Gelsenkirchen. Kelsey Meisel ist der gefeierte Mann in Schalkes Regionalliga-Mannschaft. Der Ex-Hamburger erzielte beide Treffer zum 2:0 über harmlose Velberter.

Das Schalker Regionalliga-Heimspiel gegen die SSvG Velbert wird bei Kelsey Meisel noch länger im Gedächtnis bleiben. Der 19-jährige Offensivmann des FC Schalke 04 hatte zuvor in 19 Spielen erst ein einziges Mal getroffen und kam immer als Joker. Im Duell mit dem Tabellenletzten ließ Schalkes Trainer Jakob Fimpel Meisel von Beginn an ran - und wurde für sein Vertrauen belohnt.

Meisel erzielt mit sattem Schuss das 1:0

Beim 2:0 (2:0)-Heimsieg vor 350 Zuschauern, darunter auch wieder ein Kern von 40 lautstarken Schalke-U23-Fans, traf Meisel in der zwölften Minute mit einem satten Schuss in den Winkel zum 1:0. Das quirlige Offensivtalent hatte dabei etwas Glück, dass sein Geschoss vom Innenpfosten unhaltbar für Velberts Torwart Jovan Jovic in die Maschen sprang.

Schnitzer von Boboy eröffnet Velberter Chance

Die Gäste hatten einige Minuten nach dem Rückstand die große Chance zum Ausgleich, nachdem sich Schalkes Verthomy Boboy einen dicken Pass-Schnitzer in der eigenen Hälfte erlaubt hatte. S04-Torwart Julius Paris stand fast 40 Meter vor seinem Tor, aber Velberts Rilind Hetemi schoss zu hektisch, so dass Paris den flachen Schuss mühelos bereinigen konnte (18.).

Meisel tanzt Duschke aus - 2:0 für Schalke

Nicht zu stoppen: Kelsey Meisel ist schneller als Velberts Abwehrspieler Tristan Duschke und nagelt den Ball ins Netz.
Nicht zu stoppen: Kelsey Meisel ist schneller als Velberts Abwehrspieler Tristan Duschke und nagelt den Ball ins Netz. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Nach einer halben Stunde stellten die Königsblauen gegen die abstiegsbedrohten Velberter bereits die Weichen auf Sieg. Der glänzend aufgelegte Meisel tanzte SSvG-Verteidiger Tristan Duschke aus und nagelte den Ball unhaltbar in den linken Winkel. Der Treffer war fast eine Kopie des 1:0. Andre Adomat, Sprecher des Velberter Trainer-Teams: „Wir haben den Schalkern mit zwei individuellen Fehlern genau in die Karten gespielt.“

Machtemes scheitert nur knapp am Anschlusstor

Die Velberter versuchten, vor der Pause den Anschlusstreffer zu erzielen und hätten sich mit ihrem schönsten Angriff der Partie fast belohnt. Nach einem Doppelpass zog Max Machtemes auf das lange Eck ab und hatte den Torschrei schon auf den Lippen, aber Schalkes Paul Pöpperl rettete mit einer Monstergrätsche auf der Torlinie, so dass es beim 2:0-Vorsprung blieb (37.).

Meisel vergibt sogar noch das 3:0

Zur Halbzeit wechselten die Velberter gleich drei Mal aus und brachten mit Yasin-Cemal Kaya, Benjamin Hemcke sowie Vedran Beric neue Kräfte. „Wir wollten dadurch neue Impulse setzen und Leute ins Spiel bringen, die frisch sind“, sagte Andre Adomat. Allerdings blieb die Maßnahme ohne Erfolg. Die Velberter Offensivbemühungen blieben auch im zweiten Durchgang weitgehend harmlos. Jakob Fimpel bilanzierte: „Mir ist keine Aktion im Kopf geblieben, bei der es für uns richtig gefährlich geworden wäre. Stattdessen hätten wir in ein, zwei Szenen noch einen Treffer nachlegen können.“

Velberts Noah Abdel Hamid sichert den Ball gegen die Schalker Tim Schmidt und Nelson Amadin (l.).
Velberts Noah Abdel Hamid sichert den Ball gegen die Schalker Tim Schmidt und Nelson Amadin (l.). © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Schalkes Kelsey Meisel wäre fast das 3:0 gelungen, nachdem er Velberts Torwart Jovic den Ball an der Seitenlinie abgeluchst hatte, dann aber mit einem Flachschuss an einem Velberter Verteidiger gescheitert war. Für Wirbelwind Meisel war der Arbeitstag nach 67 Minuten beendet. Für ihn kam der lange verletzte Pierre-Michel Lasogga, der Sekunden nach seiner Hereinnahme eine gefährliche Aktion für Sturm-Partner Nelson Amadin vorbereitete und damit seinen Wert für die königsblaue U23 unterstrich.

Machte seiner Mannschaft vom Einsatzwillen keinen Vorwurf: Andre Adomat, Sprecher des Velberter Trainer-Teams.
Machte seiner Mannschaft vom Einsatzwillen keinen Vorwurf: Andre Adomat, Sprecher des Velberter Trainer-Teams. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Flitzer rennt kurz vor Schluss über den Platz

In der 85. Minute, als die Partie bei sommerlichen 27 Grad Celsius austrudelte, ging ein Raunen durch das Parkstadion: Ein Flitzer, der offenbar zu einer holländischen Groundhopper-Gruppe gehörte, die sich neben dem Schalker Fanblock postiert hatte, kletterte splitternackt über den Zaun, rannte quer über den Blatz und sprintete hinter den beiden Trainerbänken vorbei vom Vereinsgelände herunter. Schalkes Stadionsprecher kommentierte den Vorgang humorvoll: „Die Bälle müssen wir nicht sehen.“ Die Velberter bedankten sich nach Abpfiff bei ihren mitgereisten Anhängern für die Unterstützung. Andre Adomat: „Vom Einsatzwillen kann ich unseren Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir sind natürlich enttäuscht über die Niederlage gegen Schalke, aber wir machen weiter.“

Schalke U23: Paris - Gyamfi, Albutat, Boboy, Kopf - Heiserholt (81. Anubodem), Pöpperl (67. Tonye), Balouk (63. Bokake), Amadin - Meisel (67. Lasogga), Schmidt.

SSvG Velbert: Jovic - Erwig-Drüppel (76. Gabriel), Duschke, Abdel Hamid, Herzenbruch - Cain (46. Hemcke), Diallo- (78. Buzolli), Schiebener (46. Kaya), Machtemes - Hetemi (46. Beric), Hilger. Tore: 1:0, 2:0 Meisel (12./30.). Zuschauer: 350.