Gelsenkirchen. Kreisligist Eintracht Erle hat sich durch den Turniersieg beim Heinz-Trusner-Cup Schwung geholt. Der Spielführer sieht eine Menge Qualität in seinem Team.

Obwohl mit dem Ausrichter SV Hessler 06 und dem Erler SV 08 zwei Mannschaften aus der Fußball-Bezirksliga teilnahmen, gewannen nicht sie, sondern Eintracht Erle aus der Kreisliga A den erstmals ausgetragenen Heinz-Trusner-Cup. Im Endspiel siegte das Team von Trainer Markus Schmeling gegen Bezirksliga-Absteiger Viktoria Resse mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

Eintracht Erle: Gehrmanns Premiere

Eintrachts Spielführer Samuel Gehrmann war somit der erste Akteur, der jenen Pokal entgegennehmen durfte, der nach einem Gönner des SV Hessler 06 benannt wurde. Ein Gönner mit einem großen Herzen vor allem für die zweite Mannschaft der Null-Sechser, wie langjährige Weggefährten bestätigen.

Gehrmann sieht Verbesserungsansätze

Samuel Gehrmann, ein Unterschiedsspieler seines Teams, lobte die Organisation des erstmals ausgetragenen Turniers, aber er erkannte auch Mängel. „Zwischen unserem ersten Gruppenspiel gegen den SV Hochlar 28 und unserem zweiten Spiel gegen den SV Hessler 06 lagen etwa drei Stunden“, teilte der 28-Jährige mit. „Das muss nicht unbedingt sein während der Saisonvorbereitung. Eine so lange Unterbrechung geht auf die Muskeln und auf die Knochen.“

Eintracht Erles Samuel Gehrmann passt den Ball im Turnierspiel gegen den SV Hessler 06 zu einem Mitspieler.
Eintracht Erles Samuel Gehrmann passt den Ball im Turnierspiel gegen den SV Hessler 06 zu einem Mitspieler. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Turnier: Kürzere Pausen wären wünschenswert

Er weiß auch, wie man es hätte besser lösen und für einen reibungsloseren Turnierablauf hätte sorgen können. „Die Pausen wären kürzer gewesen, wenn die Turnierspiele im Jahnstadion nicht nur auf dem Naturrasenplatz, sondern auch auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen worden wären“, sagt er. So wurde zum Beispiel während der Kreismeisterschaft verfahren. Auf der Sportanlage „Auf der Reihe“ standen für neun teilnehmende Teams zwei Plätze zur Verfügung. Allerdings gab es auch hier in einer Gruppe lange Ruhephasen, weil der Turnierplan nach der Absage einer Mannschaft nicht angepasst wurde. Landesligist YEG Hassel fuhr zwischenzeitlich komplett nach Hause, um die 180-minütige Auszeit bis zum nächsten Gruppenduell zu überbrücken.

Eintracht Erle: 3:0 gegen Hochlar, 1:1 gegen Hessler 06

Beim Heinz-Trusner-Cup Ende schadeten die Pausen der Eintracht am Ende nicht. Nach dem deutlichen 3:0 gegen den SV Hochlar 28 reichte ein 1:1-Unentschieden gegen den SV Hessler 06, um ins Finale gegen Viktoria Resse einzuziehen. Turniersieg schön und gut, aber das soll nicht der einzige Erfolg der Erler in dieser Saison bleiben. So mancher traut ihnen den großen Wurf zu, den Aufstieg in die Bezirksliga, wo die Eintracht zuletzt in den 1980er Jahren kickte.

Eintracht Erle-Urgestein: Samuel Gehrmann.
Eintracht Erle-Urgestein: Samuel Gehrmann. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Gehrmann ist vorsichtig mit Prognose

Samuel Gehrmann war damals noch nicht auf der Welt, er ist etwas vorsichtiger mit den Prognosen für die kommenden Monate. Die Vorschusslorbeeren wehrt der Eintracht-Führungsspieler nicht ab, aber er sagt auch: „Wir haben sicherlich eine gute Truppe. Was uns zuletzt fehlte, war die Breite in der Defensive. In diesem Bereich waren wir dünn besetzt.“ Seine Erwartung für die neue Saison? „Wir können unter die ersten Sechs kommen.“

Der Aufstieg in die Bezirksliga, er wäre auch für Samuel Gehrmann die Erfüllung eines ganz persönlichen sportlichen Traums. Er spielt bereits seit seinen Jugendtagen, seit mehr als zehn Jahren, für die Eintracht. Er ist also ein echtes Eigengewächs. Nur einmal wurde er „seinem“ Klub untreu, allerdings nur für kurze Zeit. Vor fünf Jahren wechselte er zum damals in der Landesliga spielenden Nachbarn Viktoria Resse, machte aber aufgrund ei-ner Verletzung kein einziges Meisterschaftsspiel für die Viktoria mit und kehrte zu Eintracht Erle zurück.