Wanne-Eickel. .
FC Schalke 04 II -
1. FC Köln II 2:4 (1:2)
Die Mondpalast-Arena und der FC Schalke 04 – das wird wohl keine Liebeziehung mehr: Auch gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln fremdelten die Schalker Regionalligisten bei der 2:4 (1:2)-Heimniederlage doch sehr. So langsam entwickelt die Mannschaft von Bernhard Trares in der ungeliebten Nachbarschafts-Arena einen ausgeprägten Heimkomplex, wozu der fast unbespielbare Rasen auch seinen Teil beisteuert.
Dass er dennoch gepflegt zu bespielen ist, demonstrierten die offensivstarken Kölner in vielen Aktionen. „Unser Ziel war heute eigentlich, zu null zu spielen“, bekannte Trainer Trares später die geplante Marschroute, für die er sein Team ordentlich umkrempelte. Jonas Erwig-Drüppel rückte wieder auf die Außenverteidiger-Position, Alban Sabah gab nach seiner Verletzung einen Innenverteidiger, Dominik Stommel sollte nach absolvierter Rot-Sperre dem Mittelfeld defensiven Halt geben und im Sturmzentrum Philipp Hofmann wieder als ballverteilende Anspielstation dienen.
Doch die Ballsicherungs-Taktik war schon nach zwölf Minuten überholt: Der Kölner Robin Hömig flankte von links, Schalke-Torhüter Robin Himmelmann schaute in die tiefe Herbstsonne, und zusätzlich irritiert durch Stürmer Thiemo Kialka flog die Hereingabe ins Netz – 0:1.
Doch anders als in der Vorwoche gegen Kaiserslautern nahmen die Königsblauen diesmal die schwere Aufgabe an: Pascal Schmidt spritzte in eine zu kurze Rückgabe des Abwehrspielers, umkurvte den Torhüter und schob zum 1:1 ein (23.). Aber die Kölner blieben in ihren unwiderstehlichen Offensiv-Aktionen brandgefährlich. Mark-Alexander Uth, der auf seiner Angriffsseite die Schalker Abwehr in pure Verzweiflung stürzte, konnte sich bei Sabah bedanken, der ihm den Ball auch noch auflegte: 1:2 nach 25 Minuten.
Dennoch bekamen die Schalker nach dem Wechsel noch ihre Chancen auf das Comeback. Als sich Manuel Torres im Strafraum geschickt gegen Alexander Vaaßen behauptete, gab es zu Recht Elfmeter, den Kevin Pires-Rodrigues diesmal sicher verwandelte (51.). Es war die beste Phase der Schalker Elf, die die Kölner Defensive nun mächtig wackeln ließ. Bei einer schönen Kombination über Torres und Andreas Wiegel wurde der Abschluss von Schmidt (55.) gerade noch abgeblockt.
Statt der erhofften Führung dann doch der deprimierende Rückschlag: Wieder vernaschte Uth die komplette Abwehr, ließ auch Himmelmann ins Leere greifen und schob lässig zum 3:2 ein (61.). Jetzt war der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Als Kialka nach 75 Minuten noch auf 4:2 erhöhte, war der königsblaue Widerstand schon längst passé.
So tüftelt das Trainerteam weiter an der richtigen Heimtaktik. „Unsere Mannschaft ist fürs Kurzpassspiel gemacht, da tun wir uns auswärts auf meist sehr guten Rasenplätzen wesentlich einfacher. Aber wir müssen ruhig bleiben und zu Hause vielleicht mal mit einem Unentschieden zufrieden sein“, lautete das Fazit von Bernhard Trares.