Gelsenkirchen. Für rund 13 Millionen Euro wird der FC Schalke 04 sein Vereinsgelände runderneuern. Das neue Stadion mit einem Fassungsvermögen für bis zu 10.000 Zuschauer wird die Heimat der U23- und der Junioren-Bundesliga-Mannschaft.
Am Wochenende verfolgten rund 550 Zuschauer die Regionalliga-Partie des FC Schalke 04 gegen den Letzten TuS Koblenz. Eine Sonderkonjunktur sozusagen, „Timo gucken“ lautete das Motto. Ansonsten können die Ordner die Zuschauer per Handschlag begrüßen. Spiele in der Wanne-Eickeler Mondpalast-Arena sind etwas für heimatvertriebene Schalker, also zu meiden.
2013 soll Schalkes Zweite im neuen Stadion spielen
Dies soll bald der Vergangenheit angehören. In der Saison 2013/14 – so das realistische Ziel – könnten die Spiele der U 23 sowie der übrigen Nachwuchsmannschaften im Schatten der Arena stattfinden. Der Schalker Aufsichtsrat sowie der Rat der Stadt Gelsenkirchen gaben bereits Grünes Licht für eine königsblaue Investition in Steine, eine Modernisierungs- und Umbauaktion. „Der Vorstand sieht die zukunftsorientierte Notwendigkeit, in Steine zu investieren – was wir sehr begrüßen“, freut sich Bodo Menze, Nachwuchs-Koordinator, über das engere räumliche Zusammenrücken zwischen Profis und Talenten.
In zwei Bauphasen will der Verein bis 2015 rund 13 Millionen Euro in die Runderneuerung des Geländes investieren und einen Fußballbetrieb der kurzen Wege schaffen. In der ersten Bauphase wird das Parkstadion-Gelände etwas angehoben, danach entstehen auf der begradigten Fläche vier neue Trainingsplätze. Auf dem Boden der alten Nordkurve wird dann eine kleine Haupttribüne mit 1000 Sitzplätzen sowie 2000 Stehplätzen errichtet, später sollen bis zu 10 000 Zuschauer Platz finden. Es soll die neue Heimat der U 23 sowie der Bundesliga-Nachwuchsmannschaften werden. In einer zweiten Baustufe folgen dann ein Fußball-Internat mit Umkleide-Möglichkeiten für die Profis sowie ein neues Merchandising-Gebäude, mit großem Fanshop und Ticketing-Center.
Schalkes alte Heimat Glückauf-Kampfbahn kommt zur Ruhe
Herzstück wird aber das neue schmucke Fußball-Kästchen sein, wo der Schalker Nachwuchs im Schatten der Arena vor dann wohl größerer Kulisse um Meisterschaftspunkte kämpfen wird. Eine Investition in die Konkurrenzfähigkeit, betont Bodo Menze, wenn er sich in der Nachbarschaft umsieht. Wer die Regionalliga-Spiele in Leverkusen (Ulrich-Haberland-Stadion) oder BVB (Stadion Rote Erde) als Vergleich heranzieht, erkennt heute den klaren Standort-Nachteil. Da trifft es sich auch gut, dass Menze zur Zeit als Mitglied der ECA eine vergleichende Studie europäischer Leistungszentren erstellt und bereits Anlagen in Lüttich, Mailand, München, Zagreb und Talin inspiziert hat. Motto: Nehme hier und da das Beste an Eindrücken für das eigene Leistungszentrum mit nach Hause.
Mit den neuen Umbauplänen dürfte sich auch in der Gelsenkirchener Fußballszene die Unruhe legen, der FC Schalke 04 könnte die alte Glückauf-Kampfbahn wieder als eigene Spielstätte in Erwägung ziehen. „Seit Jahrzehnten leistet hier Teutonia wichtige soziale Arbeit hinsichtlich Integration etc. Die Glückauf-Kampfbahn ist zwar unsere Wiege und ganz wichtig für unseren Klub. Aber sportliche Aktionen werden wir hier nur sporadisch im Einklang mit Teutonia und der Stadt veranstalten“, betont Menze die klare Abgrenzung. Im übrigen weiß das Schalker Urgestein, wovon es spricht: In seinem Elternhaus an der Kurt-Schumacher-Straße konnte er frührer quasi vom Wohnzimmerfenster aus die Spiele in der alten Schalker Zeit verfolgen. So etwas prägt und schafft Verbundenheit für den Stadtteil.