Unterschied, die aus dem kleinen Vorsprung, den Drazek ihr am Start verschaffte, Großes machte. Besonders im ersten Lauf tat die Konkurrenz sich nämlich größtenteils schwer auf der anspruchsvollen Bahn am Königssee, traf Kurvenausfahrten nicht, nahm Banden im Dreierpack mit.

Jamanka blieb dagegen als einzige Fahrerin unter 51 Sekunden, nahm den Konkurrentinnen mehr als drei Zehntelsekunden ab – eine halbe Ewigkeit. Im zweiten Lauf wiederholte sie die Zeit von 50,85 Sekunden, das war wieder die beste, der Vorsprung auf die Zweitplatzierte Elana Meyers Taylor betrug schließlich 36 Sekunden.

Drazek ist am Start weiter ungeschlagen

Auch die Gladbeckerin Annika Drazek glänzte wieder: Ihr Bob hatte wieder in beiden Läufen die besten Startzeiten – in keinem der bisherigen acht Weltcupläufe sind Jamanka und Drazek am Start geschlagen worden. Bundestrainer René Spies lobte: „Das war ein herausragendes Ergebnis. Mariama und Annika sind souverän auf dem ersten Platz. Mit zwei sehr guten Startleistungen und der besten Fahrleistung im Feld sind sie verdiente Siegerinnen.“

Dieso Dominanz schlägt sich auch in der Weltcupwertung nieder: Der Vorsprung beträgt jetzt mehr als hundert Punkte, nachdem die Hälfte der Rennen gefahren sind.

Die nächste Weltcup-Station ist Innsbruck am kommenden Wochenende. Dann soll mit Kira Lipperheide eine zweite Anschieberin aus Gladbeck ihr Debüt in der höchsten Rennklasse geben.