Horst-Torwart Lobe: „Zu wenig Mannschaften“

Jannik Lobe, Torwart vom Turnier-Zweiten Horst 08: „Ich persönlich finde, dass viel zu wenig Mannschaften bei der Kreismeisterschaft dabei waren. Sonst wäre sicherlich mehr los gewesen. Man hätte nicht nur mit zwei, sondern mit drei Gruppen spielen sollen. So eine Kreismeisterschaft ist doch eine Super-Vorbereitung. Die Trainer können viel ausprobieren, man hat die Möglichkeit, Preisgelder zu gewinnen.“

DJK TuS Rotthausens Trainer Meier: „Den Kern anpacken“

Jürgen Meier, Trainer von Ausrichter DJK TuS Rotthausen, findet, dass „der Kern angepackt werden muss, um das Turnier wieder attraktiver zu machen.“ Wie das gehen soll? Meier: „Man muss einfach dafür sorgen, dass hier mehr Hype entsteht.“ Dass die Kreismeisterschaft parallel zum gut besuchten Sommerfest am Berger See stattfand, kostete sicherlich den einen oder anderen Familienbesuch beim Fußball. Jürgen Meier: „Es gibt immer Ausreden. Das kann nicht der Hauptgrund gewesen sein, warum das Interesse hier so gering war. Auch unser Gelsenkirchener Aushängeschild Schalke 04 kann nicht der Grund sein - die haben ja parallel kein Spiel in ihrer Arena ausgetragen.“

Meier, der die Man-Power seines Klubs besonders hervorhob („Auch unsere zweite und dritte Mannschaft waren als Helfer im Einsatz, dazu haben auch unsere Alten Herren mit angepackt“), sieht auch die Vereine in der Pflicht: „Wir müssen selbst etwas tun, um das Interesse an so einer Kreismeisterschaft zu steigern.“

Idee: Schalkes U23 ins Turnier einbauen

Als Ideenansatz für die Zukunft nennt Jürgen Meier zum Beispiel das Einbinden der Schalker U23-Mannschaft: „Vielleicht kann man die S04-U23 ins Turnier einbauen. Mit den Schalker Walking Footballern haben wir ja schon einen Anfang gemacht.“ Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass beim in die Kreismeisterschaft eingebetteten Walking Football-Turnier auf dem kleinen Kunstrasenplatz nur drei von fünf Mannschaften teilnahmen. Auch hier gab es kurzfristige Absagen.

Enis Ayyildiz, Coach des SC Hassel, vermisste beim Turnier das richtige Fußball-Feeling: „Mir fehlte hier ganz klar das Feuer. Es gab wenig Zuschauerinteresse, die Spiele sind so dahingeplätschert. Es gab kein Nebenprogramm. Man hätte die Endphasen der Spiele jeweils mit Musik aufpeppen können. Die Kreismeisterschaft fühlte sich zu ruhig, zu trocken an.“

Hessler-Coach Siska: „Turnier sterben lassen“

Holger Siska, Trainer vom Bezirksligisten Hessler 06, blickt auf das große Ganze. „Ich bin als Trainer seit Jahren dabei und die Tendenz ist eindeutig: Die Resonanz ist gering. Für mich ist das mangelnde Zuschauer-Interesse bei der Kreismeisterschaft ein Spiegelbild unserer Stadt. Das Zuschauer-Interesse ist selbst bei Meisterschafts-Derbies gering. Die Zeiten, in denen vor mehreren hundert Fans gespielt wurde, sind vorbei.“ Nicht verwunderlich, dass Siska eine klare Schlussstrich-Meinung zu den Gelsenkirchener Titelkämpfen äußert: „So leid es mir tut: Ich würde das Turnier sterben lassen. Und das Gleiche gilt auch für die Hallenstadtmeisterschaft.“

Ramona Schubert, Vorsitzende von B-Kreisligist Spvgg. Westfalia Buer, findet vor allem den Zeitpunkt der Kreismeisterschaft schwierig: „So ein Termin in den Sommerferien geht nicht. Wir haben viele Familienväter im Team. Sie sind auf die Sommerferien angewiesen. Ich kann ihnen keine Urlaubssperre geben. Schließlich sind wir ein Amateurverein und kein Profiklub.“

Spvgg. Westfalia-Vorsitzende Schubert: „Haben alles probiert“

Schubert musste einen Tag vor der Kreismeisterschaft die Spvgg. Westfalia-Teilnahme absagen. „Wir haben wirklich alles probiert und versucht, aus verschiedenen Mannschaften von uns ein Team für die Kreismeisterschaft zusammenzustellen. Wir hatten aufgrund der Ferienzeit nur sieben, acht Leute zusammen. Selbst, wenn ich mich mit meinem Spielerpass noch als Joker aufgestellt hätte, wäre es zu wenig gewesen. Wir haben alles in Bewegung gesetzt und dann abgesagt“, sagt die Vorsitzende.

Dass es durch den in Schieflage geratenen Gruppenspielplan für BV Rentfort, Hessler 06, SC Hassel und YEG Hassel zu längeren Wartezeiten und Verdruss kam, kann Ramona Schubert nachvollziehen: „Es tut mir leid für die Teams und Spieler, die warten mussten, weil wir mit unserer Mannschaft gefehlt haben. Wir haben zumindest rechtzeitig abgesagt - und nicht etwa erst am Tag der Kreismeisterschaft.“

Fischer sucht mit Kreisvorstand nach kreativen Lösungen

Kreisvorsitzender Christian Fischer kündigt an, sich „mit dem Kreisvorstand zusammenzusetzen“ und nach „kreativen Lösungen“ zu suchen. Fischer: „Wir müssen den Modus ändern. Ich denke da an einen Nord- und Süd-Pokal, der sich über die komplette Saison zieht - und dann das Ausrichten eines Finaltages. Vielleicht braucht man ein größeres Event zur Kreismeisterschaft - so ähnlich wie den Schalke-Tag, an dem viele Kinder mit dabei sind. Sterben lassen will ich die Kreismeisterschaft auf keinen Fall.“

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