Gelsenkirchen. Schalkes Klaas-Jan Huntelaar hat am Montag erstmals nach seiner Augenverletzung das komplette Trainingsprogramm absolviert. Der Torjäger kann in der Champions League bei Galatasaray Istanbul auflaufen. Dort könnten die Schalker mit einem 2:2 wie in Mainz “ganz gut leben“, findet Marco Höger.

Was so ein Teilerfolg in der Bundesliga ausmacht. Schon klappt es auch wieder mit dem Sonnenschein zu Beginn der neuen Trainingswoche auf Schalke. Kein Vergleich zur Totengräber-Stimmung eine Woche zuvor nach der Bayern-Auswärtsfahrt. Aber es gab innerhalb des Kaders auch einige Lichtblicke, die die Stimmung aufhellten. Der Wichtigste: Klaas-Jan Huntelaar bekam nach seiner kuriosen Augenverletzung endlich Grünes Licht vom Augenspezialisten Professor Jörg Schmidt in Duisburg. Und tatendurstig schmiss sich der Torjäger am Montag wieder in die Übungseinheit, die er beschwerdelos plus Spezial-Schusstraining am Ende absolvierte.

Huntelaar gibt der Mannschaft Rückhalt

„Wenn ich mich verletze, dann sind das immer komische Sachen: Mal ein doppelter Nasenbeinbruch, dann eine Kopfverletzung,“ konnte sich der Holländer über die jüngste Zwangspause wieder nur wundern. Gemerkt hatte er es bei der Nationalmannschaft in einer Besprechung. „Ich konnte nur noch schwer von der Tafel ablesen, als ich dann abwechselnd das rechte und linke Auge schloss, bin ich schnell zu unserem Mannschaftsarzt.“ Das Ende ist bekannt.

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Von Tim Lievertz und Niklas Laudien

Aufgrund des auch beim Auswärtsspiel in Istanbul gut gefüllten Schalke-Lazaretts wird der Stürmer natürlich umso dankbarer zurück erwartet. Mannschaftskollege Marco Höger, der bislang mit Verletzungen eine Seuchensaison hinter sich hat, ist jedenfalls wieder froh, den Hunter vorne im Angriff zu wissen: „Natürlich gibt er unserer Mannschaft enormen Rückhalt, in der Champions League hat er ja auch meist getroffen“, erlaubte sich der aktuelle Verteidiger eine kleine süffisante Note aufgrund der anhaltenden Ladehemmung des Niederländers in der Bundesliga.

Nicht von der Stimmung verrückt machen lassen

Höger selbst ist froh wieder mitwirken zu können, auch wenn er dies zur Zeit nur auf der ungeliebten Position des Rechtsverteidigers machen kann. „Normalerweise fühle ich mich im Mittelfeld wohler, aber in dieser Phase, in der wir uns jetzt befinden, muss man seine eigenen Ansprüche zugunsten der Allgemeinheit zurückschrauben“, zeigt er sich ganz als Teamplayer.

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Trotz des Punktgewinns in Mainz habe er wie auch die ganze Mannschaft erkannt, dass bei allen „noch reichlich Luft nach oben“ sei. Da spiele es auch nur eine untergeordnete Rolle, dass man in der aktuellen Champions League-Saison noch ohne Niederlage sei.

Auch wenn man nicht explizit darauf vorbereitet werde, wolle sich die Mannschaft von der Stimmung im Istanbuler Hexenkessel nicht verrückt machen lassen. Wunschergebnis? Höger: „Ich denke, mit dem Ergebnis von Mainz könnten wir ganz gut leben.“