Gelsenkirchen. Eine Rückkehr der verletzten Schalke-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Ibrahim Afellay ist derzeit noch nicht abzusehen, beide sind Dauergast in der Reha-Abteilung. Für Trainer Jens Keller ist Marica ein Hoffnungsträger für den Schalker Sturm. Abwehr-Bollwerk Papadopoulos wird voraussichtlich in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen.
Nein, von einer Krise wollte Jens Keller nichts wissen: Am Freitag ließ der Chefcoach den verbliebenen Rest seiner Profi-Truppe ein Testspiel gegen die eigene U 23 bestreiten. Der Regionalligist siegte am Ende nach Toren von Philip Türpitz und Patrick Schmidt mit 2:1, Ciprian Marica hatte den Bundesligisten in Führung gebracht.
Da diese Partien keinen hohen Aussagewert haben und der Trainingsbetrieb mit der geringen Anzahl an Nicht-Länderspielreisenden schwerlich aufrecht zu erhalten ist, gab Keller seinen Profis bis Dienstag erst einmal trainingsfrei. Kräfte sammeln für den Endspurt in der Bundesliga. Und seinen Stürmer Ciprian Marica würde er bis dahin am liebsten in Watte packen.
Zeitpunkt von Huntelaars Rückkehr noch ungewiss, Afellay arbeitet in Düsseldorf an seinem Comeback für Schalke
„Ciprian macht gute Fortschritte, er bewegt sich immer besser“, ist der Rumäne für den Schalke-Trainer angesichts der angespannten personellen Lage im Sturm natürlich der große Hoffnungsträger. Denn aus dem Lazarett wird es so schnell keine Unterstützung geben. Zwar hat Klaas-Jan Huntelaar seine Beinschiene mittlerweile abgelegt, aber in den nächsten Wochen wird er noch weiterhin Stammgast in der Reha-Abteilung bleiben. „Es wäre unseriös, darüber zu spekulieren, wann Klaas-Jan auf den Rasen zurück kehren wird, das macht keinen Sinn“, lässt sich Jens Keller keinen Zeitraum entlocken.
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Dasselbe gilt übrigens auch für Ibrahim Afellay. Nachdem der Kontakt zwischen dem niederländischen Nationalstürmer und der Schalker Geschäftsstelle zwischenzeitlich etwas spärlicher ausgefallen war, sieht man sich nun wieder häufiger. Den ersten Teil seiner Reha absolvierte er abwechselnd in Utrecht und Barcelona, inzwischen arbeitet er in Düsseldorf an seinem Comeback. Aber auch hier ist der Zeitpunkt der Rückkehr noch völlig ungewiss. „Ich hoffe, dass er noch einige Spiele für uns machen wird“, so der Coach der Königsblauen. So scheint sich ein Ende der Leidenszeit am ehesten beim Abwehr-Bollwerk Kyriakos Papadopoulos anzukündigen, der hofft, in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen zu können. Aber auch hier ist Jens Keller zurückhaltend in seiner Erwartung. „Kyriakos hat dann lange Zeit gefehlt“, sagt er. „Bis er wieder auf dem alten Leistungsstand ist, das wird dauern.“
Veh-Debatte lässt Keller kalt, Konzentration gilt Schalker Heimspiel gegen Hoffenheim
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So muss es das altbewährte Personal der letzten Wochen richten im Rennen um die begehrten Europa-Plätze, an dem noch die halbe Bundesliga beteiligt ist. „Auch wenn die letzten beiden Spiele nicht so positiv verlaufen sind, sehe ich uns doch auf einem sehr, sehr guten Wege. Aber Fußball ist natürlich ein Ergebnissport, keine Frage“, meint Keller, der kommende Woche eine 100-Tage-Bilanz auf dem Cheftrainer-Posten ziehen kann.
Dass sich Frankfurts Trainer Armin Veh in der nächsten Woche ausführlicher zu seinen weiteren Zukunftsplänen äußern wird, was möglicherweise auch bis nach Gelsenkirchen abstrahlen wird, ficht den 42-Jährigen nicht an, der seine Mannschaft unaufgeregt und akribisch auf die kommende Heimpartie gegen die TSG 1899 Hoffenheim vorbereiten wird. Da gelten seine Sorgen eher den Fernreisenden und deren körperlicher Verfassung in der kommenden Woche. So sind Jermaine Jones und Jefferson Farfán erst zum Donnerstagtraining wieder zurückzuerwarten; eine kurze Zeitspanne, um sich zu regenerieren für die Samstagpartie.
Warnung vor Hoffenheim
Denn einen Selbstläufer gegen den Tabellenvorletzten erwartet Schalkes Übungsleiter jedenfalls nicht: „Hoffenheim ist sehr gefestigt im Defensiv-Bereich. Und es soll keiner auf die Idee kommen, wir hätten die Punkte schon im Sack. Die werden hier bei uns ums Überleben kämpfen.“ Nur eins, so Keller, dürfe nicht passieren: „Die dürfen hier nicht aggressiver auftreten als wir zu Hause, das kann nicht sein.“
Voller Einsatz, wie beim Trainer bis zum Saisonende, der alles Weitere auf sich zukommen lässt: „Mein Vertrag gilt über die Saison hinaus, ich werde nicht arbeitslos.“