Gelsenkirchen. Mit letzter Kraft erkämpfte sich die U19 des FC Schalke 04 vor 1400 Zuschauern in Ückendorf einen 1:0-Sieg im Westfalenpokal-Finale gegen Borussia Dortmund. Trainer Norbert Elgert gibt den Stammkräften nun erst einmal Urlaub.
Die Helden sind müde. Was vor knapp einem Monat mit dem Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft noch in einer Prosecco-Party endete, geriet nun nach dem Gewinn des Westfalenpokals durch einen 1:0 (0:0)-Sieg wiederum gegen Borussia Dortmund nur zu einigen kraftlosen Spritzern aus der Wasserflasche. Und auch die Humba mit den Fans war nur ein halbherziger Versuch. Die U19 des FC Schalke 04 hat im Moment alle Körner aufgebraucht.
Auch ein Verdienst des ewigen Revier-Rivalen, der dem Team von Trainer Norbert Elgert im westfälischen Finale vor 1400 Zuschauern in Ückendorf alles abverlangte. „Kompliment an den BVB, er hat ordentlich dagegen gehalten“, lobte Schalkes sportlicher Leiter Oliver Ruhnert nach Spielschluss, und auch Elgert musste ihm beipflichten: „Wenn die Dortmunder am Ende als Sieger dagestanden hätten, wäre es nicht unverdient gewesen.“
Rote Karte für BVB-Abwehrspieler Yannick Langesberg
Dabei machten sich die Gäste schon frühzeitig das Leben selbst schwer: Schon nach zehn Minuten wusste sich Abwehrspieler Yannick Langesberg gegen den durchbrechenden Tammo Harder kurz vor der Strafraumkante nur mit einer Notbremse zu helfen, die Schiedsrichter Sören Storks (Velen) ohne zu zögern mit der Roten Karte ahndete. „Kurioserweise wurde es für uns danach noch schwerer“, bilanzierte der Schalker Chefcoach. Wohl auch, weil die Dortmunder nun bereit waren, den einen Schritt mehr zu machen, während es dem königsblauen Nachwuchs im Angriff an der letzten Konsequenz fehlte, der finale Pass kam zu selten.
Was dennoch durchrutschte, war eine sichere Beute von BVB-Keeper Cedric Wilmes, der bei Schussversuchen von Harder und einem Kopfball von Marcel Sobottka seine Extraklasse unter Beweis stellte. Und war er einmal geschlagen, dann klärte eben ein Abwehrspieler auf der Linie gegen den Schuss von Connor Krempicki (28.). Auf der Gegenseite leisteten sich Sobottka und Sebastian Hedlund in der Rückwärtsbewegung ein paar Stockfehler, die dem Dortmunder Marvin Sarr vielversprechende Abschlüsse ermöglichte.
Nach dem Wechsel kratzten die Gastgeber die letzten Körner zusammen. Mit dem eingewechselten Donisi Avdijaj erhielt die Angriffsreihe neuen Schwung. Und schon sieben Minuten später war es so weit. Max Meyer war auf der linken Seite enteilt, und seine scharfe Hereingabe drückte der B-Junior mit dem Riesentalent entschlossen über die Linie. Direkt in der Szene davor war Dortmunds Nick Weber völlig blank vor Nils Leifhelm an dessen Fußabwehr gescheitert. Ein doppelter Genickschlag für den BVB, von dem er sich mit zunehmend schwindender Kraft nicht mehr erholte.
In der Schlussphase ließen die Schalker bei zahlenmäßiger großer Überzahl im Konterspiel etliche Großchancen ungenutzt liegen. „Da haben wir riesige Chancen liegen gelassen, dennoch sind wir im Moment sehr stolz“, meinte Norbert Elgert, der den Siegtorschützen trocken kommentierte: „Da hat Donis das getan, wofür er da ist.“
FC Schalke 04 - Borussia Dortmund 1:0 (0:0)
Tor: Donisi Avdijaj (52.).
FC Schalke 04: Leifhelm, Friedrich, Fagasinski (46. Avdijaj), Hedlund, Ayhan, Sobottka, Gökyar (72. Kehrer), Borgmann, Krempicki (79. Bodenröder), Meyer (85. Sönmez), Harder.
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Yannick Langesberg (BVB, 10. Min., Notbremse).
Zuschauer: 1400