Gelsenkirchen. Die SG Gelsenkirchen erringt bei den Offenen NRW-Meisterschaften vier Titel. Dabei fehlen sogar noch einige Schwimmer wegen Erkrankungen

Gut zwei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften ist das Organisationstalent von Michael Seeger gefragt. Dass der Trainer der SG Gelsenkirchen mit so einem großen Aufgebot nach Berlin reisen wird, habe ihn auch überrascht. Mit 13 Schwimmerinnen und Schwimmern gestaltet sich die Suche nach passenden Unterbringungsmöglichkeiten in den Hotels der Hauptstadt nun doch etwas komplizierter als eigentlich gedacht. „Damit hatten wir nicht gerechnet“, sagt Seeger.

Ob alle Athleten mit nach Berlin fahren, ist noch offen

Ob es wirklich alle Athleten, die jetzt auf Seegers Zettel stehen, mit nach Berlin schaffen werden, ist allerdings noch nicht klar. Denn rund um die Offenen NRW-Meisterschaften am vergangenen Wochenende grassierte eine Krankheitswelle im Gelsenkirchener Kader. „Wir hätten noch deutlich besser abschneiden können, wenn wir nicht so viele Kranke gehabt hätten“, sagt Seeger.

Fokussiert: Trainer Michael Seeger und Victoria Katharina Dolle von der SG Gelsenkirchen.
Fokussiert: Trainer Michael Seeger und Victoria Katharina Dolle von der SG Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Krankheitswelle kommt zur Unzeit

Einen Ursprung hat der SG-Trainer noch nicht ausmachen können. Fest steht nur, dass diese Krankheitswelle zur Unzeit kommt. Simon Hagin und Isabella Arne konnten bei den NRW-Meisterschaften nicht wie geplant eingreifen. Auch Marius Schimnatkowski musste einer Erkältung Tribut zollen. „Am Samstag ist er gar nicht gestartet. Da waren wir vorsichtig mit Blick auf die DM“, erklärt Seeger. Den verpassten Chancen um neue Bestzeiten und Medaillen trauerte er zwar hinterher, viel mehr Bedeutung hatte für ihn aber das, was nach den zwei Tagen in Wuppertal für die SG Gelsenkirchen feststand: eine neue Bestmarke.

Starkes Ergebnis für die SG Gelsenkirchen

Trotz der vielen Ausfälle holten die Schwimmerinnen und Schwimmer vier NRW-Titel, einen Vize-Titel und dreimal den dritten Platz. „So ein Ergebnis, gerade bei den Titeln haben wir so noch nie gehabt“, sagt Seeger. Im Medaillenspiegel erreichten die Gelsenkirchener den vierten Platz. Nur TSPK Köln holte mehr Titel in der Offenen Wertung. „Das ist eine Riesenleistung!“

Victoria Katharina Dolle trumpft groß auf

Eng verknüpft mit dieser Bewertung war vor allem Victoria Katharina Dolle. Sie holte über die 50m Freistil (26,34), 50m Schmetterling (28,21) und die 200m Schmetterling (2:23,23) die NRW-Meisterschaft. Darüber hinaus noch Silber über 100m Schmetterling (1:03,20). „Das war eine überragende Leistung“, sagt Seeger. „Drei Titel zu holen, das gab es in Gelsenkirchen auch schon seit Jahren nicht mehr.“ Auch am vierten Titel für die SG Gelsenkirchen war sie beteiligt. In der 4x200 Mixed Freistil-Staffel gewann sie mit Simon Hagin, Anja Düker und Benedikt Schmitz den Titel.

SG Gelsenkirchen: Gut in die Bresche gesprungen

Sieger in der 4x200m Mixed-Staffel: Simon Hagin von der SG Gelsenkirchen.
Sieger in der 4x200m Mixed-Staffel: Simon Hagin von der SG Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die sechs weiteren Staffeln konnten ebenfalls überzeugen, auch wenn sie nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Schlechter als Platz sechs schnitt keine ab, in dieser Staffel fehlten aus der ursprünglichen Besetzung drei Schwimmer. „Die, die da waren, sind gut in die Bresche gesprungen“, meint Seeger. Über die 4x100m Mixed Lagen (Laeticia Lissok, Partick Arne, Nico Schmitz, Dolle) und die 4x200m Freistil weiblich (Felicia Reinicke, Luisa Düker, Lissok, Anja Düker) kamen noch zwei Bronze-Medaillen dazu.

SG Gelsenkirchen: Trainer Seeger findet nichts zu meckern

Im Einzelstart in der Offenen Wertung holte Patrick Arne noch Bronze über die 200m Brust (2:26,05). Bei den Junioren wurde er über die gleiche Distanz Zweiter, ebenso wie Laeticia Lissok über die 200m Rücken. „Da kann man nicht meckern“, erklärt Seeger.

Die Schwimmerinnen und Schwimmer der SG Gelsenkirchen fahren mit Rückenwind nach Berlin – auch wenn die Generalprobe mit etwas weniger Umstellungen hätte über die Bühne gehen können.