Gelsenkirchen. Die Personalsorgen reißen auf Schalke nicht ab. Im Champions-League-Achtelfinale gegen Galatasaray Istanbul zog sich Roman Neustädter am Dienstag eine Schulterprellung zu. Ob sein Einsatz gegen Nürnberg fraglich erscheint, ließ der Revierklub bislang offen.

Fußball-Bundesligist Schalke 04 bangt vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg am Samstag (15.30 Uhr/in unserem Live-Ticker) um den Einsatz von Roman Neustädter.

Der Mittelfeldspieler hat sich beim Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul (2:3) eine Schulterprellung zugezogen. Das ergab eine MRT-Untersuchung am Mittwoch. Neustädter, der den Führungstreffer erzielt hatte, war in der Halbzeitpause ausgewechselt worden.

Darum flog Schalke gegen Galatasaray aus der Champions League

Grund 1 - Eine Halbzeit zum Vergessen

Schon wenige Minuten nach dem Abpfiff hatten die Schalker ihren Hauptschuldigen für die 2:3-Pleite gefunden: die schwache 1. Halbzeit. "Die haben wir verschlafen", ärgerte sich Kapitän Höwedes. Und Manager Heldt meinte: "In der Champions League muss man vier Halbzeiten Top-Leistung bringen."

Grund 1 - Eine Halbzeit zum Vergessen

In der Tat: Vor allem nach dem 1:0 ließ Schalke in den Zweikämpfen die nötige "Gier" (Höwedes) und Agressivität vermissen. Viele Fehlpässe, miserable Flanken, kaum Zug zum Tor. Es fehlte beinahe an allem. Auch die Zuteilung stimmte nicht, weil Schalke - nach eigenen Angaben - eine andere Aufstellung der Türken erwartet hatte. Ein Beispiel dafür: die freie Schussbahn für Altintop beim 1:1.

Grund 2 - Mangelnde Chancenverwertung

Die 2. Halbzeit glich streckenweise einem Budenschießen auf der Kirmes. Schalke versuchte aus allen Lagen das Tor zu treffen, doch insgesamt 24 Torschüsse verfehlten ihr Ziel.

Grund 2 - Mangelnde Chancenverwertung

Das lag zum einen am teilweise überragenden "Gala"-Schlussmann Muslera, der gegen Pukki (56.) und Draxler (66.) glänzend reagierte, mal am Aluminium (68., Höger) und mal am zu umständlichen Angriffsspiel der Schalker.

Grund 3 - Das Stürmer-Problem

Schalke braucht einen "Hunter". Die wiedergewonnene Abschlussstärke von Klaas-Jan Huntelaar wurde gegen Galatasaray schmerzlich vermisst. Dabei ist seinem Ersatzmann Teemu Pukki kaum ein Vorwurf zu machen. Er bemühte sich, rannte viel - doch blieb vor allem in Halbzeit eins absolut harmlos.

Grund 3 - Das Stürmer-Problem

Das lag nicht zuletzt an den Abstimmungs-Schwierigkeiten mit seinen Kollegen. Auch die Schalker Spieler räumten nach dem Spiel ein, keine Mittel gefunden zu haben, Pukki zu bedienen. Erst in Halbzeit zwei lief es besser - wenn auch ohne nennenswerten Erfolg.

Grund 4 - Die Außenpositionen

Sie zählen derzeit zu den größten Trümpfen des S04, doch gegen Galatasaray blieben sie zumeist blass: die Außenpositionen. Vor allem Jefferson Farfan blieb am Dienstagabend auf der rechten Außenbahn hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Grund 4 - Die Außenpositionen

Bezeichnend für die verhältnismäßig schwache Leistung der Schalker Außenbahnen ist die Flankenstatistik. Nur drei von insgesamt 25 Flankenbällen fanden gegen Istanbul ihr Ziel. Für Gefahr sorgt man damit wahrlich nicht.

Grund 5 - Das Hinspiel

Blickt man auf das starke Hinspiel der Schalker in Istanbul zurück, wird schnell klar: Schon hier hätten die Könisgblauen alles klar machen können - wenn nicht sogar müssen. Schalke beherrschte das Spiel, doch ließ auch hier zu viele hochkarätige Chancen sträflich liegen.

Grund 5 - Das Hinspiel

Zudem kassierte Schalkes wichtiger Defensivstratege Jermaine Jones wegen einer völligen unnötigen Aktion seine 3. Gelbe Karte - und fehlte seiner Mannschaft damit im Rückspiel. Ein schmerzlicher Verlust, wie sich am Dienstagabend herausstellen sollte.

1/10