Gelsenkirchen. Vor dem Derby gegen Heßler 06 hat es beim SV Horst 08 gekracht. Der Spieler wirft dem Trainer respektloses Verhalten vor, der sieht das anders.

Der SV Horst-Emscher 08 ist im Aufstiegskampf nicht da, wo er sein will. Das Team in Guido Naumann ist zwar in Schlagdistanz zur Tabellenspitze: Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer FC Recklinghausen, aber 96 hat auch noch ein Spiel in der Hinterhand. Innerhalb der Mannschaft kriselt es nun auch noch. Seit dem vergangenen Freitag ist Top-Torjäger Fabrice Meinert kein Teil mehr des Teams.

Eigentlich wollte man sich in Gelsenkirchen-Horst am vergangenen Freitag nur auf das Spiel gegen den SV Hessler am Sonntag vorbereiten. Bereits vor dem Training krachte es allerdings. „Ich habe am Freitag von einem Teamkollegen erfahren, dass ich am Sonntag gegen Hessler nicht für die erste Elf vorgesehen bin. Vor dem Training wollte ich unseren Trainer Guido dann unter vier Augen darauf ansprechen“, schildert Horsts Ex-Torjäger Fabrice Meinert.

Fabrice Meinert fühlt sich respektlos behandelt

Der 38-Jährige fühlte sich respektlos behandelt: „Nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er: Ich weiß noch nicht, ob du spielst. Dann ist er direkt weitergegangen, hat mir den Rücken gekehrt und gar nicht mehr mit mir geredet. Das fande ich respektlos.“ Weitere Versuche mit ihm zu sprechen, blockte Naumann laut Meinert ab: „Dann meinte ich zu ihm: Wenn du nicht mehr mit mir reden willst, dann brauche ich auch nicht mehr spielen“, erklärt der Stürmer. Nach dem Training sei dann eine Sitzung ohne ihn einberufen worden. Im Anschluss habe der 56-Jährige Meinert mitgeteilt, dass er kein Spiel mehr unter ihm machen würde.

Der Sportliche Leiter Uwe Nowitzki erklärt, Meinert sei schon ohne Tasche zum Training gekommen - Naumann habe nach der Einheit mit Meinert über seine Nicht-Nominierung sprechen wollen.

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Trainer Guido Naumann erklärt seine Sicht: „Für mich ist die Sache mit Fabrice erledigt. Wenn ein Spieler sagt: Wenn ich nicht spiele, komme ich nicht mehr, dann brauchen wir auch nicht mehr zu reden. Das bedeutet, jedes Mal, wenn er nicht spielt, gibt es Theater. In unserer Situation geht sowas nicht.“ Jede Seite würde etwas anderes erzählen, deswegen wolle sich der Horst-Coach auch nicht weiter dazu äußern.

Meinert: „Ich habe in meinen Augen nichts falsch gemacht“

„Ich sehe keinen Grund dazu, auf ihn zuzugehen. Ich habe in meinen Augen nichts falsch gemacht. Ich wollte die Geschichte unter vier Augen klären. Er hätte vor dem Training einfach kurz stehen bleiben können und mit mir reden können. Es geht mir nur darum, dass ich möchte, dass mit mir gesprochen wird, wenn ich nicht spiele“, sagt Fabrice Meinert.

Er habe sich übergangen gefühlt: „Bevor ich im Urlaub war, hat Guido mich oft angerufen und mit mir vieles besprochen. Danach hatten wir gar kein Kontakt mehr und er hat mich auch nicht mehr in die Planungen eingebunden. Ich war einfach enttäuscht und hatte das Gefühl, dass er sich vor dem Konflikt verstecken möchte.“

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