Beim Weltcup am Königssee geht es auch um die Europameisterschaft. Der Schnee bedroht aber Annika Drazeks Serie von drei EM-Titeln in Serie.

Die Sonne strahlte bei frostigen minus drei Grad über der Eisarena Königssee, die Freitag trotz des schönen Wetters unberührt blieb: Auf den Dächern, insbesondere des Starthäuschens, lag nach den heftigen Niederschlägen der vergangenen Woche zu viel Schnee. Aufgrund der Einsturzgefahr wurde der Skeleton-Weltcup am Freitag komplett abgesagt – Sicherheit geht vor, besonders im Berchtesgadener Land, wo vor zwölf Jahren 15 Menschen beim Einsturz einer Eishalle ums Leben kamen.

Die Vorbereitung der deutschen Bob-Pilotinnen auf ihr Weltcuprennen am Samstag läuft davon aber unberührt, dass ihr Rennen auf der Kippe steht. Frautagvormittag stand Kufenschleifen auf dem Programm, nachmittags eine Athletikeinheit.

Preute rechnet nicht mit einer Absage des Rennens

„Da es aufgehört hat zu schneien und bis zum Rennstart am Samstag ja noch einiges an Zeit ist, gehe ich davon aus, dass das Rennen stattfindet“, meinte Freitag Trainer Heiner Preute vom TV Gladbeck, der in Königssee dabei ist, wenn Annika Drazek und ihre Pilotin Mariama Jamanka ins vierte Weltcuprennen der Saison starten (ab 13.30 Uhr; Zusammenfassung im ZDF ab ca. 17.50 Uhr). Und es gibt zusätzlich zum Weltcup sogar einen Titel zu gewinnen.

Annika Drazek und Mariama Jamanka führen die Weltcupwertung eindeutig an – zwei der drei Rennen konnten sie gewinnen, einmal wurden sie Zweite.
Annika Drazek und Mariama Jamanka führen die Weltcupwertung eindeutig an – zwei der drei Rennen konnten sie gewinnen, einmal wurden sie Zweite. © Viesturs Lacis/dpa

Dreimal in Serie hat Annika Drazek jeweils drei unterschiedliche Pilotinnen zum EM-Titel geschoben: 2016 Anja Schneiderheinze, 2017 Mariama Jamanka und 2018 Stephanie Schneider. „Annika hat ganz klar gesagt, dass sie ihren Titel unbedingt verteidigen möchte“, so Preute – die Erfolge der vergangenen Wochen haben Drazeks Ehrgeiz offensichtlich angestachelt.

Jamanka muss in der Schlangengrube aufpassen

Die äußeren Bedingungen scheinen – Stand Freitag – gut, auch die Sportlerinnen sagten nur Gutes über die Bahn. Mariama Jamanka beschreibt die Herausforderungen so: „Die Bahn hat natürlich einige schwierige Passagen zu bieten. Die Kombination aus den vier Kurven der Schlangengrube sind die größten Zeitfresser, dort gewinnt oder verliert man. Im unteren Bahnteil ab Ausfahrt Kreisel ist dann die feine Hand gefragt.“

Am Start sind Drazek und Jamanka in dieser Saison unübertroffen, dort soll der Grundstein gelegt werden würden den dritten Weltcupsieg im vierten Rennen – und für Annika Drazek natürlich den vierten Europameistertitel in Folge.