Gelsenkirchen. Christian Eggert war für Schalke 04, RWE und den BVB am Ball. Jetzt kickt der 38-Jährige Futsal - auch gegen Jungspunde. Warum er sich das antut.
In der Hochphase der Corona-Pandemie hat Christian Eggert seine aktive Karriere als Vereinsfußballer beendet. Aber die runde Kugel lässt den heute 38-Jährigen trotzdem nicht los. „Ich bin ein Straßenpöhler“, sagt er und nennt damit einen Grund, warum man ihn jetzt in der Icon League oder wie zuletzt in der Futsal-Westfalenliga im Trikot der SSV Buer sehen kann.
Am vergangenen Samstag absolvierte er mit den Bueranern das erste Meisterschaftsspiel, das mit einem leistungsgerechten 3:3 gegen Holzpfosten Schwerte 05 II endete. „Dafür, dass die meisten Spieler unseres Gastes halb so jung waren wie wir, haben wir es richtig gut gemacht“, sagt der ehemalige Bundesliga-Spieler.
Christian Eggert ist jetzt in einem Alter, in dem es ihm nicht mehr darum geht, verbissen um Titel und Pokale zu kämpfen. „Es genügt mir jetzt, mit Freunden Fußball zu spielen“, betont er. Dass er beim Futsal das Trikot der SSV Buer trägt, hat viel mit seinen ehemaligen Mitspielern Benjamin Wingerter und Mustafa Kucukovic zu tun. Mit ihnen spielte er einst in der Knappenschmiede für den FC Schalke 04.
Christian Eggert spielt in den Traditionsmannschaften von Schalke 04 und Borussia Dortmund
Mit Benjamin Wingerter spielt er jetzt außerdem noch für die Traditionsmannschaft der Königsblauen. „Ich war sieben Jahre auf Schalke und auch sieben Jahre bei Borussia Dortmund“, sagt Christian Eggert. „Ich hatte also das große Glück, dass ich für die beiden tollsten Vereine Deutschlands spielen durfte.“ Tatsächlich ist er sowohl in der Schalker als auch in der Dortmunder Traditionsmannschaft aktiv. Für wen schlägt das Herz denn mehr? Für Blau-Weiß oder für Schwarz-Gelb? „Für beide gleich“, antwortet er ehrlich.
Futsal-Premiere: SSV Buer gegen Holzpfosten Schwerte II
Seine Karriere, die in jungen Jahren beim SC Pantringshof in Herne begann, führte ihn nach der Knappenschmiede zum damaligen Zweitligisten Rot-Weiss Essen, wo er seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieb. Anschließend ging es weiter bei Borussia Dortmund, hauptsächlich in der zweiten Mannschaft, doch am 15. Dezember 2007 durfte er im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zum ersten und einzigen Mal in der Bundesliga ran.
Nach einem Bundesliga-Auftritt für den BVB in die 2. Bundesliga
Das folgende Jahrzehnt verbrachte er hauptsächlich im Süden: zuerst beim FSV Frankfurt in der Zweiten Liga, zwischendurch erneut beim BVB und danach im Saarland, das für ihn eine zweite Heimat wurde. Dort spielte er für den 1. FC Saarbrücken und für die SV Elversberg. „Die finanziellen Möglichkeiten waren in Elversberg schon damals vorhanden“, erinnert sich Christian Eggert, „aber die Infrastruktur hinkte hinterher.“
Nach kurzen Aufenthalten beim SV Saar 05 Saarbrücken und dem FV 07 Difflen kehrte er 2018 ins Ruhrgebiet zurück und schloss sich erneut dem FC Schalke 04 an. Als erfahrener Spieler und Kapitän trug er maßgeblich dazu bei, dass die zweite Mannschaft nach zwei Jahren in der Oberliga die Rückkehr in die Regionalliga schaffte. Seine aktive Karriere beendete er schließlich während der Corona-Pandemie bei Westfalia Herne, seiner letzten Station.
Christian Eggert: Jetzt Icon League und Futsal-Westfalenliga
Nun also Icon League und Futsal-Westfalenliga. Beide Wettbewerbe mag er. „Die Icon League hat mehr Event-Charakter und eine höhere Medienpräsenz über Social Media“, sagt Christian Eggert. Aber wenn es die Zeit erlaubt, will er auch künftig für die SSV Buer in der Futsal-Westfalenliga gegen den Ball treten. Das nächste Spiel ist für Samstag um 18 Uhr beim FC Augustdorf angesetzt.
„Beim Futsal mag ich, dass der Stellenwert des Fußballs sehr hoch ist“, sagt Christian Eggert. „Da gibt es keine große Show oder Theatralik. Kleinfeld, vier gegen vier, das macht den Reiz dieses Spiels aus.“ Nach dem Auftaktspiel gegen das Team aus Schwerte hat er noch Tage danach seine Knochen gespürt, aber das nimmt er für den Spaß mit Freunden gerne in Kauf …
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