Gelsenkirchen. Nach dem Absturz in die Kreisliga sieht sich der neue Trainer Michael Braun nicht als Heilsbringer. Für ihn stehen jetzt zwei wichtige Dinge im Vordergrund.

Nach drei Abstiegen innerhalb von sechs Jahren ist Viktoria Resse inzwischen dort angekommen, wo man zuletzt in der Saison 2005/06 war: in der Fußball-Kreisliga A. Bevor man am Emscherbruch wieder von Fahrten nach Herne oder gar nach Dortmund oder Iserlohn träumen darf, gilt es, den Zug nach unten zum Halten zu bringen.

Braun: „Es muss was falsch gelaufen sein“

Das und nichts Anderes ist die vorrangige Aufgabe für den neuen Trainer Michael Braun, der zur Saison 2024/25 das Amt von Matthias Potthoff übernommen hat. „Wenn man innerhalb von so kurzer Zeit dreimal abgestiegen ist, muss irgendetwas falsch gelaufen sein“, sagt der ehemalige Horster, der sich nicht als der sofortige Heilsbringer sieht: „Man weiß, wie schwierig es ist, wieder aufzusteigen.“

Neuanfang: Viktorias Sportlicher Leiter Frank Borkowitz.
Neuanfang: Viktorias Sportlicher Leiter Frank Borkowitz. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Resse: Neuanfang wird einige Zeit dauern

Die Rückkehr in den überkreislichen Fußball, das bleibt aber trotzdem das Ziel der Viktoria. „Auf jeden Fall“, bestätigt Michael Braun. Aber dieses Ziel haben sich die Resser nicht für den nächsten Sommer auf ihre Fahne geschrieben, sondern für später. „Erst einmal müssen wir uns in der eingleisigen Kreisliga A etablieren, junge Spieler entwickeln und eine vernünftige Mannschaft bilden“, sagt der neue Coach. Und Frank Borkowitz, der Sportliche Leiter der Viktoria fügt hinzu: „Wir müssen in der Kreisliga A einen neuen Anfang machen. Dafür braucht man erfahrungsgemäß einige Jahre.“

Personeller Umbruch bei Viktoria

Wie es nach Abstiegen nicht unüblich ist, gab es auch in diesem Jahr einen personellen Umbruch bei der Viktoria. Mehrere Spieler, die zuletzt zum Stamm gehörten, haben sich anderen Klubs angeschlossen. Die entstandenen Lücken sollen Spieler schließen, die noch recht jung sind und zumeist eine Vergangenheit bei der SSV Buer hatten. Mit seinen 28 Jahren ist David Kaiser vom SSC Recklinghausen der älteste unter den neuen Spielern.

Trainer sieht Qualität im Kader

Die ersten Eindrücke, die Michael Braun von den Neuen und dem verbliebenen Rest in den ersten Trainingswochen gewonnen hat, waren positiv. „Qualität ist vorhanden“, sagt er und fühlte sich durch den 7:1-Sieg im ersten Testspiel gegen den SV Hessler 06 II aus der Kreisliga B bestätigt. „Die Jungs haben schnell begriffen, was mir wichtig ist und wie ich spielen lassen will.“

Benedikt Ressin hat Viktoria Resse verlassen und spielt jetzt für den Erler SV 08.
Benedikt Ressin hat Viktoria Resse verlassen und spielt jetzt für den Erler SV 08. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

„...dann werden wir eine sehr gute erste Elf haben“

Er ist davon überzeugt, dass sein Team im ersten Jahr nach dem Neuaufbau einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen kann, also unter die ersten Sechs kommen kann. „Wenn ich alle Spieler zur Verfügung habe, werden wir eine sehr gute erste Elf haben“, betont er. „Aber sollten wir Ausfälle zu beklagen haben, könnte es personell eng werden. Ein Kader von derzeit 18 Spielern ist zu klein für die lange Saison in der starken Kreisliga A. Deshalb brauchen wir noch ein, zwei weitere neue Spieler.“

  • Zu- und Abgänge Viktoria Resse

Zugänge: Mauricio Guisado Santana (VfB Günnigfeld), David Kaiser (SSC Recklinghausen), Sören Brückner, Noel Nowack (beide SSV Buer III). Christian Büning (SSV/FCA Rotthausen), Justin Walendy (SV Zweckel).

Abgänge: Baris Aydin, Burak Aydin (beide SC Hassel), Sven Jubt (SV Wanne 11), Benedikt Ressin (Erler SV 08), Felix Falzer (Westfalia 04), Henrik Leben (Spvgg Erle 19), Cedric Köppen (Adler Union Frintrop), Ben Brandel, Kevin Krieger, Simon Schnipper (alle Ziel unbekannt).