Gelsenkirchen. Ciprian Marica war einer der Gewinner im Team des FC Schalke 04 beim 5:4-Spektakel gegen Hannover 96. Der Stürmer vertrat Klaas-Jan Huntelaar glänzend. Am Saisonende läuft Maricas Vertrag auf Schalke aus. Auf Anfrage von waz.de erklärte Marica, dass Schalke den Vertrag per Option verlängern kann.

Der Pass von Roman Neustädter kam exakt in den Lauf von Ciprian Marica (27). 67 Minuten waren gespielt zwischen Schalke 04 und Hannover 96, die Königsblauen führten mit 3:2, als der Stürmer auf und davon zog. Marica drang in den Strafraum ein, schaute gar nicht in die Mitte. Hätte sich auch nicht gelohnt, denn dort standen nur Neustädter sowie fünf Abwehrspieler der Gäste und Torwart Ron-Robert Zieler. Der Schalker Stürmer konzentrierte sich ganz auf den Ball und schob ihn überlegt zum 4:2 ins Eck.

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Ein Tor, drei Torschüsse, 34 Ballkontakte, eine starke läuferische Leistung mit 10,3 zurückgelegten Kilometern - Marica verdiente sich beim 5:4-Spektakel die DerWesten-Note 2,5. Und doch könnte er in einer Woche wieder aus dem Team fliegen, wenn der gesperrte Klaas-Huntelaar zurückkehrt. Marica will seinen Platz nicht kampflos hergeben: "Der Hunter und ich haben auch schon zusammengespielt. Ich werde darum kämpfen, in der Mannschaft zu bleiben."

Schalke-Trainer Jens Keller kennt Marica gut

Verdient hätte es der rumänische Nationalspieler nach einer bisher ordentlichen Saison. Immer, wenn Marica länger als 30 Minuten spielen durfte, löste er seine Aufgabe ordentlich. In den drei DFB-Pokalspielen gegen Saarbrücken (5:0), Sandhausen (3:0) und Mainz (1:2) sammelte er sieben Scorerpunkte (drei Tore, vier Vorlagen) und erzielte gegen Sandhausen per Fallrückzieher sogar das "Tor des Monats Oktober". In der Bundesliga gehörte er bisher dreimal zur Startelf und traf zweimal. Außerhalb des Rasens gibt sich Marica sympathisch und zurückhaltend, ist kein Stinkstiefel. Er klagt nur leise. „Ich will keine Unruhe in die Mannschaft bringen, es läuft sehr gut, die Konkurrenz ist groß. Nur ich fühle mich nicht so wohl“, sagte er nach seinem Traumtor gegen Sandhausen.

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Dass Marica immer für Traumtore gut ist, weiß der neue Schalker Trainer Jens Keller genau. In Kellers kurzer Amtszeit als VfB-Trainer bestritt Marica acht Pflichtspiele, erzielte dabei vier Tore und legte fünf vor. Gut möglich, dass Keller deshalb für Marica sein Spielsystem ändert. Statt 4-2-3-1 könnte er dann auf ein 4-4-2-System setzen - mit einer Doppelspitze Huntelaar/Marica. Sollte Schalke Lewis Holtby vorzeitig an Tottenham abgeben, ist diese Variante sogar noch wahrscheinlicher.

Womöglich gibt es für Marica eine Zukunft auf Schalke über das Saisonende hinaus. Maricas Vertrag läuft zwar aus, die Schalker können aber bis zum 30. April eine Option für ein weiteres Jahr ziehen, wie Marica auf Anfrage von waz.de bestätigte. Gespräche gab es noch nicht. "Im Moment", sagt Marica deshalb, "ist Ruhe bei mir und ich bin gelassen." Kann er auch sein. Mit jedem Tor steigen seine Chancen, noch ein weiteres Jahr ein Königsblauer zu sein.