Gelsenkirchen. In der 98. Minute muss die U23 des FC Schalke 04 per Elfmeter das 2:3 hinnehmen. Was die Niederlage außerdem so bitter für S04 macht.
In Jakob Fimpels Gesicht war sein persönliches Fazit schon zu lesen nach dieser 2:3-Niederlage von Schalkes U23 gegen Alemannia Aachen: „Brutal enttäuscht“ sei er. Denn die fußballerische Dramaturgie dieses Nachmittags wollte es, dass die Schalker in der achten Minute der Nachspielzeit den dritten Gegentreffer gegen Tabellenführer TSV Alemannia Aachen bekommen, und das auch noch per Strafstoß.
Es war der Abschluss eines Spiels, das auf beiden Seiten viel zu bieten hatte: viel Kampf, viel Einsatz, viel Intensität, viele Emotionen, auch nach dem Abpfiff. Aachen ließ den Jubel und die Erleichterung vor dem Block der Auswärtsfans raus, die Schalker ließen sich weniger Zeit bei ihrem zerknirschten Abgang vom schweren Boden der Spielfläche im Parkstadion.
FC Schalke 04 U23: „Es tut weh für die Jungs“
„Es tut weh für die Jungs“, sagte Fimpel mit Blick auf die 98 Minuten: „Sie haben einen überragenden Fight abgeliefert gegen den Tabellenführer. Zweimal waren wir in Rückstand, sind zweimal zurückgekommen.“
Niklas Castelle war jeweils der Torschütze zum 1:1 (18.) und zum 2:2 (60.), jeweils kurz nach den beiden Aachener Toren durch Bastian Müller (16.) und Anton Heinz (55.). Fimpel haderte mit der Szene, die in der achten Minute der Nachspielzeit zum Strafstoß geführt hatte, aber auch bei den beiden ersten Gegentreffern hatten die Schalker das Glück nicht auf ihrer Seite.
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„Beim ersten Gegentor geht der Ball durch zwei Beine, das zweite ist eine Flanke, die reingeht“, so Fimpel. Die Hereingabe von Heinz segelte durch Schalkes Strafraum, Malik Talabidi ging zum Ball, klärte dann aber doch nicht, und Torhüter Julius Paris wurde von dem Ball überrascht, der am langen Pfosten im Tor einschlug.
Und die Szene, die zum Elfmeter führte? Malik Talabidis Gegenspieler kam im Strafraum zu Fall, und diese Szene folgte dem „Das ist Fußball“-Drehbuch. Jakob Fimpel wechselte kurz in die Aachener Perspektive: „Wenn die letzte Sekunde kommt und es der letzte Ball im Spiel ist, dann weißt du genau, dass du nur noch eine Chance hast, und das ist ein Elfmeter, und da fällt dann halt einer, und es gibt auch einen Kontakt. Aber ob der dann reicht in so einer Situation? Schwer zu sehen aus meiner Sicht. Aber der Ball fliegt auch weit über den Spieler drüber.“
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Für diese Szene wie auch die vorherigen Gegentreffer galt: „Wir waren gut drin im Spiel“, so Fimpel über die Treffer, die Aachen zu überraschenden Zeitpunkten gelangen. So nahm der Tabellenführer am Ende doch die drei Punkte mit. Für die Schalker war es im vierten Spiel dieses Jahres die dritte Niederlage.