Hamburg. .
Es war das erste Saisonspiel, in dem es für den FC Schalke 04 eine 1:2-Niederlage beim Hamburger SV gab. Am 21. August. Weil die Transfer-Periode aber erst am 31. August schließt, darf die Leistung der Königsblauen am Samstagabend in der Imtech-Arena nicht als Maßstab gewertet werden.
Trainer und Manager Felix Magath hat die Mannschaft, mit der er (erfolgreich) durch die Saison gehen will, noch nicht zusammen.
Dennoch: Es gibt eine Problem-Zone, die der FC Schalke 04 schon lange nicht mehr hatte. Die Viererkette, die zuletzt immer das Prunkstück vor Nationaltorwart Manuel Neuer war, hat sehr viel an Stabilität eingebüßt. Das mit den Abgängen von Rafinha, Marcelo Bordon und Heiko Westermann zu erklären, wäre sicherlich eine Möglichkeit.
Nach der Partie in Hamburg, bei der die Außenverteidiger Joel Matip und Junmin Hao, die das längst nicht gelernt haben und eine Überraschung in der Startelf waren, sagte auch Felix Magath: „Sie stellen ein kleines Problem dar. Das hat uns in Schwierigkeiten gebracht.“ Ein kleines Problem? Fast alle hatten ein großes Problem erkannt.
Zwei junge, unerfahrene Spieler
Aber, wenn man wie zurzeit Felix Magath vor allem auf die Zukunft setzt, gibt es eben auch diese Möglichkeit, das nicht funktionierende Prunkstück zu erklären. Und wohl auch keine andere, da der Trainer und Manager bei den Verpflichtungen bis zum Ende der Transfer-Periode ausschließlich auf Júlio Baptistas und andere Offensive-Kräfte zu setzen scheint. „Tim Hoogland und Christian Pander sind leider verletzt“, sagt er. „Und dann haben wir zwei junge, unerfahrene Spieler, die noch nicht in der richtigen Verfassung sind, um in solch einem Bundesliga-Topspiel mitzuhalten.“ Gemeint sind Atsuto Uchida und Sergio Escudero.
Okay: Tim Hoogland, der vom FSV Mainz 05 zurückgekehrt ist, ist gewiss eine Option für die rechte Seite. Aber ist Christian, wie heißt er noch gleich, Pander wirklich noch eine Alternative? Es wird auf Dauer anstrengend, ständig nachzuschauen, wann der 26-Jährige, der am kommenden Samstag 27 wird, sein (bislang) letztes Bundesliga-Spiel bestritten hat.
Über die schwachen Außenverteidiger Joel Matip und Junmin Hao, die Mittelfeldspieler sind, zu diskutieren, ist der eine Ansatz. Ein anderer war am Samstagabend aber auch, sich über die Innenverteidigung zu unterhalten. Was Torwart Manuel Neuer jedoch überhaupt nicht wollte. „In der Abwehr gab es kein Problem im Zentrum, sondern auf den Außenpositionen“, sagte er deutlich, um seine Teamkollegen aber auch gleich ein bisschen in Schutz zu nehmen. „Unser Gegner war der HSV, der gerade auf den Außenpositionen über sehr starke Spieler verfügt.“ Jonathan Pitroipa rechts und Eljero Elia links. Und die beiden Schalker Gegenspieler werden noch häufig von den Trikot-Rückansichten träumen, den Nummern 11 und 21. Die Gesichter der dazugehörigen Spieler haben sie ja fast nie gesehen.
Zweimal van Nistelrooy
Christoph Metzelder hatte eine etwas andere Analyse. „Innen standen wir zueinander nicht gut“, sagte er und dachte an sich und Gelb-Rot-Sünder Benedikt Höwedes, nachdem sich Hamburgs überragender Ruud van Nistelrooy, mit dem er nach Schlusspfiff das Trikot tauschte, zweimal in die Torschützenliste eingetragen hatte. „Ich bin der Älteste in dem Haufen“, sagte der 29-Jährige, „und habe auch die Verantwortung, den Laden zusammenzuhalten.“