Gelsenkirchen. . Der FC Schalke fährt am Samstag zum 1. FC Nürnberg. Der 16-jährige Donis Avdijaj, der in 17 Partien der B-Junioren-Bundesliga 32-mal getroffen hat, scheint trotz der Ausfälle von Klaas-Jan Huntelaar und Ciprian Marica noch kein Thema zu sein. Jermaine Jones kehrt nach seiner Gelb-Sperre zurück.

Das Aus im Achtelfinale der Champions League gegen Galatasaray Istanbul hat weh getan. Traurig sind die Verantwortlichen und Spieler, traurig ist vor allem aber auch die Kasse des Bundesligisten FC Schalke 04. Die letzten 50 Minuten vom Dienstagabend haben aber auch dafür gesorgt, dass Trainer Jens Keller optimistisch mit seiner Mannschaft zum 1. FC Nürnberg fahren wird. Dort herrscht für den Tabellenvierten am Samstag (15.30 Uhr im Live-Ticker bei derWesten) wieder Liga-Alltag. „Es hat“, blickt der 42-Jährige auf die Galatasaray-Partie zurück, „sehr viele positive Dinge gegeben, die wir da mit rausnehmen können.“

Allerdings ändert sich nichts an der Situation, dass sowohl Klaas-Jan Huntelaar als auch Ciprian Marcia wegen ihrer Verletzungen fehlen. „Das ist schon so’n Pech, dass beide Stoßstürmer ausfallen“, sagt Jens Keller. Dass die wohl beiden besten Schalker Stürmer ausfallen. „Wir machen uns Gedanken“, erklärt der Trainer und schließt offensichtlich nicht einmal eine Überraschung aus. „Aber dann müsste man einen anderen Spieler von seiner Position wegnehmen“, sagt er auch und legt im selben Satz ein gutes Wort für Teemu Pukki ein. „Er ist nicht im Rhythmus, und dann ist es wahnsinnig schwer gegen eine Mannschaft wie Galatasaray“, sagt Jens Keller.

Schalke-Manager Horst Heldt hat die Jugend im Fokus

Greift er vielleicht sogar in die Jugend-Truhe der Königsblauen, in der er sich ja bestens auskennt? Schließlich hat er U-17-Nationalspieler Donis Avdijaj, der eigentlich immer trifft und der schon von den Schalker B- zu den A-Junioren aufgerückt ist, ein halbes Jahr unter seinen Fittichen gehabt, ehe er bei den Profis die Nachfolge von Huub Stevens angetreten hat. Fragen wir den Manager. Und? „Da muss man den richtigen Weg wählen“, formuliert Horst Heldt vorsichtig, sagt aber auch, dass der 16-jährige Osnabrücker ein Mega-Talent sei.

Im vergangen Jahr sind die A-Junioren der Königsblauen Deutscher Meister geworden, 2013 könnten es sogar zwei Titel werden. Sowohl die A- als auch die B-Junioren führen die West-Staffeln der Bundesligen an. „Da haben wir richtig gute Jahrgänge und sehr gute Leute, die wir bei unseren Planungen auch immer im Fokus haben“, sagt Horst Heldt. So habe es für Donis Avdijaj, der in 17 Partien der B-Junioren-Bundesliga 32-mal getroffen hat, auch schon ein Angebot eines englischen Vereins gegeben, sagt der Manager. „Aber das interessiert uns nicht.“

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Stellt sich noch die Frage, warum die Knappen-Schmiede momentan so erfolgreich arbeitet. Horst Heldt braucht nicht lange zu überlegen. „Oliver Ruhnert, der Sportliche Leiter, ist ein absoluter Glücksgriff“, sagt der 43-Jährige. „Und wir haben den besten U-19-Trainer, den es in Deutschland gibt.“ Norbert Elgert halt. Nicht ganz so positiv bewertet Horst Heldt – mit einem dicken Grinsen – den Coach den B-Junioren, den Nachfolger von Jens Keller: Frank Fahrenhorst. Der zeichnete nämlich für den ersten Nicht-Saisonsieg verantwortlich (1:1) und „hat gleich mal eine Abmahnung bekommen“, sagt Horst Heldt.

Jermaine Jones kehrt nach Gelb-Sperre wieder ins Schalke-Team zurück

Aber zurück zu den Profis, zu deren Aufgabe beim 1. FC Nürnberg. Zwar hat sich Roman Neustädter am Dienstag eine Schulter-Prellung zugezogen, wird aber, „so wie es aussieht, fit sein“, sagt Jens Keller, der jedoch auch eine Alternative hätte, nachdem Jermaine Jones seine Gelb-Sperre beim 2:1-Sieg im Revierderby abgesessen hat. Auf jeden Fall ist der Schalker Trainer davon überzeugt, dass sein Team gefestigt sei, habe es doch nach dem 1:2-Rückstand gegen Galatasaray enormen Willen und enormes Potenzial gezeigt. Ein kleines bisschen tritt der Trainer aber auch gleich wieder auf die Bremse. „Man kann nicht erwarten, dass die Mannschaft immer auf dem Niveau spielt“, sagt Jens Keller, „auf dem sie in den vergangen Wochen gespielt hat.“