Wanne-Eickel.
FC Schalke 04 II -
1. FC Kaiserslautern II
0:2 (0:1)
Die Spurensuche nach der 0:2 (0:1)-Heimniederlage der Schalker U 23 in der umgepflügten Mondpalast-Arena gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern begann unmittelbar nach dem Abpfiff. Die Spieler hockten sich deprimiert auf die Ersatzbank und forschten gestenreich nach den Ursachen für die dritte Heimpleite in Folge. Den Gesichtern nach fanden sie aber nicht sogleich die Lösung.
Auch die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten taten sich schwer bei der Beurteilung. „Wenn man drei Heimspiele in Folge verliert, muss man sich Gedanken machen, woran es liegt“, meinte der Sportliche Nachwuchsleiter Oliver Ruhnert, der aber auch erkannte: „Philipp Hofmann fehlte an allen Ecken.“ Der Mittelstürmer war bekanntlich zu den U-19-Länderspielen abkommandiert.
Restlos bedient war jedenfalls Trainer Bernhard Trares, der aus seinem Befinden kein Geheimnis machte. „So eine Heimniederlage gibt mir jedes Mal ein Scheißgefühl fürs Wochenende“, grummelte er. Statt des erhofften Sprungs auf Platz zwei bleibt es also weiterhin bei der Lauerstellung hinter einem Führungs-Quartett.
Dabei hätte die Partie, die nur zu Beginn auf einem ordentlichen Untergrund stattfand, durchaus eine andere Entwicklung nehmen können. Die Schalker hatten sich sichtbar viel vorgenommen. Nach vier Minuten die erste flüssige Kombination über Andreas Wiegel und Dominik Ernst auf rechts, doch beim Abschluss durch Kevin Pires-Rodrigues verhinderte ein Abwehrbein kurz vor der Linie das mögliche 1:0. Und eine Minute später war es ein satter 20-Meter-Schuss von Zlatko Muhovic, den FCK-Keeper Marco Knaller mit Mühe um den Pfosten lenkte.
Mitten hinein in die erste Drangphase des Gastgebers dann der Schock: Ernst ließ den Lauterer Enis Saiti auf der linken Seite davonziehen, Frank Fahrenhorst konnte diesen nicht mehr entscheidend hindern, und Profi-Torhüter Lars Unnerstall zeigte, dass ihm die Spielpraxis fehlt. Saitis Schuss war stramm, aber nicht besonders platziert.
Wieder einmal liefen die Königsblauen einem Rückstand hinterher. Und bekamen die Gelegenheit, zurückzukommen: Nach Foul an Manuel Torres (38.), der clever im Strafraum den Zweikampf suchte, entschied Schiedsrichter Florian Heft auf Strafstoß, den Pires-Rodrigues aber mittig an die Oberkante der Latte setzte. Besser machten es die Gäste nach dem Wechsel, als Eren Taskin den Lauterer Andrew Wooten unsanft bremste, dieser den fälligen Elfmeter sicher verwandelte (56.).
Und damit die Wochenend-Depression von Trares perfekt machte. Der verspricht für das nächste Heimspiel kommenden Sonntag gegen Köln II Änderungen: „Wahrscheinlich müssen wir zu Hause auch mal auf Konter gehen. Andererseits möchten wir die Spieler nicht in ein Korsett zwängen und sie ihrer Kreativität berauben.“ Das dürfte ein schwieriger Spagat werden.