Gelsenkirchen. . Beim 1:1 seiner Schalker gegen den VfB Stuttgart hat Roman Neustädter die Mönchengladbacher Borussia besucht. „Ich werde immer noch sehr herzlich aufgenommen“, sagt Schalkes Nummer 33. Kevin-Prince Boateng bricht wegen eines Schlags auf den linken Knöchel das Training ab.

Wenn der FC Schalke 04 am Sonntagabend in der Veltins-Arena Borussia Mönchengladbach zum Bundesliga-Spiel erwartet (17.30 Uhr, live bei uns im Ticker), wird Roman Neustädter wieder auf seine alte Liebe treffen, deren Trikot er von 2009 bis 2012 getragen hat. Und er macht auch kein Geheimnis daraus, dass er nach wie vor gute Kontakte zum Niederrhein hat – speziell zu Trainer Lucien Favre, aber auch zu Tony Jantschke und Max Kruse. „Eigentlich zu allen“, sagt Roman Neustädter nach dem Donnerstag-Training, das Kevin-Prince Boateng wegen eines Schlags auf den linken Knöchel vorzeitig beendet hat.

Erst vor knapp zwei Wochen, am 12. April, war die Schalker Nummer 33 mal wieder an ihrer alten Wirkungsstätte, hat sich im Borussia-Park das Mönchengladbacher 1:1 gegen den VfB Stuttgart angesehen und anschließend die ehemaligen Teamkollegen in deren Kabine besucht. „Ich werde immer noch sehr herzlich aufgenommen“, erzählt Roman Neustädter.

Mit Vorsicht und Respekt

Klar: Der 28-Jährige hätte es am liebsten, dass sowohl die Schalker als auch die Mönchengladbacher die Champions League erreichen würden. Allerdings weiß er genau, dass er seiner Borussia am Sonntag den Weg dorthin wahrscheinlich endgültig verbauen muss. Und Roman Neustädter kommt es auch gar nicht in den Sinn, aus alter Verbundenheit Geschenke zu verteilen. Allerdings genießt er seinen ehemaligen Klub dann doch mit etwas Vorsicht, mit Respekt. „Die Gladbacher spielen eine ganz gute Saison“, erklärt er. „Sie stehen sehr kompakt hinten, deshalb wird es auch schwierig, zu Torchancen zu kommen. Sie bilden eine gute Einheit. Es wird ein sehr, sehr spannendes Spiel, und wir werden alles dafür tun, um zu gewinnen. Wir sind zu Hause eine Macht, und das wollen wir beibehalten.“

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Um gegen diese gute Borussia-Einheit zu bestehen, die auf dem sechsten Rang fünf Punkte hinter dem Champions-League-Qualifikationsplatz liegt, fordert Roman Neustädter vor allem auch Effizienz. „Die Torchancen, die wir bekommen werden, müssen wir versuchen zu machen“,sagt er. Aber wird dies nicht umso schwieriger, da nach der 1:3-Pleite beim VfB Stuttgart das große Zittern um den dritten Rang und somit die direkte Champions-League-Qualifikation begonnen hat? „Zittern um Platz drei?“, fragt Roman Neustädter. „Das wird doch alles nur von außen reingetragen.“

Giftig im Training

Roman Neustädter strahlt auch Zuversicht aus, weil ihn das in den vergangenen Trainingseinheiten Erlebte positiv stimmt. „Alle sind sehr giftig im Training, und die Spannung ist hoch“, erklärt er. „Nicht wie in Stuttgart, als uns der letzte Biss gefehlt hat.“ Die Begegnungen davor aber seien doch gut gewesen, „und deshalb sollten wir optimistisch sein“.

Die Schalker treffen aber auch auf einen Gegner, der trotz eines zwischenzeitlichen Durchhängers mit einem guten Gefühl nach Gelsenkirchen kommt. Und nach jenem Stuttgart-Spiel, das Roman Neustädter besucht hatte, gaben die Fohlen auch bekannt, dass sie sich mit Ibrahima Traoré vom VfB Stuttgart verstärken werden. Indes kommt der Schweizer Nationaltorhüter Yann Sommer vom FC Basel und wird Marc-André ter Stegen ersetzen. Zudem haben sich die Gladbacher für die kommende Saison die Dienste von Shootingstar André Hahn vom FC Augsburg sowie US-Auswahlspieler Fabian Johnson von der TSG 1899 Hoffenheim gesichert. „Aufgrund der Perspektive“, versichert Sportdirektor Max Eberl, „entscheiden sich Spieler für Borussia Mönchengladbach.“