Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 strukturiert seine zweite Mannschaft um: Künftig sollen hier nur noch Spieler aus der eigenen U19 spielen - und Talente anderer Clubs, bei denen die Perspektive Bundesliga klar absehbar ist. Gerald Asamoah ist damit ein Auslaufmodell.
Das U23-Team des FC Schalke 04 steckt aktuell in einer Umbauphase, in einer Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling. Eine Entwicklung, die in der laufenden Regionalliga-Saison noch keine Höhenflüge zulässt, an deren Ende aber eine spielstarke U21 stehen soll. Als optimales Bindeglied zwischen A-Junioren und Profis.
Vier Spiele, drei Niederlagen. Das ist die Bilanz der U23 in der noch jungen Regionalliga-Saison. Die Verantwortlichen überrascht das nicht. Bei der konzeptionellem Neuaufstellung der „zweiten“ Mannschaft hatten sie einen schweren Start einkalkuliert. Der Altersschnitt wurde deutlich gesenkt. Mit Ausnahme von Gerald Asamoah (35) ist kein einziger Spieler im Kader älter als 23 Jahre.
Die Verjüngungskur wurde auch am vergangenen Samstag deutlich. Schalke bot gegen den SC Verl eine Startelf auf, in der mit Donis Avdijaj (17), Timon Wellenreuther (18), Marvin Friedrich (18), Pascal Itter (19), Nico Neidhart (19), Axel Borgmann (20) und Marcel Sobottka (20) bereits sieben Spieler das Anforderungsprofil der zukünftigen U21 erfüllten. Ein wichtiger Baustein im Konzept ist auch Cheftrainer Jürgen Luginger. „Jürgen ist jemand, der den Spielaspekt fördert. Er ist ein Trainer, der ausbilden will und daher haben wir mit ihm definitiv den richtigen Mann“, erklärt Oliver Ruhnert, Direktor der Schalker Knappenschmiede.
Erfahrene Fußballer sollen die Ausnahme bleiben
Ein oder zwei Jahre kalkuliert der Schalke für den Neuaufbau ein. Zum Kader gehören sollen dann nur noch Spieler, die der eigenen U19 entwachsen sind und Talente anderer Clubs, die der FC Schalke 04 unter einer klaren Maßgabe verpflichtet: „Die Perspektive Bundesliga muss bei ihnen klar absehbar sein“, so Ruhnert. Erfahrene Fußballer – wie momentan Gerald Asamoah – sollen in der U21 die absolute Ausnahme bleiben.
Dass mit diesem Konzept auch der Leistungsdruck auf die eigenen Talente erhöht wird, ist Oliver Ruhnert durchaus bewusst: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, den Spielern nach der U19 noch ein bis zwei Jahre Zeit zu geben, in der sie zeigen können, dass sie den Sprung zu den Profis schaffen können. Wir versuchen, ihnen immer alles zu ermöglichen, um den nächsten Schritt zu machen. Dafür erwarten wir aber auch eine Gegenleistung.“